Kapitel 211

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Die Rückfahrt am nächsten Morgen war relativ ruhig. Joana und Marco hatten sich noch über den Haschkeks hergemacht und pennten dementsprechend die ganze Fahrt. Wincent hatte sich hinters Steuer gesetzt und Steffi schlief auch kurz nach der Abfahrt auf dem Beifahrersitz ein. Schmunzelnd betrachtete Wincent die Schlafmützen und war einfach glücklich im Hier und jetzt. Es machte ihn happy, dass er trotz seines stressigen Lebens solche Trips mit seinen Freunden machen konnte. Er lehnte sich im Sitz zurück und genoss die freie Autobahn. Nachdem sie Marco und Joana Zuhause abgesetzt hatten, wollten sie noch zu seiner Mum und Schwester fahren und darauf freute er sich auch schon sehr. Als sie auf den Hof fuhren, kam Shayenne schon aus der Tür. Sie hatten sich einige Zeit jetzt nicht mehr gesehen und Wincent erschreckte sich immer wieder, wie erwachsen sie einfach wird. Er stieg aus dem Auto aus und schloss sie sofort in seine Arme. Danach drückte Shayenne sich an Steffi. "Ich freue mich so, euch zu sehen." Am Haus angekommen wurden sie auch von Angela begrüßt. Sie brachten ihre Koffer kurz in Wincents Zimmer und dann gab es Abendessen. Die beiden berichteten vom Urlaub und Wincent erzählte von den ersten Konzerten der Tour. "Ich freue mich schon so auf die Konzerte in Hamburg"  quiekte Shayenne. "Und nach Bad Segeberg kommt ihr doch auch, oder?" "Na klar" Angela nickte. "Deine Großeltern kommen auch mit. Steffi du bist doch auch da, oder?" "Sicher, diese Kulisse lasse ich mir doch nicht entgehen." Dann schwelgten sie noch ein bisschen in Erinnerungen an die Karl-May Festspiele dort, bis Steffi und und Angela anfingen, abzuräumen und die Küche aufzuräumen. "Soll ich schonmal Uno holen?" fragte Wincent aber Shayenne schaute ihn nur an. "Shay, was ist? Hast du keine Lust?" Sie zuckte mit den Achseln. Wincent schaute sie eindringlich an. "Ich wollte gerne noch auf ne Party." rückte sie dann langsam mit der Sprache raus. “Was für ne Party?” fragte Wincent irritiert und schaute sie eindringlich an. “Clara hat ein paar Leute zu ner Gartenparty eingeladen. Und da wollte ich gerne hin, mit Jonas.” “Gibts da Alkohol?” fragte Wincent sie weiter, mit ziemlich bestimmten Ton. “Ja Wincent, gibt es. Und ich will nicht, dass du da jetzt noch mehr zu sagst, ich bin alt genug. Bitte versau mir das nicht.” flehte sie ihren großen Bruder schon fast an. Wincent musste sich echt zusammenreißen, nicht mehr dazu zu sagen, aber es passte ihm gar nicht, was seine kleine Schwester geplant hatte. Aber er wusste auch, dass mindestens Steffi ihm den Kopf abreißen würde, wenn er hier jetzt noch weiter einen Aufstand machte. “Mh, na gut. Aber dann hole ich dich auf jeden Fall ab.” Shayenne verdrehte die Augen. “Jaa, wenns sein muss. Aber du bleibst im Auto. Sonst blamierst du mich nur vor meinen Freunden.” warf sie ihm etwas beleidigt entgegen. In dem Moment kam Steffi zurück zu den beiden. “Wer blamiert hier wen? Wincent?” Sie schaute die beiden an. “Madame möchte auf eine Party gehen, und ich hole sie ab.” sagte Wincent im genervten Ton. “Ja und? Wo ist das Problem?” Steffi zuckte mit den Achseln und wandte sich dann an Shayenne. “Wann gehts denn los? Kommt Jonas auch mit?” Shayenne sah sie dankbar an. “Ja, er holt mich hier um 19:30 Uhr ab. Sein Bruder fährt uns. Der macht nämlich nicht so einen Aufstand wie andere Brüder hier.” dabei funkelte sie Wincent wütend an. Dieser hob unschuldig die Hände. “Ich habe gar nichts gesagt. Und ich bleibe im Auto sitzen, versprochen.” “Gut, dann ziehe ich mich jetzt mal um.” Als Shayenne die Treppe nach oben verschwunden war, seufzte Wincent hörbar. Steffi gab ihm einen Kuss auf die Wange. “Lass sie, bitte.” “Man, ich hab doch gar nichts gemacht. Aber ich will einfach, dass sie sicher nach Hause kommt.” Er zog eine Schnute und spielte an seinem Glas rum. “Sie wird das schon zu schätzen wissen.” kam es von Angela, die gerade aus der Küche kam. “Machst du dir da keine Sorgen? Das sind Jugendliche, die ihre Grenzen wahrscheinlich noch gar nicht kennen.” Angela schaute ihn schmunzelnd an. “Und du willst mir erzählen, dass du deine Grenzen kennst? Und glaub mir, ich habe mir in meinem Leben schon genug Sorgen gemacht, und daran bist du sicher auch nicht unschuldig, mein Lieber.” Wincent ließ den Kopf hängen. Steffi strich ihm über den Rücken. “Deine Mum hat Recht, wir waren selber mal in dem Alter und ich wollte mir damals auch nichts von älteren sagen lassen. Aber das wichtigste ist doch, dass wir wissen, wo sie ist und wenn wir sie nachher abholen, wissen wir ja auch, das alles gut ist.” Wincent schaute sie an. “Kommst du mit?” “Na klar.” Steffi nickte. “Ich muss doch aufpassen, dass du da wirklich keinen Aufstand machst.” Wincent schnaubte. “Schön, wie ihr euch alle wieder gegen mich verschworen habt.” “Wincent, jetzt mach mal halblang. Ich kann das Thema langsam nicht mehr hören und will da jetzt auch nicht mehr drüber diskutieren” sagte Angela bestimmt. “Ich würde gerne den Abend mit euch entspannt verbringen. Wein, Steffi?” Steffi nickte lächelnd und sie war Angela dankbar, dass sie jetzt mal ein Machtwort gesprochen hatte. Wincent musste sich echt mal ein bisschen mehr entspannen und seiner kleinen Schwester vertrauen. Und das konnte er dann auch und die drei machten sich einen gemütlichen Abend und hatten viel zu bequatschen, bis Angela müde wurde und sich ins Bett verabschiedete. Wincent und Steffi beschlossen, noch im Wohnzimmer zu bleiben, bis Shayenne sich meldete. Die einzige Regel, die Angela ihr mitgegeben hatte war, dass sie spätestens um 2 Uhr anrief. Steffi kuschelte sich in Wincents Arm und Wincent wollte gerade Netflix anmachen, als Steffis Handy vibrierte. Auf dem Display erschien Shayennes Name. Komisch, es war doch gerade mal kurz nach 12. Etwas irritert nahm Steffi ab.

Wie schön das Leben mit dir ist - Steffi (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt