Kapitel 272

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Der Wecker klingelte viel zu früh und eine Stunde später standen alle ziemlich gerädert am Bahnhof, um weiter nach Baden-Baden zu fahren. Die Zugfahrt über passierte nicht viel. Alle hatten sich ihre Kapuzen weit ins Gesicht gezogen und Steffi hatte sich an Wincents Schulter gelehnt, um noch ein bisschen im Zug zu pennen. Auch Wincent fielen schnell die Augen zu. Im Hotel angekommen, huschte Steffi auch direkt ins Bett. Sie fühlte sich immer noch total matschig und hatte extreme Kopfschmerzen. Vermutlich war das einfach nur der Schlafmangel, den sie jetzt hoffentlich ein bisschen nacholen konnte. Neidisch betrachtete Wincent sie. “Ich würde heute auf jeden Fall lieber hier mit dir kuscheln.” lachte er, als er ihr noch einen Kuss zum Abschied gab, bevor es für ihn schon wieder losging. Soundcheck, Lichtprobe, Interviews, Fans begrüßen, Autogramme geben. Alles lief an Wincent vorbei und er war froh, wenn er mal kurz zwei Minuten Luft hatte. Er war müde, musste sich aber zusammenreißen. gegen 17 Uhr ging es dann nochmal zurück zum Hotel, wo er sich frisch machen konnte. Viel Zeit hatte er aber leider nicht, denn um 18 Uhr musste er schon wieder auf dem roten Teppich sein und danach ging das Festival los. Als er im Hotelzimmer ankam, schlief Steffi gerade. Er krabbelte vorsichtig zu ihr und kuschelte sich an sie. Wenigsten 5 Minuten kuscheln mit seiner Freundin brauchte er jetzt, bevor der Stress weiter ging. “Hey du Schlafmütze. Wir müssen gleich los.” Er drückte ihr sanft einen Kuss auf die Wange und merkte dabei, dass ihr Gesicht ganz warm war. “Alles okay? du glühst ja.” stellte er besorgt fest. Steffi blinzelte mit den Augen und drehte sich auf den Rücken. “Mir gehts auch immer noch nicht gut. Mein Kopf explodiert gleich. Das kann kein Kater mehr sein.” murmelte sie leise. Wincent sprang auf, um ihr ein Glas Wasser zu holen. “Hier trink erst mal was. Ich frage mal eben unten in der Rezeption nach, ob die ein Fieberthermometer haben. Du gefällst mir gar nicht.” Als er wenig später mit einem Thermometer wiederkam, lag Steffi immer noch leicht benommen im Bett. Er reichte ihr das Thermometer, setzte sich neben sie aufs Bett und strich ihr sanft über den Bauch. Als das Thermometer piepte, schauten sie gemeinsam drauf. 37,9. Also zum Glück nur erhöhte Temperatur. “Du bleibst heute Abend aber hier.” legte Wincent fest und zog ihr die Decke wieder über den Oberkörper. Steffi schaute ihn traurig an. “Ich wäre gerne dabei gewesen.” murmelte sie. “Hey, mach dir keinen Kopf. Du warst gestern dabei. Das war mir wichtig. Heute ist nichts Spektakuläres. Ich verspreche dir auch, dass ich direkt nach dem Auftritt wiederkomme, um bei dir zu sein.” Es ärgerte ihn, dass er auch morgen früh schon wieder los musste, denn es ging für 3 Tage nach Norwegen, für Dreharbeiten mit VW. Das konnte er natürlich nicht einfach so absagen. Und er wusste auch, dass Steffi vermutlich eh nicht wollte, dass er ihretwegen die Termine absagte. Also machte er sich schweren Herzens alleine wieder auf den Weg zurück. Dass er nicht fit war heute, war seine eigene Schuld. Aber jetzt hing er auch noch mit den Gedanken die ganze Zeit bei Steffi und das machte es nicht besser für seine Konzentration. Er hatte das Gefühl, auf dem roten Teppich einfach nur zu funktionieren und lächelte auf Knopfdruck. Zum Glück konnte er sich dort relativ schnell wieder verdrücken und als das Festival losging, hing er mit seiner Band und Anna im Backstage-Bereich und sie warteten auf ihren Auftritt. Immer wieder schaute er kurz auf sein Handy, ob Steffi sich vielleicht gemeldet hatte. Aber solange er keine Nachricht bekam, schlief sie wahrscheinlich einfach und es ging ihr nicht schlechter. Das beruhigte ihn zumindest ein bisschen. Auf der Bühne konnte er das alles wenigstens kurz vergessen und genoss den Moment. Aber danach war er dann auch froh, dass der Tag rum war. Er verabschiedete sich schnell von allen und machte sich dann wieder auf den Weg ins Hotel. Steffi war inzwischen wach und hatte den Fernseher an. Wirklich gut sah sie aber immer noch nicht aus. Wincent machte ihr einen Tee und hockte sich dann zu ihr ins Bett. “Willst du lieber woanders schlafen?” fragte Steffi vorsichtig. “Nicht, dass du dich noch ansteckst.” “Vergiss es.” entgegnete Wincent ihr sofort. “Dann ist das halt so. Aber ich will dich nicht jetzt schon alleine lassen. Geht mir ja schon gegen den Strich, dass ich das ab morgen machen muss. Gehst du morgen zum Arzt?” Steffi nickte. “Ja, ich lasse mich auf jeden Fall krank schreiben, so brauche ich definitiv nicht im Büro auftauchen.” Es beruhigte Wincent schonmal, dass Steffi wenigstens vernünftig war. Er machte sich schnell im Bett fertig und kuschelte sich dann zu Steffi, die schon wieder gähnte. Er zog sie in seinen Arm und sie kuschelte sich sofort an seine Brust. Er konnte ihren gleichmäßigen Atem spüren und streichelte ihr solange zärtlich über den Arm, bis ihr Atem ruhiger wurde und sie eingeschlafen war. Er lehnte seinen Kopf an ihren. “Ich liebe dich. Werd schnell wieder fit.” murmelte er noch und schlief dann auch ein. 

Wie schön das Leben mit dir ist - Steffi (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt