Wie schön das Leben mit dir ist - Steffi (2)

Kapitel 163

Ja." schluchzte sie. "Ja, wir kriegen das Kind." Wincent strahlte sie an. "Wirklich? Bist du dir ganz sicher?" "Ja." Steffi lachte ihn an. "Ich könnte das nicht übers Herz bringen." Wincent fiel in dem Moment ein großer Stein vom Herzen. "Ich bin stolz auf dich, Steffi. Wir schaffen das zusammen. Das kriegen wir alles hin." Er legte ihr eine Hand an die Wange und gab ihr einen sanften Kuss. Dann gingen sie rüber zur Frauenärztin, um ihr ihre Entscheidung mitzuteilen. "Das freut mich. Wenn doch noch Gesprächsbedarf oder Beratungswünsche da sind, melden Sie sich gerne." Dann erklärte sie ihnen noch, was jetzt wichtig ist und wie es die nächsten Monate weitergehen würde. "Ach und der errechnete Geburtstermin wäre übrigens der 18. Januar 2022. Also ein Steinbock, wie die Mutter." lächelte sie die beiden an. "Na super, noch so ein Dickkopf." musste auch Wincent lachen. "Immerhin können wir dann alle Geburtstage zusammen feiern." schmunzelte Steffi. Bevor sie das Behandlungszimmer verließen, zog Wincent sich wieder seine Kapuze vom Hoodie tief ins Gesicht, um nicht erkannt zu werden. Na das konnte ja auch noch spaßig werden, dachte sich Steffi. Aber irgendwann würde es die Öffentlichkeit wahrscheinlich eh erfahren.

[2] Auf dem Weg nach Hause schwiegen sie. Wincent griff nach Steffis Hand und drückte sie fest. Steffi schaute kurz zu ihm rüber und lächelte. So ganz hatte sie noch nicht realisiert, das sie wirklich ein Kind bekommen würden. Aber Wincent schien so glücklich zu sein, was sie auch glücklich machte. Als Steffi in ihrer Wohnung die Tür hinter sich schloss, schauten sie sich einen Moment tief in die Augen. "Steffi, wir werden Eltern." flüsterte Wincent ihr aufmunternd zu. "Ja, das werden wir." ein Lächeln huschte über ihre Lippen und dann fiel sie Wincent in den Arm. "Lass es uns aber erstmal noch niemandem erzählen, okay? Bisher wissen es nur Alina und Kevin, das reicht. Wir sollten die 12. Woche abwarten." Wincent nickte. das waren noch über 6 Wochen, die er warten musste. Er würde am liebsten platzen vor Stolz, aber er merkte auch, dass Steffi diese Entscheidung noch nicht ganz realisiert hatte und wohl auch noch einige Wochen brauchen würde, um sich wirklich darüber zu freuen. "Hör mal zu, ich weiß, dass das alles jetzt irgendwie unpassend ist. Ich hätte mir auch einen anderen Zeitpunkt gewünscht. Aber wir machen das Beste daraus, okay? Bis Januar haben wir noch so viel Zeit und ab Herbst wird es bei mir ja auch wieder ruhiger. Dann kann ich ganz für dich da sein. Für euch." Er legte ihr von hinten eine Hand auf den Bauch und zog sie vor den Spiegel im Flur. Er legte seinen Kopf an ihren und sie platzierte ihre Hände ebenfalls auf ihrem Bauch. Für einen Moment standen sie da und betrachteten sich im Spiegel. "Wir werden eine tolle, kleine Familie. Und das Pünktchen hier wächst in die beste Crew der Welt herein. Und jetzt lass uns darüber nicht mehr so viel nachdenken. Wir haben den Rest des Tages frei. Worauf hast du Lust? Das Wetter ist schön." Wincent hatte sich aus der Position gelöst und stand ganz euphorisch vor ihr.

[3] "Ich würde gerne mal wieder ans Meer." sagte Steffi noch etwas nachdenklich. "Dann los." rief Wincent, schmiss ihr ihre Jacke entgegen und schnappte sich den Autoschlüssel. Wenig später saßen sie in seinem Auto und fuhren los. Steffi merkte, wie ihr die Entfernung gut tat. Weg von allem, was sie eben erlebt hatten, einfach raus aus dieser Stadt. Nach einer guten Stunde waren sie an der Nordsee angekommen. Es war zwar noch windig, aber die Sonne hatte für Anfang Mai schon genug Kraft, dass es nicht mehr kalt war. Steffi atmete die frische Meerluft tief ein und ließ den Blick über die Ferne schweifen. Sie beobachtete die Möwen, wie sie durch die Luft glitten. Sie liebte es, dass sie so nah am Meer wohnte und immer wieder fliehen konnte. Ein Blick zu Wincent verriet ihr, dass es ihm gerade genau so ging. So standen sie beide für einen Moment einfach im Sand und schauten aufs Meer. sie genossen die Stille und das Rauschen des Wassers.