Kapitel 320

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Am nächsten Morgen wachten die beiden ungefähr gleichzeitig auf und kuschelten noch einen Moment lang. Als sie aufstanden, schaute Steffi sich nochmal um. Sie wusste, was Wincent ca. für die 5 Tage in der Suite bezahlt hatte und wollte gar nicht wissen, was dieses Hotelzimmer mit Sitzecke und Balkon noch extra gekostet hatte. Aber inzwischen hatte sie auch gelernt, das nicht weiter zu hinterfragen und es einfach zu akzeptieren, dass gerade Hotelaufenthalte mit Wincent eben nicht mehr zu vergleichen waren mit dem Standard, den sie vorher gewohnt war. Und das war auch so ziemlich der einzige Luxus, den sie in ihrem Leben mit Wincent hatte, da wollte sie sich also nicht beschweren. Sie drückte ihm noch einen Kuss auf den Mund, bevor sie aus dem Bett hüpfte. Als sie aus dem Bad kam, lag Wincent immer noch im Bett. “Hey, raus mit dir. Ich hab Hunger.” Wincent brummelte kurz, schwang sich dann auch aus dem Bett und warf sich seinen Hoodie über. Nach 2 Minuten im Bad war er fertig und die beiden gingen zu den anderen, wo schon das Frühstück gebracht wurde. Und danach ging es auch schon an die Arbeit. Die Jungs bauten erstmal alles auf, as sie brauchten und fingen dann an, erstmal einiges organisatorisches zu klären und woran sie arbeiten wollten. Steffi hielt sich im Hintergrund und hatte es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht. Noah machte am Anfang noch ein paar Fotos und Videos, aber so wirklich viel Material konnte er nicht zusammen sammeln. Irgendwann schmiss er sich zu Steffi aufs Sofa. “Also Songwriting ist auch nicht immer spannend.” murmelte er und Steffi nickte ihm zustimmend. “Ich wollte noch ein paar Fotos vom Tegernsee und so machen, der sieht mega schön aus. Kommst du mit?” Die Idee fand Steffi super und stand vom Sofa auf. Sie sagten den Jungs Bescheid und gingen dann aus dem Hotel. Sie verbrachten den ganzen Tag am See und machten Fotos. Steffi war froh, dass sie den Tag nicht alleine verbringen musste und genoss auch die Zeit mit Noah. Er war inzwischen ein echt guter Freund geworden und Steffi freute sich immer noch, dass es mit ihm und Alina so gut klappte. Die beiden waren extreme Freigeister, manchmal noch schlimmer als sie und Wincent. Aber das machte es für sie eben auch so leicht, aktuell noch eine Fernbeziehung zu führen. Noah nutzte es natürlich aus, von Steffi immer mal wieder ein bisschen mehr über ihre beste Freundin zu erfahren. “Eigentlich hätte ich sie auch gerne mitgenommen, aber du weißt ja, wie sie ist. Voller Terminkalender und nen Dickschädel, weil sie ja nichts hätte zahlen müssen.” Steffi musste schmunzeln. Sie wusste ganz genau, was Noah meinte. “Du brauchst gar nicht so zu grinsen, du bist doch auch nicht besser.” stellte Noah fest. “Ja gut, da hast du Recht. Wir wollen halt nicht immer von euch abhängig sein.” schmunzelte Steffi und Noah wusste natürlich, wie sie das meinte. “Ich weiß, aber ich hätte mich ja trotzdem gefreut, wenn sie mitgekommen wäre. Wäre doch auch für dich gut gewesen, oder?” Steffi nickte. “Aber so ist Alina halt. Sie wollte, dass Wince und ich hier auch ein bisschen Zeit gemeinsam haben und du deine Arbeit machen kannst.” Noah zuckte mit den Schultern. Steffi sah ihm an, dass er Alina schon gerne dabei gehabt hätte. Da musste sie wohl nochmal mit ihr sprechen. “Wollen wir langsam mal wieder zurück? Mal gucken, wie weit die Jungs gekommen sind.” fragte sie dann und Noah nickte. Als sie wieder im Hotel waren, war die Stimmung allerdings betrübt. Kevin saß mit Kopfhörern an seinem Laptop, Matti und Konrad daddelten am Handy und von Wincent und Philipp war keine Spur. “Na das sieht ja nach super harter Arbeit aus.” lachte Noah und erntete dafür direkt einen bösen Blick von Matti. “Also wirklich voran gekommen sind wir nicht, Philipp hat schon den ganzen Tag Kopfschmerzen und Chef hat irgendwie nen Knoten im Kopf und weiß nicht, worüber er schreiben und quatschen will.” “Und seit zwei Stunden hat er sich in den Nebenraum verzogen und will seine Ruhe.” fügte Konrad leicht genervt hinzu. Die Jungs hatten sich die Tage sicher anders vorgestellt, denn schließlich wollten sie eigentlich echt mit dem Album voran kommen, und da hing ja nunmal auch einiges dran. Alle schauten Steffi erwartungsvoll an. “Und ihr glaubt, ich kann da jetzt was bewirken?” “ Naja, du kommst vermutlich am Besten an ihn ran.” schaltete sich jetzt auch Kevin dazu. “Ich kann gerne mit ihm sprechen, aber ihr wisst ja selber, wie bockig er sein kann.” Steffi schaute in die Runde. Dankbar blicken die Jungs zu ihr, also ging Steffi direkt zur Tür und öffnete sie vorsichtig. “Hey, kann ich reinkommen?” Wincent lag auf dem Sofa und warf einen Tennisball immer wieder in die Luft und fing ihn wieder auf. Steffi setzte sich zu ihm und Wincent hielt den Ball fest. “Alles gut? Die Jungs meinten, dass ihr nicht gut voran kommt?” Wincent setzte sich auf, stützte seine Ellenbogen auf die Oberschenkel und legte seinen Kopf in seine Hände. Steffi strich ihm liebevoll über seinen Rücken. “Ach keine Ahnung, irgendwie wusste ich einfach nicht, wo wir anfangen sollen, hatte so viel in meinem Kopf, konnte das aber alles nicht so wirklich sortieren, und da nervt mich.” seufzte er.  “Und ich wollte hier soviel schaffen, und es ärgert mich, dass wir heute einfach noch nichts geschafft haben. Ich wollte heute schon viel mehr geschafft haben.” Er klang verzweifelt und Steffi merkte, wie angespannt er war. “Mach dir doch nicht so einen Druck. Auf Knopfdruck kann das doch nicht passieren, oder?” versuchte Steffi, Wincent zu besänftigen. Dann drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange. Wincent nickte, aber sein Blick war immer noch traurig. “Ich hab mir das so geil hier mit den Jungs vorgestellt, und jetzt sind alle genervt.” Wincent ließ sich frustriert zurück ins Sofa fallen. Steffi legte ihm einen Arm auf seinen Oberschenkel. “Sie sind nicht genervt von dir. Auf Zwang sollt ihr ja auch nichts schreiben. Das wissen die Jungs auch. Aber wenn du Hilfe brauchst, sag Bescheid. Vielleicht hilft es ja auch, wenn wir den Rest des Abends entspannt angehen.” Wincent griff nach ihrem Arm und zog sie zu sich in den Arm. “Danke.” murmelte er und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe. “Aber ich glaube, ich versuche noch ein bisschen, alleine meine Gedanken zu sortieren. Ich bin gerade irgendwie nicht in Stimmung über dieses Gedankenchaos zu quatschen.” Steffi schaute in verständnisvoll an. “Und wenn doch, kommst du einfach rüber, ja?” Wincent zog Steffi nochmal in seine Arme. Er war ihr einfach so dankbar, dass sie ihn einfach verstand und nicht viel dazu sagte. Vielleicht hatte ihm das gerade auch schon ein bisschen dabei geholfen, seine Gedanken ein bisschen zu ordnen. Sie küssten sich noch einmal zärtlich, bevor Steffi wieder zu den anderen ging.

Wie schön das Leben mit dir ist - Steffi (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt