Kapitel 334

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"Wincent" sagte Steffi ruhig aber bestimmt. "Wenn was ist, sprich mit mir. Wenn ich was gesagt habe, was dich verletzt hat, dann tut es mir leid." "Nein, hast du nicht. Also nicht wirklich. Mich nervt das nur alles so. Ich würde dich so gerne die Tage einfach bei mir haben, weil mir das einfach viel bedeutet. Und ich will dich im Kreis mit meiner Familie haben. Aber ich weiß ja auch, dass du auch deine Familie hast." Er seufzte. "Ich will jetzt auch gar nicht mit irgendwelchen alten Geschichten anfangen, aber als ich mit Yvonne zusammen war, habe ich die Jahre nie Heiligabend bei meiner Familie verbracht, wir waren immer woanders in Deutschland. Und danach die Jahre war ich auch nicht immer da. Ich hab mir aber früher immer vorgestellt, wie schön das einfach ist, den Moment auch mit meiner Partnerin zu teilen. Es macht mich einfach traurig, wenn bei so nem Fest nicht die ganze Familie zusammen ist. Aber das war es bei mir ja eh nie." Und damit spielte er auf seinen Vater an, da war Steffi sich sicher. Sie konnte es ja verstehen, dass Wincent sie gerne bei ihrer Familie hätte. Sie hätte Wincent ja auch gerne bei sich. Sie rückte ein Stück an Wincent ran. "Wir haben uns als kleine perfekte Familie. Und irgendwann wird die auch ein bisschen größer. Und was hälst du davon, wenn das mit dem Haus alles klappt, dass wir einfach nächstes Jahr alle zu uns einladen? Unsere jetzige Wohnung ist dafür halt leider zu klein." Wincent Blick erhellte sich. "Das klingt perfekt! Damit kann ich leben!" Er zog Steffi fest in seinen Arm und küsste sie sanft. “Das ist schön, und ich komme ja auch auf jeden Fall einen Tag mit zu deiner Familie.” flüsterte Steffi ihm zu. Sie kuschelte sich an ihn und so konnten sie beide beruhigt einschlafen. Den nächsten Morgen starteten die beiden ganz gemütlich mit einem Frühstück, bei dem sie die nächsten Wochen besprachen. Dadurch, dass Wincent mit seiner Hand gerade kein Auto fahren konnte, mussten sie etwas umplanen. Mit Amelie hatte er überlegt, für Crewmas ein paar Insta Seiten rauszusuchen, die dieses Jahr persönliche Geschenke bekommen sollten, weil sie einfach im letzten Jahr durch ihre Seite oder besondere Aktionen aufgefallen waren. Die Seiten und Infos hatte er in den letzten Tagen mit Amelie schon rausgesucht und eigentlich wollte er auch mit Amelie zusammen in Berlin die Geschenke besorgen, was natürlich nicht ging, weil er nicht alleine nach Berlin kam. Mit dem Zug wollte er während der Weihnachtszeit auch nicht fahren und Steffi hatte noch einiges zu tun, so dass sie nicht viele Tage mit nach Berlin kommen konnte. Sie hatten sich jetzt darauf geeinigt, dass Wincent und Steffi die Geschenke einfach in Hamburg kauften und dann für ein Wochenende nach Berlin fuhren. Vorher würde aber auch noch Samira kommen, da Steffi und sie weiter an ihrem Konzept arbeiten wollten. “Was genau wollt ihr denn da eigentlich dazu machen?” fragte Wincent neugierig. “Naja bisher haben wir uns ja hauptsächlich darauf fokussiert, Ernährungstipps und allgemeines Coaching anzubieten. Aber gerade durch meine Trainerausbildung haben wir überlegt, auch mehr den sportlichen Aspekt mit reinzubringen und Videos mit verschiedenen Übungen aufzunehmen, um da irgendwann eine kleine Datenbank für alle Kunden bereitzustellen, die sie sich dann individuell zu ihrem Programm anschauen und einbauen können. Aber dazu müssen wir natürlich erstmal die Grundlagen lernen und herausarbeiten.” “Mega gute Idee, wollt ihr Noah wieder fragen?” Steffi nickte. Sie liebte Noahs Arbeit und natürlich war es auch einfacher, die Kontakte zu nutzen, die sie durch Wincent knüpfen konnte. Sie schaute Wincent an, der inzwischen nachdenklich aussah. Sie kannte den Blick. “Was geht gerade in deinem Kopf ab, welchen Plan entwickelst du da gerade?” schmunzelte sie. Wincent nahm noch einen Schluck von seinem Kaffee. “Ich hab mit Kevin tatsächlich auch mal rumgesponnen, irgendwas in die Richtung zu machen. So Sport für die Crew oder so.” Die Idee fand Steffi tatsächlich auch ganz gut. “Du wärst sicher ein super Motivator für deine Fans.” grinste sie. “Ja, aber mal im Ernst. Ihr sucht doch nach Übungen und Einheiten, die schnell und einfach von Zuhause aus gehen oder? Das wäre doch Perfekt. Ich könnte Manuel mal fragen, ob er uns da was zusammenstellen kann. Also in Abstimmung auf euer Konzept natürlich.” Steffi überlegte einen Moment. Natürlich freute sie sich, dass Wincent direkt seine Hilfe anbot, aber sie wollte auch nicht, dass das Überhand nahm und sie trotzdem noch mit Samira ihr eigenes Ding machte. “Ich müsste das auf jeden Fall mit Samira besprechen, aber die kommt ja morgen schon.” Nach dem Frühstück machten Sie sich dann auf den Weg in die Stadt, um dort die ersten Geschenke für Crewmas zu besorgen. Nach kurzer Zeit war das Auto voll und zufrieden beschlossen die beiden, noch ein bisschen über den Weihnachtsmarkt zu schlendern. Steffi liebte den Duft von Glühwein und gebrannten Mandeln und auch Wincent genoss es, sich unerkannt mit Mütze im Gesicht durch die Menschenmassen zu bewegen. Gut gelaunt holten sie sich einen Glühwein und stellten sich ein bisschen Abseits der Menge. Steffi umklammerte den Becher mit beiden Händen und pustete vorsichtig. Wincent war natürlich wieder zu gierig und hatte sich direkt die Zunge verbrannt.  “Du bist echt ein Trottel.” lachte Steffi und nippte vorsichtig. “Ach man, ich weiß.” lachte er. “Und du bist ziemlich niedlich, man sieht ja nur noch deine Nasenspitze.” er grinste sie an. Ihre Wangen waren ganz rot von der Kälte und Wincent legte einen Arm um sie. Sie schlürften ihren Glühwein aus und Wincent holte direkt noch einen zweiten. Er war einfach zu lecker und zum Aufwärmen von innen war das natürlich perfekt. Den zweiten Glühwein merkte Steffi dann auch schon ein bisschen. Amüsiert beobachteten sie die vielen Leute, die hektisch an ihnen vorbei rannten. “Ich finds immer voll schade, dass so viele Leute einfach in Panik ausbrechen, sobald Weihnachten vor der Tür steht.” stellte Wincent fest und Steffi nickte ihm zu. “Aber wer weiß, wie das bei uns mal wird, wenn wir das erstmal alles Planen und Organisieren müssen.” Wincent lachte. “Also bei uns kann das doch nur Chaos geben.” Und da musste Steffi ihm zustimmen. Sie gingen ein Stückchen weiter, bis Steffi Wincent festhielt. “Hier war doch der Stand, wo es diese weiße, heiße Schokolade mit Rum gab, oder? Da hab ich jetzt Bock drauf.” Mit leuchtenden Augen schaute sie Wincent an. Wincent zögerte nicht lange und schon standen sie mit zwei weiteren Tassen in der Hand da. Nach noch einem weiteren Glühwein waren beide ganz gut angeschossen und liefen lachend und taumelnd weiter über den Weihnachtsmarkt. Wincent hatte einen Arm um Steffi gelegt und wollte sie zu einem Kuss an sich ziehen, aber dabei stolperte Steffi über einen Stein und Wincent konnte sie gerade noch auffangen. “Wow, es ist Freitag nachmittag und wir schon betrunken. Glanzleistung, Herr Weiss.” schmunzelte Steffi. Wincent blieb stehen und zog Steffi in seine Arme. Der Alkohol hatte zwar seine Sinne benebelt, aber ein Sinn funktionierte noch ausgezeichnet. “Was hälst du davon, wenn wir nach Hause gehen und uns um ganz andere Leistungen kümmern?” raunte er ihr zu und Steffi musste kichern. Und plötzlich fing sie laut an zu lachen. “Scheiße, wir sind doch mit Auto hier.” Wincent schlug sich mit der Hand vor den Kopf. “Fuuuck, stimmt ja. Wir sind so doof.” lachte er. “Scheiße ey, das glaubt uns doch wieder keiner.” “Oh doch.” lachte Steffi weiter. “Und jetzt? Wir können das Auto mit den Geschenken doch hier nicht in der Stadt stehen lassen.” Wincent zuckte mit den Schultern. “Johannes ist nicht in Hamburg. Soll ich Ina mal anrufen?” Steffi schaute ihn an. “Das ist schon ein bisschen peinlich. Aber wir haben keine andere Wahl, oder?” weiter lachend liefen sie erstmal zum Auto im Parkhaus. Dort angekommen holte Wincent erstmal sein Handy raus. “Das bleibt dann heute wohl stehen. Euch noch nen schönen Abend, bei uns gabs gerade Glühwein.” breit grinsend winkte er in die Kamera und auch Steffi schaute kurz rein und winkte. “Da hat die Crew wieder was zum Lachen.” stellte sie dann fest, lehnte sich ans Auto und zog Wincent an sich heran. Schnell hatten sie sich in einer intensiven Knutscherei verloren.

Wie schön das Leben mit dir ist - Steffi (2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt