Maggie
Ein dreiviertel Jahr ist es nun her das ich Chicago verlassen habe, um mit meinem Seal Team in den Irak zu fliegen und dort meinen Dienst zu verrichten. Es war das zweite Mal in meiner Reservistenzeit, dass man mich dazu geholt hatte. Beim ersten Mal ging es nach Kandahar. Wir waren gerade auf dem Weg zurück in die Heimat und so gut wie alle schliefen. Ich lehnte mich etwas weiter zurück, darauf bedacht meinen Kumpel neben mir nicht aufzuwecken. Es ist immer wieder amüsant mit anzusehen, das man bei Wind und Wetter, immer und überall schlafen kann. Selbst jetzt wo es draußen stürmte und wie aus Kübeln regnete, waren alle in der Maschine in einen „entspannten" Schlaf gefallen.
Ich nutzte die Zeit bevor ich schlief, immer dazu, mein Leben einmal komplett Revue passieren zulassen. Von dem Tod meiner Eltern und den darauffolgenden Konsum von Marihuana, den Umzug nach Chicago zu meinem Onkel. Dessen Hilfe mit meinem Drogenkonsum klarzukommen und mir ein stabiles Leben aufzubauen, bis hin zu meinem Abschluss an der Schule und der Seal Ausbildung. Während meines aktiven Dienstes musste ich Verletzungsbedingt einige Zeit aussetzten. So kam es das mein Onkel mich zu sich in seine Einheit holte. Ich verließ den aktiven Dienst und wurde Reservistin, da ich es nicht aufgeben wollte weiter als Seal tätig zu sein. In der zwischen Zeit verbrachte ich mein Leben als Polizistin beim CPD.
Ich freue mich das Team endlich wieder zu sehen. Als ich in die Stadt kam hatte ich einzig und allein meinen Onkel. Sonst kannte ich hier niemanden. Keine Familie und keine Freunde. Klar in meiner Geburtsstadt LA hatte ich noch vereinzelt Leute, die ich gut kannte, aus meiner Schulzeit, aber sie waren eben nur das... Bekannte. Wirklich Anschluss hatte ich dort nie gefunden. Erst hier und bei den Seals fand ich Anschluss und gute Freunde.
Sogar Freunde die zur Familie für mich wurde. Ich hatte eine Vaterfigur, jemand der für mich wie ein Onkel war, jemand der für mich wie eine Schwester war, die ich nie hatte, eine Handvoll von besten Freunden und einige gute Freunde, auf die ich mich immer verlassen konnte. Für mich wurde es über einige Monate hinweg zu meiner neuen Heimat. Einzig das Wetter zur Herbst- und Winterzeit konnte ich bis heute nicht leiden. Ich bin und war einfach schon immer ein Sommer Kind. Ich liebte die Sonne, weshalb ich die letzten Monate was das betraf auch sehr genossen habe.
Vorteil, der Sommer hatte gerade erst angefangen, so musste ich mir keine Gedanken darum machen, dass mich das Wetter komplett aus den Schuhen haute. Beim letzten Mal als ich nach Hause kam, waren es angenehme 25 Grad mit Sonne und hier – 7 Grad mit meterweise Schnee. Die Grippe, die ich mir daraufhin einfing, war echt nicht angenehm. „Hey Captain, wie viel haben wir noch vor uns?", frag ich ins Cockpit hinein, nachdem ich mal kurz austreten war. „Noch etwa 5 Std. Mam" Ich bedankte mich und gehe wieder zu meinem Platz zurück. Wir hatten also die hälfte schon hinter uns. Den Rest sollte ich lieber meinen Schlaf nutzen, den ich erinnerte mich sehr gut an die letzte Nacht, die wir nach Hause kamen.
Endlich angekommen wurden wir von Freunden, ebenfalls Seals, abgeholt und verfrachteten unsere Sachen in die Kofferräume. Da es noch früher Abend war, entschlossen wir uns in eine unserer Lieblingsbars zu gehen. Aus gewissen Quellen wusste ich das mein gesamtes CPD-Team auch dort sein würde. Also beschloss ich sie zu überraschen und mich zu einem späteren Zeitpunkt eventuell von den anderen abzukapseln und mich ihnen anzuschließen. Vor allem meinem Onkel, da ich keinen Haustürschlüssel dabeihatte und sonst nicht reinkam. Ja, ich lebte seit meinem Umzug hierher durchgehend mit ihm zusammen. Es war für uns beide keine große Sache. Es gab mir das Gefühl von Beständigkeit, Sicherheit und vor allem, das Gefühl wo dazu zu gehören.
Selbst die Sache mit Männer nach Hause zu bringen war kein großes Thema... oder Frauen. Ich war was das betraf, schon immer recht offen und lebte es auch gerne aus. Nur Beziehungstechnisch lief bei mir eher was mit Männern als mit Frauen. Mit ihnen war es eher der Sex, den ich gern auslebte. Naja, wie dem auch sei, wir hatten einige Regeln, was dies betraf und an die hielt ich mich, so hatte es schon immer funktioniert. Aktuell gab es jedoch niemanden in meinem Leben. Nach gut 5 Jahren Beziehung, haben mein Ex und ich uns vor gut 1½ Jahren dazu entschlossen es zu beenden. Wir sind im Guten auseinander gegangen und heute noch gute Freunde und wir treffen uns immer noch. Für beide Seiten fühlte es sich so viel natürlicher an. Ihn würde ich direkt morgen Besuchen und mal nach dem Rechten sehen.
An der Bar angekommen, hole ich meine Tasche raus und hänge sie mir um. So konnte ich gleich mit wem mit, ohne mich noch darum kümmern zu müssen. Von draußen sah man das nicht viel los war, was mich aber nicht wunderte. Die meisten hatten jetzt erst Feierabend und würden zu späterer Zeit hier rein finden. Ich sprach mich noch kurz mit meinen Leuten ab und wir machten uns rein. Der erste Weg führte mich zum kurzen Stück des Tresens. „Hey, kann ich ein Bier bekommen?", frag ich freundlich den grauhaarigen Mann der Seitlich zu mir steht und jemanden sein Getränk gibt. „Klar.", ruft er mir zu und holt eine Flasche, ohne nach mir zu sehen. „Hier ist dein...", er stockt sofort als er mich erkannte und sein lächeln wuchs ihm bis über beide Ohren. Ich hielt mir grinsend den Finger vor den Mund damit er still bleibt. „Was machst du den hier?", fragt er freudig und gibt mir die Flasche. „Ich bin wieder zuhause." „Seit wann?" „Grade erst gelandet.", grinse ich und nehme einen Schluck.
„Weiß jemand davon?", nickte er zu dem Tisch, an dem das Team saß. „Nein, ich wollte sie überraschen." „Na das glaub ich jetzt aber nicht?" „Wer ist denn da wieder zuhause?", wurden wir unterbrochen. Ich erkannte die Stimmen sofort und drehte mich mit der Flasche in der einen Hand und dem Finger der anderen am Mund zu ihnen um. Beide waren wie Hermann leise und nahmen mich in den Arm. „Hallo Otis, Hallo Gaby. Schön euch wieder zusehen." Wir unterhalten uns noch einen Moment, bis ich meinen Plan die anderen zu überraschen in die Tat umsetzte. Um zu ihnen zu gelangen, versteckte ich mich immer wieder hinter anderen Gästen, die mir auf dem Weg dorthin begegneten. Ich hörte das sie sich grade über Sport unterhielten und wessen Team die bessere Mannschaft hat. Als ich bei ihnen bin ducke ich mich und schleiche an meinen Onkel und dessen Besten Freund ran.
„Die Rangers sind dieses Jahr top in Form und holen die fehelenden Punkte noch auf, um den Titel zu holen.", höre ich Jay sagen, der den beiden gegenübersitzt. „Und dennoch führen meine Blackhawks die Tabelle weiter an.", meine ich gelassen, als hätte ich ewig am Gespräch teilgehabt und lege meine Arme dabei um die beiden vor mir. Ich kann nicht ernst bleiben und muss direkt lachen. Die anderen waren im ersten Moment geschockt und konnten nicht begreifen wer da grade stand. Antonio und Erin waren die ersten, die um den Tisch kamen, um mich freudig in den Arm zu nehmen.
„Schön dich wieder zu sehne Kid." „Auch schön dich zu sehen Hank." Mir wurde angeboten mit ihnen noch was zu trinken. Doch ich lehnte ab und zeigte auf die Jungs, mit denen ich gekommen bin. „Vielleicht später noch.", ich wollte mich grade auf den Weg machen als sie mich nochmal zurückhielten. „Alles in Ordnung?", zeigte Mouse auf meinen Arm. „Ach das, ja alles gut. War nur ein Steifschuss, ist eine Fleischwunde. Wird wohl eine Narbe geben.", ziehe ich den Ärmel meines T-Shirts etwas hoch und betrachte den Verband. „Lexi will morgen Abend Grillen, wie wärs, wenn du vorbei kommst und uns alles in ruhe erzählst.", bietet mir Al an. „Ja, klinkt super. Dann sehe ich euch morgen.", verabschiede ich mich und gehe schlussendlich zu den anderen.
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Die Sucht nach Dir
FanfictionEin Mädchen, welches seine Eltern verlor. Ein Onkel, der sich ihrer annahm. Eine Vergangenheit, die sie droht einzuholen und eine Liebe mit Hindernissen. Und doch schafft es die ‚kleine Familie' es, ihr Leben einigermaßen im Griff zu haben und fürei...