Maggie
Kaputt lasse ich mich auf Tonios Bett fallen, offiziell mussten wir den Fall, bei dem wir nicht weiterkamen, erstmal auf Eis legen. Jedenfalls so lange, bis wir neue Beweise hätten... diese jedoch lagen alle in meinem Spind. Ich hörte, wie die Dusche ausging „Du kannst, wenn du willst." „Nein, ich gehe morgen früh. Ich bin viel zu kaputt, um heute noch irgendwas zu machen, außer zu schlafen.", stütze ich mich auf meine Unterarme und sehe ihn müde an. Er sagt nichts weiter und zieht sich etwas an.
Um keine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken und kein Misstrauen aufkommen zulassen, musste ich, so schwer es auch viel, meinen Alltag beibehalten. Sprich auch den Sport und die Trainings Einheiten im Ring, mit meinem Freund. Es ist nicht ungewöhnlich, dass er mir dabei auch hin und wieder einige Körpertreffer verpasste. Trotz des Schmerzes sein Pokerface aufrecht zu halten war schwer... verdammt schwer.
Ich drehe mich auf die Seite und schließe die Augen. Ich merke, wie er sich zu mir legt und mich an ihn ran zieht. Gott, wie sehr vermisste ich es ihm nahe zu sein. Mehr als nur in seinen Armen zu liegen und mich an ihn zu schmiegen... Doch ich konnte nicht... Denn dann würde er die Verletzungen sehen, die ich bisher unter meinen Klamotten versteckte...
Es würden Fragen aufkommen, die ich ihm nicht beantworten könnte und es würde das Misstrauen fördern. So sehr, dass ich keinen Schritt mehr machen könnte, ohne dass jemand ein Auge auf mich hätte. Al diese Gedanken rasten durch meinen Kopf und ich konnte nicht verhindern, dass mir Tränen über die Wange fließen. Trotz der starken und beschützenden Arme meines Freundes um mich herum, weine ich mich wie so oft in den letzten Wochen, leise in den Schlaf.
Am nächsten Morgen, war ich früh wach und ging duschen. Die Verletzungen an den Rippen, waren nicht mehr ganz so extrem, wie noch vor ein paar Wochen, doch strahlte die gesamte Seite immer noch in blau und lila Tönen. Eigentlich müsste ich mich ausruhen und nichts tun, doch das ging nicht.
Ich musste zur Arbeit und auch meinen Alltag aufrecht halten. Box Training, Auseinandersetzungen mit Verdächtigen, Verfolgungen von Verdächtigen. Alles raubte mir Kraft... und die Fassade aufrecht zu halten raubte mir Energie. Ich wusste nicht, wie lange ich das alles noch aufrecht halten konnte, ohne das ich darunter zusammen brechen würde.
Das Vibrieren meines Handys holt mich aus den Gedanken. Seit einer Weile, durfte ich nicht nur Beweise verschwinden lassen, sondern musste mich auch zwischenzeitlich als eine Art Dealer einbringen. Seufzend ziehe ich mich fertig an, als Dawson wach wird und sich auf den Rücken dreht.
„Morgen." „Morgen, wie spät ist es?" „08:10 Uhr" „Und du bist schon fertig angezogen?", richtet er sich auf und lehnt sich an die Rückwand des Bettes. „Hab vor der Arbeit noch einen Arzttermin... Wir sehen uns auf dem Revier.", gebe ich ihm einen Kuss und will gehen.
„Warte. Ist alles in Ordnung?", reibt er sich verschlafen die Augen und sieht mich musternd an. „Ja, alles bestens. Mir geht's gut.", setzte ich ein lächeln auf und gehe. Im Auto schalte ich mein Handy aus und fahre los. Doch was ich nicht wusste, war das an diesem Tag alles noch komplizierter werden sollte als es alles ohne hin schon war.
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Die Sucht nach Dir
FanfictionEin Mädchen, welches seine Eltern verlor. Ein Onkel, der sich ihrer annahm. Eine Vergangenheit, die sie droht einzuholen und eine Liebe mit Hindernissen. Und doch schafft es die ‚kleine Familie' es, ihr Leben einigermaßen im Griff zu haben und fürei...