Teil24

168 5 0
                                    


Maggie

„Lasst ihn ausnüchtern und nehmt ihn dann fest.", weiße ich unsere Leute an, bevor ich zurück ins Zimmer gehe. „Juli? Es ist vorbei. Wir haben den Kerl.", streiche ich ihr über den Rücken und helfe ihr auf. „Es ist vorbei?" „Ja, es ist vorbei." „Danke, danke, danke.", fällt sie mir um den Hals. „Kein Problem." „Ich habe grade mit ihrem Arzt gesprochen, Sie müssen nur noch ihre Papiere unterschreiben und dann können Sie gehen.", kommt Alvin rein. Auch ihm fällt sie um den Hals und bedankt sich tausendmal.

Nachdem die Papiere unterschrieben sind, nehmen wir sie mit aufs Revier, wo unten am Empfang auch schon ihr Verlobter wartet. „Wird mein Vater ihn hier auch vertreten können?" „Nein, Ihr Vater wird sich zuhause erstmal selbst einen Anwalt hinzuziehen müssen. Ricksen wird hier angeklagt und von einem unserer Anwälte verteidigt.", erklärt ihm unsre Boss, der mit ihm gewartet hatte.

„So schön es hier auch ist, ich glaube fürs erste meide ich die Stadt." „Nach allem, was passiert ist, kann ich es dir nicht verübeln.", lächle ich sie aufmunternd an, bevor wir uns nochmal umarmen und ich mit meinen Leuten nach oben gehe um unsere Berichte zu schreiben.

„Das war mal wieder ein Tag... wie kann es den bitte schon wieder kurz vor Mitternacht sein?", entfährt es mir als ich auf die Uhr schaue. „Fahrt nach Hause. Die Berichte könnt ihr auch morgen noch fertig schreiben.", sieht uns Voight mit müden Augen an. „Das musst du uns nicht zwei Mal sagen." Wir schnappen uns alle unsere Sachen und fahren Heim.

Am nächsten Tag werde ich von einem leckeren Duft geweckt. ‚Hier macht wer Blaubeerpfannkuchen.', denke ich mir, als ich die Zimmertür weiter öffne. „Morgen Schlafmütze.", lächelt mich Hank an. „Morgen", gähne ich nur zurück. „Blaubeerpfannkuchen? Was ist der Anlass?" Normalerweise gab es die nur zu meinem Geburtstag.

„Nichts, ich hatte nur Lust drauf." „Aha, seit wann hast du Lust auf Blaubeeren?" „Seit heute, setzt dich, die ersten sind schon fertig.", lächelt er nur weiter und ich bekomme eine Ahnung was er vor hat. „Wenn das ein Vorwand sein soll um unser ‚Ehrliches Gesprächs Essen' vor zu verschieben, dann ist das echt mager. Du hättest auch einfach sagen können das du mit mir über etwas reden willst." „So offensichtlich?" „Hank. In den bald 15 Jahren, die ich mit dir unter einem Dach lebe, hast du noch kein einziges Mal freiwillig Blaubeeren gegessen, außer es war an meinem Geburtstag.", verschränke ich die Arme. „Und da mein Geburtstag erst nächstes Jahr wieder ansteht, muss es einen anderen Grund geben." „Also gut, ich gebe mich geschlagen.", lacht er nun.

„Ich wollte nur mal hören, wie es dir in letzter Zeit geht.", stellt er die letzten Pfannkuchen auf den Tisch. Ich musste seufzten „Mal besser mal schlechter..." „Die letzten Tage waren auch nicht grade leicht für dich, oder?" „Die Sache mit Juli? Es ging. Ich hab sie seit der Highschool grade mal 2x gesehen. Das macht uns jetzt nicht zu besten Freunden." „Das verstehe ich aber war doch recht intensiv, so wie sich der Fall entwickelt hat." „Damit komm ich klar. Ich hab meinen Job gemacht und das war alles. Mir geht eher was anderes an die Nieren."

„Joel?" Ich nicke nur, während ich an meinem Pfannkuchen rum picke. „Die Chemo schlägt zwar an aber wirklich helfen tut es nicht." „Ich weiß es ist hart, doch mehr als für ihn da zu sein, können wir nicht machen." „Es fühlt sich einfach falsch an, dass wir ihm nicht helfen können... Das wir ihn diesen Kampf allein kämpfen lassen müssen...", rollen mir ein paar Tränen über die Wange und er nimmt mich in den Arm.

Die Sucht nach DirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt