Teil88

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Maggie

„Bleib bei mir Mann...", knie ich neben ihm auf den Boden und drücke mit meiner Jacke die beiden Schusswunden zwischen Bauch und Brust ab. „5021, Officer angeschossen, ich wiederhole, Officer angeschossen.", setzte ich den üblichen Funkspruch ab und versuchte weiter ihn zu Bewusstsein zu bringen. „Mach die Augen auf cariño... bitte...", lege ich meine Hand auf seine Wange. Keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war, es kam mir vor wie eine Ewigkeit, als ich die ersten Sirenen näherkommen höre.

Ein Sanitäter kniet sich neben mich und fängt sofort an ihn zu behandeln. Ich stehe auf, um seinem Partner Platz zu machen und wische mir mit dem Handrücken über den Mund. Einen Augenblick später fühle ich eine Hand auf meiner Schulter und ich wache aus meiner Trance auf. „Geht es dir gut?", sieht mich Al besorgt an. „Ja, ich bin nicht verletzt... Wir sind aus dem Café dort gekommen und wollten zum Wagen, als die ersten Schüsse fielen. Ein schwarzer Audi. Kam aus der Richtung. Zwei Personen, männlich.", verfalle ich sofort ins Cop sein.

Hank teilte alle andern sofort Aufgaben zu und sieht mich an „Fahr du mit ihm.", ich nicke und will gehen als mir noch was einfällt. „Diego und Eva..." „Ich kümmere mich drum.", meint er und ich steige zu meinem verletzten Freund in den Krankenwagen. Ich nehme seine Hand in meine und drücke ihm einen langen Kuss auf den Handrücken. „Halte durch. Für Eva. Für Diego...für mich.", flüstere ich mit leicht brüchiger Stimme dagegen.

Nachdem ich meine Hände gewaschen hatte, saß ich im Warte Berich und spielte gedankenverloren an meiner Kette, die ich von Tonio hatte. Die Tür zum OP ging auf und ich blickte hoch, doch es war nicht der Arzt, den ich erwartete. „Gibt es schon Neuigkeiten?", kommt Gaby mit Matt zu mir. „Er wird noch operiert.", stehe ich auf und schüttle den Kopf , kurz darauf kamen auch ihre Eltern mit Hank und den Kindern zu uns.

„Dad wird das doch schaffen, oder?", sieht mich Diego ängstlich an. Ich Knie mich vor die beiden, um mit ihnen auf einer Augenhöhe zu sein und lege jedem eine Hand auf die Schulter. „Natürlich! Wisst ihr, neben ihm hier...", nicke ich zu meinem Onkel „..., ist euer Dad einer der stursten Menschen, die ich kenne. Er ist ein Kämpfer und das war er schon immer. Wenn ich eines weiß, dann das er alles tut, um euch wieder in den Arm nehmen zu können und euch zu sagen, wie stolz er auf euch ist, wie lieb er euch hat. Hört ihr... er schafft das.", sehe ich beide ernst an und halte meine Tränen zurück.

Die beiden nicken nur und umarmen mich. „Es wird alles wieder gut...", flüstere ich immer wieder, nicht nur um die beiden zu beruhigen, sondern auch ein Stückweit mich selbst. „Was haltet ihr von einer Heißen Schokolade? Ich geb euch eine aus.", sehe ich sie aufmunternd an und gehe mit ihnen zu den Automaten um sie, von der Warterei etwas abzulenken.

Es war komisch, früher war meine einzige Sorge die Angst um einen Freund und Kollegen... Doch jetzt... jetzt war alles, woran ich denken konnte, seinem Sohn und seiner Tochter eine Stütze zu sein. Ihnen die Angst zu nehmen, so gut es mir möglich war.

Gabby

Bevor jemand auch nur wusste, was er auf die Frage meines Neffen antworten sollte, hatte Maggie schon eine passende Antwort parat. Sie nahm den beiden ein Stückweit ihre Angst, versuchte sie so weit abzulenken, dass sie nur so viel mitbekamen, wie sie mussten. Sie war ihnen eine Stütze. Ich kannte sie jetzt schon eine lange Zeit und immer, wenn mein Bruder in so einer Lage war, war sie zwar für ihn da und hat auch den beiden immer wieder Mut zugesprochen... doch jetzt war sie auch für sie da.

Die Beziehung der vier ist in den letzten Jahren immer enger geworden. Sie wirkte jedoch mehr wie eine große Schwester oder eine Tante. Nie wie jemand, der versucht den Platz ihrer Mutter einzunehmen. So wie ich sie kannte, würde sie dies auch nie wollen. Egal wie angeschlagen die Beziehung zwischen den beiden und Laura ist... sie hatten eine Mutter und dies würde sie ihnen nicht nehmen.

„Me alegro de que Antonio haya encontrado a alguien como ella", meinte meine Mutter leise zu mir. „Si, no solo es bueno para el. También los niños.", meine auch ich und setzte mich neben Matt. Nach und nach trafen die anderen aus Antonios Team ein und warteten mit uns.

Die Sucht nach DirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt