Teil84

128 6 0
                                    


Maggie

Nach nun einem Monat, packe ich die Restlichen Sachen in meine Tasche. „Du bist sicher, dass du bereit bist wieder zurückzugehen?" „Ja... Das bin ich. Ich werde meine Gespräche mit Dr. Charles beibehalten. Und ich weiß, dass ich nun langsam den Schritt gehen muss, mein Leben wieder ansatzweiße normal anzugehen. Mir fehlt nur noch eine Person, mit der ich über alles reden muss, um für mich mental damit abschließen zu können. Und diese Person ist zu Hause."

„Wenn du jemanden zum Reden brauchst oder nur etwas Gesellschaft, ruf an.", legt er mir eine Hand auf die Schulter und ich nehme ihn in den Arm. „Danke, für alles." „Kein Problem, du kannst jederzeit bei mir unterkommen, wenn du mal willst, dass keiner weiß wo du bist.", er drückt mir noch einen Kuss auf den Kopf, bevor ich mich löse und meine Jacke anziehe. Den Schlüssel gebe ich ihm zurück und mache mich guten Gewissens auf den Weg.

Als ich ankomme, ist noch niemand da, also bringe ich meine Tasche in mein Zimmer und räume sie aus. Da es noch zu früh für Alkohol ist, mache ich mir einen Kaffee. Ich mische grade etwas Zucker hinein, als ich die Haustür höre. „Hey Kiddo.", begrüßt er mich wie sonst auch und stellt seinen Einkauf auf den Tressen. „Hey.", lächle ich ihn an und widme mich wieder meinem Kaffee.

„Wie war die Auszeit?", räumt er die Tüte aus. „Gut. Und definitiv nötig.", nehme ich einen Schluck aus meiner Tasse. „Ich hab mit Dr. Charles darüber gesprochen... er ist sich zwar noch nicht sicher aber... er meinte, das ich wohl, durch das erlebte, eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickelt habe...", ist er der erste, dem ich diese Info offen lege.

„Wie schlimm?", sieht er mich etwas besorgt an. „Bis jetzt merke ich noch nicht viel davon, nur... ein paar Albträume.", bin ich ehrlich. „Er meinte, das wir es, falls es so sein sollte, wohlmöglich früh genug entdeckt hätten." Wir sprechen uns noch einige Stunden aus. Über das vorgefallene, sowie über das, was nun vor uns lag. An die Arbeitsplatte gelehnt stehen wir eine Weile einfach nur da und trinken unseren Kaffee. „Lust auf einen Film?", meinte er irgendwann und ich stimme zu. Wir holen uns ein paar Snacks und suchen uns einen Film raus.

Nach gut der Hälfte des Films liege ich mit einem Kissen auf seinem Schoss und er streicht mir durch die Haare. Es erinnerte mich an früher, nur das an seiner Stelle Camille saß. Diese eintönige Bewegung beruhigte mich immer wieder aufs Neue. Sosehr, dass ich davon immer müde wurde und schlussendlich auch einschlief. Keine Ahnung, ob es daran lag oder ob ich für mich Frieden mit der Situation geschaffen hatte, doch es war eine der wenigen Nächte, an denen ich durchschlafen konnte und nichts Träumte.

Den Rest meiner Suspendierung, verbrachte ich hauptsächlich damit, mich um mich selbst zu kümmern. Ging zu meinen Terminen mit Dr. Charles, versuchte mit verschiedenen Meditationstechniken etwas abzuschalten und machte wieder mehr Sport um mich auch körperlich wieder besser zu fühlen. Hauptsächlich trainierte ich im Boxstudio, so konnte ich nebenbei auch etwas angestauten Frust raus lassen.

Grade verbrachte ich mit Atwater und einigen seiner Freunde Zeit beim Basketball spielen. Ich musste zugeben, nicht nur auf der Arbeit waren wir ein gutes Team. Das Spiel hatte von Anfang an ein schnelles Tempo und in unserer 3er Konstellation hatten wir einen guten lauf. „So ein gutes Spiel hatte ich lange nicht mehr. Du solltest sie öfters mitbringen Kev.", klopft ihm sein Kumpel auf die Schulter. Auch die andern stimmen ihm zu. „Wenn sie nichts dagegen hat. Kein Problem.", wischt er sich mit einem Handtuch übers Gesicht. „Hin und wieder gerne. Aber auf Dauer dieses Tempo zu halten... nah, da muss ich dann doch passen.", lache ich und die anderen verabschieden sich.

„Ein paar von uns wollten sich heute Abend im Mollys treffen, Lust mitzukommen?" „Ach, ich weiß nicht. Eigentlich wollte ich mich auf meinen wieder einstig in ein paar Tagen vorbereiten." „Das kannst du doch immer noch. Komm schon, du musst auch nicht lange bleiben. Nur ein oder zwei Bier, mehr nicht." Ich nehme einen Schluck aus meiner Wasserflasche und überlege „Na gut, überredet. Ich komme mit." „Cool, ich hol dich um 6 ab." „Ist gut." Wir verabschieden uns und fahren nach Hause, um zu duschen und uns umzuziehen.

Die Sucht nach DirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt