Teil18

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Hank

Es war mal wieder so weit. Die Jährliche Wohltätigkeitsveranstaltung für das Chicago Med. Kurz vor Weihnachten gab es ein paar Stände mit essen, trinken, Informationen und Stände an denen man spenden konnte. Dieses Jahr ging das Geld hauptsächlich an die Kinderkrebsstation. Wir wollten als Team eine spende abgeben, doch konnte jeder von uns selbst auch noch spenden, an wen er wollte.

„Ich bin sicher Maggie spendet, auch dieses Jahr etwas." „Das macht sie jedes Jahr. Sie kann Weihnachten nicht leiden und auch das ganze drum rum, mit Geschenken und Feiern nicht. Das aber auch nur wegen der Sache mit ihren Eltern. Sie möchte das die Kinder wenigstens etwas Schönes daran finden." „Wie sagt sie immer: lieber gebe ich mein Geld dafür, das die Eltern ihren Kindern diesen Schein wahren können, als dass ich ihnen, mit meiner Einstellung das Strahlen in den Augen nehme."

Ja, das ist wahr. Seit dem Tod ihrer Eltern hatte sie kaum, bis gar keine Freude mehr an Weihnachten gezeigt. Sie wurde eher der Typ Mensch, der sich freiwillig dazu beriet erklärte, Schichten zu übernehmen, damit Eltern über die Feiertage bei ihren Kindern sein konnten oder sich an einem Guten Zweck zu beteiligen. Sie wollte anderen die Möglichkeit geben ein schönes Fest zu haben, doch selbst zeigte sie kein Interesse daran, dies auch für sich selbst zu haben.

„Wollte sie nicht eigentlich schon hier sein?", fragt Adam in die Runde. „Sie ist auf dem Weg. Sie wollte noch ihren Freund abholen.", grinst ihn Erin an. Die beiden hatten sich entschlossen es dem Team zusagen, sie hatten es sogar vorher mit mir abgesprochen und wollten mein ok dafür. Sie wollten bei der ganzen Sache auf Nummer sicher gehen.

„Sie hat einen Freund?" „Seit gut nem halben Jahr.", nehme ich einen Schluck von meinem warmen Kaffee. „Und wir wissen nichts davon?" „Sie wollen es langsam angehen lassen.", meint nun auch Jay. „Und woher weißt du davon?" „Die beiden waren mit uns und Justin essen, als er letzte Woche in der Stadt war.", steckt Erin die Hände in die Jackentasche.

„Kenn wir ihn? Oder besser können wir ihn leiden?", sieht mich mein Kumpel an. „Ja... und ja.", beantworte ich lächelnd seine Frage. „Wir kennen ihn also?", grinst er. „Gut genug, um sagen zu können, dass ich mit ihm keine Probleme habe." „Und davon gibt es weiß Gott nur wenige.", lacht Erin.

„Da sind sie auch schon, beim Kaffeestand.", zeigt sie auf die beiden. Das Erstaunen war für einen Moment groß. Doch fingen sich alle wieder und grinsten vor sich hin. „Also ist es dann auch bei den beiden angekommen." Jeder von uns wusste, dass zwischen den beiden, in den letzten Jahren, mehr war, als nur gute Freundschaft. Selbst Freunde von ihnen wussten es, doch hatten die beiden es immer abgestritten und darauf beharrt das sie nur Freunde wären und nicht mehr.

Antonio

„Was willst du trinken?" „Kaffee, schwarz." „Zweimal Kaffee, schwarz.", gebe ich unsere Bestellung auf und bezahle. Kurz darauf gab man uns auch gleich die Becher und ich legte einen Arm um meine Freundin, als wir bei Seite gehen, um uns einen überblick zu verschaffen. Der Andrang war groß. Stadträte, Presse, Nachrichtensender. Viele waren mit ihren Kindern hier, die begeistert, die Aktion Stände in Beschlag nahmen und mit spaß etwas lernen wollten.

„Da drüben sind die andern." „Bereit, sich dem Verhör zustellen?", frag ich sie belustigt. „Klar, auch wenn ich sagen muss, dass ich ein wenig nervös bin." „Ach was. Das wird schon. Ich hab so das Gefühl, das wenn Hank zufrieden damit ist, auch die anderen kein Problem damit haben werden. Außerdem haben wir die hälfte schon auf unserer Seite.", streiche ich ihr beruhigend über den Rücken.

„Hast recht. Wenn Hank, Erin und sogar Justin dich als Freund leiden können, werden es auch die andern. Aber nehm dich vor Olinsky in acht. Er ist genauso beschützend, wenn es um mich geht wie Voight..., wenn nicht sogar noch mehr.", lacht sie als wir uns auf den Weg machen. „Ach, mit dem komm ich schon klar." „Na, wenn das nicht mal ein schönes Bild abgibt.", meint Kev und wir durften uns erstmal ein paar neckende Kommentare anhören, doch im Endeffekt freuten sich alle für uns.

Als wir zusammen etwas über den Platz gehen, um uns anzusehen, was es noch so gab, nahm mich Alvin etwas beiseite. „Du und Mag also." „Ja, wir beide." „Du weißt was passiere kann, wenn du ihr weh tust?", es war mehr eine Feststellung als eine Frage. „Ja, das ist mir stark bewusst. Nicht nur von Voights oder deiner Seite, sondern auch von ihrer.", sehe ich ihr nach.

 „Einer der Nachteile, wenn man seiner Freundin, seine besten Boxtricks beibringt.", schmunzle ich und sehe ihn an. „Gut zu wissen.", lächelt auch er und legt mir die Hand auf den Rücken, bevor wir wieder zu den andern aufschließen.

Erin

„Schon was gefunden, wo du dieses Jahr spenden willst?" „Ich bin mir noch nicht ganz sicher. Entweder das Waisenhaus oder die Allgemeine Kinderkrankenstation.", geht sie die Prospekte durch. Ich beneide sie um solche Entscheidungen. Von dem Geld was sie für die Überstunden, die sie über das ganze Jahr machte, legte sie immer einen Großteil bei Seite. Diesen nutzte sie dann bei solchen Veranstaltungen.

„Was ist?", sieht sie mich fragend an. „Ach nichts. Ich habe nur grade darüber nachgedacht dass du immer so gut mit Kindern kannst." „Solange ich sie am ende des Tages wieder abgegeben kann.", lachte sie. Was andere Kinder betraf konnte sie immer gut mit ihnen und sie liebte das Strahlen in ihren Augen, wenn sie Glücklich waren oder sich über etwas freuten. Aber selbst Kinder wollte sie nie und das wusste auch so gut wie jeder.


‚Wenn ich mein eigenes Leben mal wirklich im Griff habe, dann vielleicht. Aber bis dahin, bin ich auch ohne zufrieden mit meinem Leben.'


Wenn sie Kinder haben wollte, dann nur wenn sie sich selbst und dem Kind ein stabiles und Verantwortungsvolles Leben bieten konnte. Für sie war dieser Punkt eben noch nicht erreicht und des Respektierten alle. Vor allem Antonio, auch wenn ich weiß, das er es sich irgendwann schon einmal vorstellen könnte, nochmal Vater zu werden, so war es für ihn auch ok, wenn es nicht mehr so kommen würde. Es wäre schließlich ihr Körper und ihre Gesundheit, da würde er sich nicht einmischen.

„Ein wenig beneide ich dich ja für deine Disziplin mit dem Geld. Ich könnte es nicht." „Eine der vielen Sachen, die ich in der Navy erst wirklich gelernt habe. Vorher hätte ich es wie du eher zum Shoppen oder Ausgehen genutzt." „Touché", musste ich lachen.

„Scheint so, als hätten die anderen sich mit dem Gedanken angefreundet." Antonio wurde regelrecht mit Fragen bombardiert, was ihre Beziehung anging und wie es sein konnte, dass er ihnen nichts davon erzählt hat, dass er wieder vergeben sei. „Noch kann ich mich davor drücken.", lachte sie.

Die Sucht nach DirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt