Maggie
Etwas außer Atem hocke ich mich vor ihn und taste seinen Puls. Doch der Blick in seinen starren Augen sagte mir schon dass er tot war. Die Wucht mit dem er gegen das Auto geknallt war, hatte ihm den Rest gegeben. Ich stand wieder auf und lehnte mich mit den Händen voran an das Auto, welches er eigentlich haben wollte, um kurz durchzuatmen. „Mag alles in Ordnung?", kommen Jay und Tonio besorgt auf mich zu. Ich nicke nur und nehme beide fest in den Arm.
Auch die anderen kommen mit besorgten Blicken zu uns. Erin ist die erste die mich sofort in die Arme schließt. „Das hätte auch schwer nach hinten losgehen können.", tadelt mich mein Onkel nach dem ich alle anderen Umarmt hatte. „Ich sagte doch ich weiß, was ich tue.", vergrabe ich mein Kopf etwas in seinem Hals. „Bringen wir dich ins Krankenhaus und lassen dich durchchecken.", sieht er mich führsorglich an.
Auf dem Weg zum Wagen hole ich das zweite Mikro hervor und gebe es an Mouse weiter. "Wo ist deine Weste?", sieht mich mein Boss mit einem leicht sauren Blick an, als er nichts unter meinem Shirt sieht. „In meinem Spind. Clark war zu paranoid.", verteidigte ich mich kurz und bereite mich innerlich auf die Standpauke vor. „Dieses Mal belasse ich es dabei, doch das nächste mal haue ich sie dir um die Ohren." „Fair genug.", stimme ich zu und wir fahren ins Krankenhaus.
Mit ein paar geprellten Rippen an der rechten Seite, ein Paar Blutergüssen und Blauen flecken, sowie einer 5cm langen oberflächlichen Schnittwunde und einem kleinen Cut an der rechten Wange, saß ich nun gegen 1 Uhr nachts noch im Büro und beendete meinen Bericht zu diesem Fall. Eigentlich bestanden alle darauf, das ich ihn morgen schreibe und ich mich erstmal ausruhen sollte, doch ich bestand darauf, ihn noch am selben Abend zuschreiben, da ich es einfach nur noch hinter mich bringen wollte.
Mit verschränkten Armen stehe ich nun seit einer Weile am Fenster im Büro und sehe auf das Nachtleben von Chicago. „Solltest du nicht langsam nach Hause fahren?" „Sagt der Mann, der bis spät in die Nacht in seinem Büro sitzt, nur um in Ruhe seinen Scotch zu trinken.", antworte ich, ohne meinen Blick abzuwenden. „Touché... Alles gut?" „Mir steckt der Fall etwas in den Knochen aber ansonsten geht's." „Ich weiß es ist schwer, aber du darfst dir das was passiert ist, nicht zu sehr zu Herzen nehmen.", legt er eine Hand auf meinen Rücken und drückt mir einen Kuss auf den Hinterkopf.
Ich schließe die Augen, um diesen Moment zu genießen. Kurz darauf drehe ich mich zu ihm um und nehme ihn in den Arm. „Ich hab dich lieb." „Ich hab dich auch lieb Kiddo." Nach der Umarmung fahren wir nach Hause und machen uns Bett fertig. Doch statt in mein Zimmer zu gehen, gehe ich in seines.
„Kann ich heute Nacht bei dir schlafen? Ich will nicht allein sein." Er winkt mich zu sich und ich kuschle mich an ihn. Er drückt mir einen Kuss auf den Kopf und ich lausche seinem Herzschlag, bevor ich langsam wegdrifte.
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Die Sucht nach Dir
FanfictionEin Mädchen, welches seine Eltern verlor. Ein Onkel, der sich ihrer annahm. Eine Vergangenheit, die sie droht einzuholen und eine Liebe mit Hindernissen. Und doch schafft es die ‚kleine Familie' es, ihr Leben einigermaßen im Griff zu haben und fürei...