Teil92

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Maggie

Ich setzte mich zu ihm und streiche ihm durch die Haare. „Es wird alles gut cariño! Wir werden nicht zulassen, dass er auch nur einem von euch etwas antut.", sage ich leise zu ihm und lege meine andere Hand auf seinem Unterarm ab. Ein paar Stunden vergehen und ich entschließe mich endlich dazu, Voight anzurufen und ihn auf den neuesten Stand zu bringen. Als ich ihm grade von dem Beruhigungsmittel erzähle, kommt eine Schwester ins Zimmer.

„Warte mal eben.", richte ich mich an ihn. „Kann ich Ihnen helfen?", frage ich die Schwester, da mir ihr Gesicht nichts sagte und ich auch sicher bin, dass man ihm keine weiteren Spritzen, welche sie in der Hand hielt, verordnet hatte. „Ich gebe Mr. Dawson nur eine Einheit Antibiotika, kein Grund zur Besorgnis.", lächelt sie mich an und zieht die Spritze auf. „Die hat er schon bekommen.", meine ich skeptisch. „Kann ich das Antibiotika mal sehen? Es gibt eines, auf das er höchst allergisch reagiert.", lüge ich, da ich ein ungutes Gefühl hatte. Das Hank noch am anderen Ende der Leitung war hatte ich an diesem Punkt vollkommen ausgeblendet.

„Hmm, in der Akte steht davon nichts.", blättert sie die Seiten seiner Krankenakte durch und will die Spritze an seinem Zugang ansetzten. „Er bekommt keine weiteren Medikamente!", greife ich ihr Handgelenk und ziehe es samt Spritze von ihm weg. „Ich will ihren Namen und den dazugehörigen Ausweis sehen.", meine ich drohend und stecke mein Handy in meine hintere Hosentasche, um ihr die Nadel aus der Hand zu nehmen. „Sie tun mir weh..." „Name und Ausweis!", werde ich lauter und wütender.

Sie versucht sich aus meinem Griff zu befreien, dabei fällt mir etwas an ihrem Hosenbund auf. Ich will ihr grade den Arm auf den Rücken drehen, um mich vor möglichen Gefahren zu schützen, als sie sich losreißen kann und Richtung Tür verschwindet. „Ich werde mal einen Doktor holen gehen...", will sie mir weiter etwas vorspielen, doch ich weiße die Polizisten an, sie fest zu nehmen.

Doch bevor dies geschehen konnte, passierte alles recht schnell. Sie zog eine Waffe aus ihrem Hosenbund und nahm den Officer, der ihr am nächsten stand als Geisel. „Denken Sie nicht mal dran!", rufe ich ihr zu, als ich meine Waffe gezogen hatte. „Er wird ihn töten. Er bekommt immer, was er will!", grinst sie gehässig. „Das werden wir ja sehen.", drücke ich ab, als sie den Abzug an ihrer eigenen Waffe betätigen wollte.

Der Officer wurde durch ihren Griff mit nach hinten gezogen und fiel mit ihr zu Boden. Sein Partner kümmerte sich sofort um ihn, während ich nach der angeblichen Krankenschwester sah. Ich hatte immer noch ausgeblendet, dass der Anruf die komplette Zeit über aktiv war. Erst mein Kollege machte mich darauf aufmerksam, da jemand ständig meinen Namen rief.

„Hank? Uns geht's gut. Aber wir haben ein Problem.", meine ich als ich das Telefonat wieder aufnehme. „Wir sind gleich da. Bleib so lange bei ihm." Ich sage nichts weiter, sondern lege einfach auf und widme mich kurz dem schockierten Officer, ohne jedoch dabei meine Umgebung aus den Augen zu lassen. „Geht's Ihnen gut...Peters?", lese ich auf seinem Namensschild. „Ich lebe noch... ich glaube das ist ein Anfang." „Ja. Ja das ist ein guter Anfang.", meine ich und lasse ihn von einem Arzt, der hinzukam ansehen.

„McKensi! Wie konnte das passieren?", lehne ich mich an die Tür und sehe zu meinem Freund, der immer noch tief und fest schlief. „Es tut uns leid, Detective. Sie sagte sie wäre eine der Nachtschwestern und müsste ihm noch eines seiner Medikamente geben." „Und ihr habt nicht weiter nachgefragt?", langsam schaffte ich es nicht mehr meine Gefühle komplett zu unterdrücken und wurde sauer. Besagter Officer schaute nur beschämt zu Boden.

Hank

„Ich will eine Liste, mit den Personen, die Dienst haben und wer nach dem Schichtwechsel zuständig ist. Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger. Keiner kommt mehr hier rein, ohne dass er seinen Ausweis vorgezeigt hat, der belegen kann, dass er diese Person ist. Hab ich mich klar ausgedrückt?", hören wir Maggie schon von weiten, kaum dass wir in dem Stockwerk angekommen sind, in dem unser Kollege liegt. „Ja, Mam." „Gut. Und richten Sie das auch an ihre Ablöse weiter. Bis auf diese Personen, mein Team und seine Familie darf keiner zu ihm!", der verstörte Officer nickte und verschwand, um das zu machen, worum er grade lautstark und wütend gebeten wurde.

„Eine wütende Maggie ist nie gut Sarg.", ich nicke Jay zustimmend zu. Wenn Maggie wütend war, konnte dass für viele schmerzhaft enden. „Wie siehts aus?", frage ich ruhig, um ihren Stresslevel herauszufinden. „Uns geht's gut. Wir konnten schlimmeres verhindern. Aber die Tatsache, dass es jemand geschafft hat rein zukommen und ihm beinah eine uns noch unbekannte Flüssigkeit zu verabreichen, macht es nicht besser.", ihr Ton war zwar ruhig aber dennoch angespannt. Es fehlte nicht mehr viel, bis irgendwer das Fass zum Überlaufen brachte.

Die Sucht nach DirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt