Teil54

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Antonio

Als ihre Werte plötzlich fielen und sie Intubiert werden musste, merkte man wie bei uns allen das Herz in die Hose rutschte. Erin krallte sich regelrecht an Voight, der wie ich, in einer schockstarre verharrte und darauf hoffte, das all das hier nur ein böser Traum war.

„Lasst uns ins Wartezimmer gehen.", ergreift Jay hinter mir das Wort und wir setzten uns langsam in Bewegung. „Tonio?", höre ich die Stimme meiner Schwester und drehe mich rum. „Oh mein Gott, geht es dir gut? Bist du verletzt?", kommt sie sofort auf mich zu. „Nein... nein, dass... das ist nicht mein Blut... Es ist Maggies...", versuche ich die Tränen zurückzuhalten. Sie und Brett sehen mich schockiert an.

„Was ist passiert?", fragt mich die Blonde. „Sie... wurde entführt, gefoltert und angeschossen...", Gaby zieht mich sofort in ihre Arme und ich kann nicht verhindern, dass mir ein paar Tränen aus den Augen gleiten. „Er hat sie gezwungen Dope zu konsumieren Gabby...", bringe ich mit brüchiger Stimme hervor, da mir bewusst ist, dass sie ebenfalls von ihrer Vergangenheit weiß.

„Sie ist stark, Tonio. Sie wird das schaffen. Sie ist eine Voight... sie ist viel zu stur, um zu sterben! Erinnere dich an Afghanistan. Damals hieß es sie würde nicht mehr aufwachen und dennoch ist sie heute hier bei uns. Wenn sie das geschafft hat, dann bringt sie sowas erst recht nicht um.", spricht sie mir Mut zu und ich glaube ihr.

„Rettungswagen 61, Verletzte Person im Millennium Park.", kam ein neuer Einsatz für die beiden rein. „Hältst du mich auf dem Laufenden?" Ich nicke nur und die beiden machen sich zum Einsatzort. Bevor ich zu den anderen gehe, suche ich das Bad auf, um mir wenigstens die Hände zu waschen, die übersäht mit dem Blut meiner Freundin waren. Ich stütze mich danach am Beckenrand ab und versuche erstmal durchzuatmen. Doch das funktionierte nicht, stattdessen ließ ich meine Gefühle zu und weinte.

Connor

„Du brauchst meine Hilfe?" „Ja. Oder besser gesagt Maggie braucht sie." „Was ist passiert?", frage ich um meine Freundin besorgt und er bringt mich auf den neuesten Stand. „Verdammter Mistkerl. Wenn sie das hier überlebt, kann die Wirkung des Marihuanas für sie noch schlimmer sein, als es eh schon ist." „Ja, aber damit müssen wir uns später befassen, die Kugel in ihrer Schulter hat keine Austrittswunde und sie hat eine der Arterien verletzt." „Verstehe. Dann lass uns loslegen und keine weitere Zeit verlieren.", gehe ich in den Saal, nachdem ich mich vorbereitet hatte.

Etliche Stunden später hatten wir es geschafft die Kugel zu entfernen und die Blutung zu stoppen. Nach einigen Blut und Flüssigkeit Infusionen hatten sich auch ihre Werte wieder gebessert. Sie war regelrecht nochmal mit einem blauen Auge davongekommen. Eine Gehirnerschütterung, Blaue Flecken, Prellungen und die Verletzung an der Schulter, all das sollte mit Ruhe, Geduld und etwas Physio wieder werden.

„Sie ist soweit stabil und sollte auch bald wieder aufwachen. Kümmerst du dich um sie?" „Klar, danke für deine Hilfe." „Für Maggie, jederzeit.", lächele ich ihn an. „Ich sag ihrem Team Bescheid. Sie soll erst wach werden, bevor sie Besuch bekommt." „Verstanden, ich holen die anderen dann, wenn es soweit ist.", nickend gehe ich zu den anderen ins Wartezimmer.

Antonio

Es kommt mir vor, als wären Tage vergangen, es machte uns alle verrückt nicht zu wissen, wie es ihr ging. Immer wenn wir nachfragten, gab es dieselbe Antwort „Sie wird noch operiert, mehr können wir momentan nicht sagen." Wenn ich diesen Spruch noch einmal heute höre, laufe ich Amok... Gabby hatte auch schon nachgefragt, doch konnte ich ihr nur das selbe schreiben.

Als wir Dr. Rhodes sahen, sprangen wir alle aus unsern Sitzen und sahen ihn an. „Es gibt Gute und Schlechte Nachrichten. Die Gute ist, sie hat die OP gut überstanden und ist stabil. Nach jetzigem Stand sind wir optimistisch dass sie wieder gesund wird." Alle sehen sich erleichtert an und mir fällt ein Stein vom Herzen. „Was ist die Schlechte Nachricht Doc.?", sieht ihn Hank jedoch ernst an.

„Auf Grund ihres aktuellen Zustandes, wird ihr Körper die Entgiftung auf Grund des Marihuanas nicht so einfach durchstehen können. Wäre sie in ihrer normalen Form, würde es sich vielleicht wie eine Grippe anfühlen, doch auf Grund des Blutverlustes und der Gehirnerschütterung, wird es sich anfühlen, wie ein kalter Entzug."*

„Das wird ihr zusetzten, oder?" „Ja, wir werden sie vorübergehend auf die Intensivstation bringen, dort haben wir sie besser im Auge. „Können wir zu ihr?" „Nein, noch nicht. Sie wurde grade erst in den Aufwachraum gebracht. Dr. Halstead wird euch holen, sobald sie wach ist." „Danke, Connor." „Kein Problem." Wir setzten uns wieder hin und ich gebe die neuen Infos an meiner Schwester weiter.

~ * Da ich mich auf der ebene der Medizin nicht genau auskenne, würde ich künstlerische Freiheit nennen oder der Fantasie des Autors zuschreiben 0:) 

Die Sucht nach DirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt