Teil30

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Maggie

So schnell, wie das Wochenende gekommen war, so schnell war es auch wieder vorbei und wir packten die letzten Sachen in Matts Pick Up. Ich ließ meinen Blick noch einmal über das Grundstück schweifen und erinnere mich an das Naturschauspiel von gestern Nacht. „Haben wir alles?" „Nur noch mein Rucksack, aber der kommt mit nach vorne." „Alles klar. Dann können wir fahren."

Ein Großteil der Fahrt war es still im Wagen. Ich sah aus dem Fenster und genoss die Aussicht, des Waldstückes, durch welches wir fuhren. Da die Sonne grade unterging, wirkte es irgendwie verspielt und beruhigend. „Hey Jungs, danke dass ihr mich dazu überredet habt. Ihr hattet recht, es war eine gute Idee mal aus der Stadt rauszukommen.", sehe ich nach vorne.

„Gerne, wenn du mal wieder so einen Ausflug gebrauchen könntest, sag Bescheid.", lächelt mich Casey über den Rückspiegel an. „Du kannst jederzeit zu uns kommen, wenn du reden willst oder du auch nur Lust hast was zu trinken. Wir sind für dich da.", dreht sich mein Ex zu mir um. „Danke, das schätze ich sehr."

Zuhause wieder angekommen, verfrachte ich erstmal meinen Anteil Fisch in den Kühlschrank. Danach bringe ich meine Sachen hoch und verstaue alles wieder da, wo es hingehört. Ich war grade dabei, die schmutzige Wäsche auszusortieren als jemand in der Tür stand. „Na sieh mal an wer wieder zuhause ist. Wie war das Angeln?" „Es hat gutgetan. Und es hat mir aufgezeigt, dass ich wieder mehr aus dem Haus muss." „Das freut mich zu hören."

„Was mich zu einer Frage bringt. Ich hatte Zeit über einige Dinge nachzudenken und... ich würde, wenn es dir recht ist, gerne wieder arbeiten." „Bist du dir sicher, dass du schon wieder so weit bist?", mustert er mich. „Ganz ehrlich. Keine Ahnung.", zucke ich mit den Schultern. „Aber es würde mich davon abhalten mich weiter zurückzuziehen. Ich sag ja nicht, dass ich direkt wieder in den Außeneinsatz will aber... ich will zumindest versuchen, wieder etwas Normalität in mein Leben zu bringen."

Mit den Händen in den Hosentaschen und am Türrahmen lehnend sieht er mich eindringlich an. „Na gut. Fürs erste bleibst du im Innendienst, dann sehen wir weiter.", stimmt er zu. „Danke." „Morgen früh, selbe Uhrzeit wie sonst auch.", meint er noch, bevor er geht und ich mich meinen Sachen widme.

Hank

„Ruzek, Halstead." „Was gibt's Sarg?" „Ich möchte das ihr beiden mir ein Gefallen tut. Maggie kommt heute wieder zurück. Sie wird fürs erste Innendienst schieben, doch ich will das ihr beide ein Auge auf sie habt. Unauffällig versteht sich." „Klar." „Kein Problem Sarg." „Gut, das war alles.", entlasse ich meine Leute.

Ein paar Wochen vergingen und Mag schien sich wieder etwas zu fangen. Sie unternahm wieder was mit den anderen und wirkte offener als die letzten Wochen. Auch mit Antonio verbrachte sie seit her wieder viel Zeit. Doch irgendetwas machte mir immer noch Sorgen, ich konnte nur nicht sagen, was es war. Dank der Wöchentlichen Berichte von Adam und Jay, entschloss ich mich sie im nächsten Fall wieder mit in den Außeneinsatz zu nehmen, um zu sehen, wie sie damit zurechtkam.

Maggie

Auch wenn der Schmerz noch groß war, so fühlte ich mich mit jeder Woche etwas besser. Die Zeit mit meinen Kollegen und Freunden trägt einen großenteil bei, einen anderen Teil trug das Dope dazu bei. Ich hatte immer wieder mal einen Joint geraucht, ebenso hatte ich mir Nachschub, bei meinem Informanten geholt, als ich ihn wegen eines Falles befragt hatte.

Eines Abends war ich mit Kelly bei ihm zu Hause verabredet, wir wollten uns zusammen das Balckhawks spiel ansehen, er sorgte für das Essen und ich fürs Bier. Es war ein enges und gutes Spiel, welches wir mit wenigen Punkten unterschied verloren hatten. „Also dann, ich muss los. Ich muss morgen wieder früh raus.", ziehe ich meine Jacke auf dem Weg zur Tür an, nur merkte ich dabei nicht wie mir was aus der Tasche fiel.

„Ähm Mag?! Was ist das?", sieht er mich prüfend an, als er das Tütchen in der Hand hielt. „Mist, ich wusste ich hatte was vergessen, bevor ich von der Arbeit weg bin.", versuche ich es zu überspielen. „Das ist noch von unserem Fall. Ich habe einen Informanten befragt und um an Infos zukommen, musste ich etwas Stoff kaufen." Normalerweise war es die Wahrheit, hin und wieder mussten wir uns etwas besorgen um an Infos zukommen, doch gaben wir diesen Stoff dann auch im Revier wieder ab.

Er schien es mir jedoch nicht zu glauben „Mag, ich möchte, dass du ehrlich zu mir bist. Konsumierst du das Zeug wieder?", kommt er fragend auf mich zu und legt das Tütchen auf den Küchentresen. „Kelly, ich..." „Ja oder Nein?!", wird er etwas lauter und stellt sich mir so in den Weg, das ich nicht zur Tür kam.

„Mein Gott ja, nach Joels Tod konnte ich es nicht mehr zurückhalten und ich hab mir Stoff besorgt, zufrieden?", werde ich nun auch lauter. „Ich weiß, es ist schwer für dich mit seinem Tod umzugehen, doch es gibt andere Möglichkeiten. Du hättest mit einem von uns reden oder von mir aus auch dir die Birne wegsaufen können. Alles ist besser als das Dreckszeug hier."

Ich wusste, dass er recht hatte, doch wollte ich es grade nicht wahrhaben. „Was hätte es mir gebracht zu reden? Oder mich sinnlos zu betrinken? Keines von beidem hätte mir das gegeben, was ich in dieser Zeit gebraucht hätte." „Und was bitte wäre das?" „Vergessen, Kelly. Ich wollte al, dass was passiert war, einfach nur vergessen." Er rieb sich die Augen „Weiß irgendwer davon?" „Nein. Und du wirst auch keinem davon erzählen." „Ach nein, was machst du, wenn ich es doch tue, hm?"

Ich wollte grade zu einer Antwort ansetzten als die Tür aufgeht und Stella reinkommt. „Hey Leute... alles in Ordnung? Störe ich?" „Nein, alles gut. Ich wollte sowieso grade gehen.", schnell schnappe ich mir noch das Tütchen und gehe. „Mag!... Maggie!". Höre ich meinen Freund noch hinter mir herrufen, doch ich ignorierte ihn und ging zum Wagen.

Ich saß nur da, wusstenicht was ich machen sollte. Er hatte recht es gab etliche andere Dinge, dieich hätte machen können, machen sollen... um mit seinem Tod klarzukommen. Ich kämpftemit mir selbst doch nach einigen Minuten wusste ich was ich zu tun hatte. Dochich würde es nicht alleine schaffen, ich musste einen altbekannten Umwegnehmen.

Die Sucht nach DirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt