Die Sucht nach Dir

Teil91

Maggie

„Bleibt im Hintergrund.", meine ich zu den beiden und gehe zu meinem Kontaktmann. „Wo ist er?" „Ist gleich da.", wir schlagen zur Begrüßung ein und ich setzte mich zu ihm. Nach 5 min kam besagte Person und wir unterhielten uns. „Aktuell macht das Gerücht die Runde, das Fuentes wieder in den Staaten ist. Er soll einige Grenzbeamte bestochen haben, die ihm geholfen haben, ungesehen ins Land gekommen zu sein. Soweit ich gehört habe gibt es hier jemanden, mit dem er noch eine Rechnung offen hätte. Ein Cop, der ihn damals in den Knast gebracht hatte."

„Weiß man, wer dieser Cop ist?", stelle ich mich planlos. „Ich kenne keinen Namen aber er soll wohl Latino sein. Schwarze Haare, etwa 1,70 groß und hätte je ein Tattoo auf beiden Oberarmen... eigentlich könnte dies auf einen Großteil der Latinos hier in der Stadt passen." ‚Oder auf Tonio', denke ich mir.

„Verstehe. Gibt es sonst noch etwas, was wir wissen sollten?" „Wenn dieser Cop eine Zielscheibe von Fuentes auf den Rücken bekommen hat, dann wird er ihn nur los, wenn ihr ihn umbringt. Der aktuelle Boss Herrera, hat kein Interesse daran, mit der Fehde in Verbindung gebracht zu werden. Er ist nur an seinem Drogengeschäften interessiert.", klärt mich mein Informant auf. „Also distanziert sich das Kartell von ihm.", nicke ich verstehend.

Die Rückfahrt verlief recht ruhig. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. „Habt ihr was herausgefunden?" „Fuentes hat es auf Antonio abgesehen. Er will sich dafür rächen, dass er ihn hinter Gitter gebracht hat. Doch das Kartell distanziert sich von seinen Handlungen, die wollen nur ihren Stoff unter die Leute bringen.", kläre ich die anderen auf und ziehe dabei meine Jacke aus.

„Das Problem ist nur, er wird nicht aufgeben, bis Dawson tot ist." „Entweder stirbt Tonio oder Fuentes. Eine andere Möglichkeit bleibt uns wohl nicht. So wie er in unserem Gespräch beschrieben wurde, wird er nicht aufgeben, bevor er das hat, was er will.", lehne ich mich an den Schreibtisch und stecke die Hände in meine Hosentaschen.

„Fahr ins Krankenhaus und klär Antonio auf. Wenn der Typ auch nur halb so gefährlich ist, wie behauptet wird, dann muss er davon wissen." Ich schnappe mir meine Jacke, die ich erst vor wenigen Minuten ausgezogen hatte und fahre ins Lakeshore. Ich nickte den Polizisten vor seiner Tür kurz zu und geh dann zu ihm.

„Wie geht's meinem Lieblingslatino?", grinse ich vor mich hin. „Hey. Etwas besser. Aber den Großteil dafür übernehmen die Medikamente.", legt er eine Zeitschrift beiseite und lehnt sich wieder ins Kissen. „Mit den Schmerzmitteln soweit alles gut?" „Ja, die Ärzte sind vorsichtig mit dem, was sie mir geben." „Schön zu hören.", meine ich etwas nachdenklich. „Alles gut? Du siehst aus, als hättest du was auf dem Herzen." „Das habe ich auch...", ich atme einmal tief durch und erzähle ihm, was wir rausgefunden hatten.

Ich hatte schon damit gerechnet, dass sein Sturkopf und sein Temperament eine hitzige Diskussion darüber auslösen würde, was seine Familie betrifft. Besonders bei den Kindern. Doch plötzlich steigerte er sich immer mehr darin hinein und ich hatte Probleme, ihn zu beruhigen. Ich musste ihn regelrecht ins Bett drücken, um ihn davon abzuhalten, einfach aufzustehen und die Fliege zu machen. „Ich brauche hier drinnen einen Arzt!", rufe ich den Polizisten vor der Tür zu und wende mich ihm wieder zu.

Kurze Zeit später kommt ein Arzt mit einer Schwester und sie verabreichen ihm etwas zur Beruhigung. Nachdem er eingeschlafen war, ließ ich ihn los und atmete erstmal durch. So panisch hatte ich ihn noch nie erlebt... „Er wird ein paar Stunden schlafen...", reißt mich der Doktor aus meinen Gedanken „... die Wunden sehen gut aus, doch sie sollten darauf achten, dass er in den nächsten Tagen keine zu hektischen Bewegungen macht, die eventuell die Nähte aufreißen könnten." „Verstehe, danke Doc. Was dagegen, wenn ich etwas bei ihm bleibe?" „Sie können ihm Gesellschaft leisten Detective, das ist kein Problem. Wenn etwas sein sollte, wenden Sie sich an die Schwestern.", schenkt er mir ein leichtes Lächeln und geht.