(Renesmees Sicht)
Seufzend zog ich den Reißverschluss meines Koffers zu und ließ mich erschöpft neben ihn auf das Bett fallen.
Starr sah ich vor mich hin und konnte kaum begreifen, wie die Zeit so schnell hatte vergehen können. Eben noch, so schien es mir, hatten wir den Anruf von Billy bekommen und schon waren die Wochen an mir vorbeigezogen und ich fand mich beim Packen meines Reisekoffers wieder.
In den vergangenen Tagen war ich mit Alice schon durch mehrere Einkaufszentren gewandert und mir war nicht entgangen, dass sie sich ein ums andere Mal kurz entschuldigte, um über Umwege in die Dessousläden zu gehen. Als ich dann vor ein paar Minuten mein Zimmer mit der Limonadenflasche, die ich mir aus der Küche geholt hatte, wieder betreten hatte, war mir auch die mit Rosenblättern bedruckte Einkaufstüte aufgefallen, die sie wohl unauffällig unter meinen Handtüchern versteckt hatte.
Zwar war ich schon etwas neugierig, jedoch hütete ich mich davor, hineinzusehen, denn das würde mich nur noch mehr aufregen.
Denn auch trotz des Gesprächs mit Jake und trotz dessen, dass er mir versichert hatte, zu warten, solange es nötig wäre, kribbelte es in meinem ganzen Körper, als ich an die morgige Abreise dachte.
Wir hatten über all meine Sorgen ein langes Gespräch geführt, in dem er mir versichert hatte, dass es ihm nicht anders ging und er auch seine Sorgen im Bezug auf unseren Urlaub hatte. Er wollte mir unter keinen Umständen wehtun und hatte mir versprochen, dass wir es langsam angehen würden und sich auch in den Wochen danach wirklich bemüht, dieses Versprechen zu halten, auch, wenn ich deutlich sehen konnte, wie viel Anstrengung ihn das manchmal kostete.
Doch er spürte, wie schwer es mir fiel, ihn so weit gehen zu lassen und verstand es geschickt, immer dann aufzuhören, wenn es mir zu viel wurde. Schon einige Abende hatte ich ihm im Scherz gefragt, ob er Gedanken lesen könnte.
Auch hatte ich mich noch etwas länger mit Rosalie unterhalten müssen, als sie erst einmal erfahren hatte, was während ihrer Abwesenheit zwischen Jake und mir vorgefallen war. Sie machte natürlich einen furchtbaren Aufstand und war sofort dagegen, dass wir allein nach Forks gingen, doch mein Vater hatte wieder einmal die Situation für mich gerettet, bevor mein hin und wieder allzu aufbrausendes Temperament alles nur noch schlimmer machen konnte. Er hatte sie daran erinnert, dass es sowieso nichts bringen würde, wenn sie es uns verbieten würde, denn nichts und niemand konnte uns noch trennen. Ich war überrascht, dass sogar meine Mom ihm zustimmte, hatte sie Jake doch noch ordentlich die Leviten gelesen, als ich an jenem Abend mit Rose in ihrem Zimmer verschwunden war.
„Alles okay?", rief Jake mir durch die geöffnete Tür zwischen unseren Zimmern zu und riss mich aus meinen Gedanken. In diesem Moment tapste Bryan auch schon fröhlich mit dem Schwanz wedelnd aus Jakes Zimmer auf mich zu.
„Ja, bin nur etwas erschöpft.", murmelte ich und hob das Wölfchen auf meinen Schoss. Dann legte ich ihn auf den Rücken über meinen Arm und kraulte ihm den Bauch. Genüsslich ließ er den Kopf nach hinten sinken. In den letzten Wochen hatte er einen ordentlichen Wachstumsschub durchgemacht und füllte nun die gesamte Länge meines Unterarmes.
Den Geräuschen aus dem Nebenzimmer konnte ich entnehmen, dass Jake immer noch nicht fertig gepackt hatte. Immer wieder wanderten seine Schritte zwischen dem Bett und den Kleiderschrank hin und her.
Langsam schob ich mich von meinem Bett und hielt Bryan etwas fester auf meinem Arm, damit er mir nicht aus den Händen glitt.
Gerade, als ich die Tür erreicht hatte, hörte ich, wie ein Reißverschluss zugezogen wurde, und schon kam Jake mir mit seinem Koffer auf den Armen entgegen.
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Biss - die nächste Generation
FanfictionIn dieser Geschichte geht es um Renesmee und Jacob. Nessie ist mittlerweile schon fast Erwachsen. Früher war Jake für sie wie ein Bruder und ein bester Freund. Doch mittlerweile Empfindet sie doch mehr als nur brüderliche liebe für ihn. Wenn ihr...