(Renesmees Sicht)
„Pass auf dich auf, Kleines. Und ruf mich an, wenn ihr da seid, okay?“, fragte sie so leise, dass nur ich es hören konnte. Ich nickte und zwang mich zu einem Lächeln, denn eigentlich war ich wirklich aufgeregt, so lange unter so vielen Menschen zu sein. Mein Vater umarmte mich auch noch einmal und flüsterte mir ins Ohr, dass sie immer erreichbar wären, falls ich einen Notfall hatte. Ich wusste, dass Handys während der Woche eigentlich nicht erlaubt waren, doch ich dachte mir schon, dass er etwas gedreht hatte, damit ich meine Familie erreichen konnte. Schließlich konnte niemand wissen, wie ich so lange unter Menschen mit meinem Durst zurecht kommen würde. Und es stand schon fest, dass ich innerhalb dieser Woche jagen müsste.
„Geht jetzt bitte in eure Busse und schnallt euch an!“, rief einer der Lehrer allen Schülern und ihren Eltern zu, die sich noch auf dem Parkplatz verabschiedeten. Bryan sah zu mir auf, als ich ihn an mich drückte und ihm einen Kuss auf den Kopf hauchte. Er winselte leise und dieser Laut sandte einen Schauer über meinen Rücken und ich spürte die Tränen, die sich in meinen Augen sammelten. Noch nie hatte ich ihn so lange allein gelassen, vielleicht einen Tag, aber nie über Nacht. Er winselte wieder und ich spürte Jakes Hand auf meiner Schulter, als ich versuchte, ein Schluchzen zurück zu halten. Ich gab Bryan noch einen letzten Kuss auf den Kopf und drückte ihn dann meiner Mutter in den Arm. Er zappelte und bellte, starrte mich mit seinen großen Augen an, als ich meinen Eltern lautlos aus Wiedersehen sagte und mich dann umdrehte, um zum Bus zu gehen. Jake hielt die ganze Zeit meine Hand fest in seiner und zog mich durch den Gang bis zu unserem Sitz, denn er wusste, dass ich durch die Tränen in meinen Augen nichts sehen konnte. Ich verbarg mein Gesicht an seiner Brust, als er einen Arm um mich legte und kämpfte um meine Beherrschung. Er streichelte sanft meine Schulter und umarmte mich fest, als ich ein Schluchzen doch nicht mehr zurück halten konnte.
„Was ist los?“, fragte einer der Lehrer neben Jake und ich zuckte kurz zusammen, doch er streichelte nur weiter sanft meine Schulter, um mich zu beruhigen.
„Alles in Ordnung, sie ist nur etwas traurig, wegen dem Abschied.“, murmelte er und ich hörte kurz darauf, wie die Schritte des Lehrers sich entfernten. Es wurde lauter um uns herum und der Bus kam schließlich ins Rollen. Ich atmete leise aus und rückte etwas von Jake ab, gerade, als dieser mir eine Packung Taschentücher entgegen hielt.
„Ich dachte mir, wir könnten sie gebrauchen.“, sagte er mit einem leichten Lächeln und wischte mir eine Träne von der Wange. Ich erwiderte sein Lächeln entschuldigend und trocknete mir die Augen, dann schnäuzte ich mir die Nase.
„Ich hatte gehofft, es würde nichts passieren.“, murmelte ich leise und räusperte mich, denn meine Stimme war etwas kratzig vom weinen. Jake lächelte und legte mir wieder einen Arm um, als Megan sich über meinen Sitz beugte.
„Wieder in Ordnung?“, fragte sie und sah besorgt aus, denn natürlich hatte sie bemerkt, wie es mich schmerzte, mich von Bryan zu verabschieden. Ich nickte lächelnd und sie schien sich zu entspannen. Ich wischte schnell die letzten Tränen von meiner Wange und versuchte dann, mich zu beruhigen. Jake streichelte weiterhin meine Schulter und ich lächelte ihn an, als er mir einen Kuss auf die Lippen hauchte.
Wir hörten der Ansage des Lehrers zu, der uns erklärte, in welchen Abständen wir Pausen machten, uns noch einmal an die Benimmregeln erinnerte und sich danach wieder auf seinen Platz in der ersten Reihe setzte. Wir spielten eine Zeit lang mit Megan, die allein hinter uns saß, Karten, bis im Bus etwas Stille einsetzte. Wahrscheinlich machte sich bei allen nun das frühe aufstehen bemerkbar. Sogar ich lehnte mich an Jakes Schulter und er rutschte tiefer in seinen Sitz, als wir beide ein Nickerchen machten. Megan weckte uns, als wir unseren ersten Stopp machten.
„Alles okay?“, fragte Megan, als wir zu den Toiletten gingen, wie die meisten anderen Mädchen.
„Ja. – Nein.“, unterbrach ich mich selbst und seufzte. Meg lachte und sah mich erwartungsvoll an.
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Biss - die nächste Generation
FanfictionIn dieser Geschichte geht es um Renesmee und Jacob. Nessie ist mittlerweile schon fast Erwachsen. Früher war Jake für sie wie ein Bruder und ein bester Freund. Doch mittlerweile Empfindet sie doch mehr als nur brüderliche liebe für ihn. Wenn ihr...