Jakes Sicht
Der Abend war einfach Klasse. Ich war wieder mit den anderen zusammen, wir konnten wie früher einfach stundenlang über ein Baseballspiel reden und Seth berichtete mir gerade, wie sein Tipp für die Saison aussah, doch ich fand, dass er keine Ahnung hatte. Gerade, als er mir erklären wollte, dass mein Team seiner Ansicht nach nichts konnte, legte Nessie neben mir seufzend den Kopf mit einem leisen Seufzen auf die Knie.
„Was ist? Bist du müde?", fragte ich besorgt und versuchte, in ihre Augen zu sehen, doch es gelang mir nicht. Schon den ganzen Abend schien sie hin und wieder mit den Gedanken woanders zu sein und ich fragte mich langsam, ob mit ihr alles in Ordnung war.
„Ein bisschen ...", murmelte sie undeutlich und hob den Kopf nicht einmal dafür an.
Ich legte vorsichtig eine Hand auf den Rücken, doch sobald ich sie berührt hatte, sprang sie auf, als hätte ich ihr eben ein heißes Bügeleisen auf den Rücken gelegt.
„Lass uns ein bisschen gehen.", verlangte sie plötzlich und wenn ich auch etwas überrascht war über den plötzlichen Vorschlag, hatte ich nichts einzuwenden. Vielleicht brauchte sie einfach nur etwas Bewegung oder wollte etwas Blut, sie wurde immer etwas träge, wenn sie zu lange nichts getrunken hatte. Und wo sie mich mit ihrem schönen Augen so ablenkte, die mich ansahen, als ich zustimmte und dann aufstand, kam ich nicht darauf, wann das letzte Mal gewesen war, dass ich mit ihr jagen war.Nachdem wir nur ein paar Minuten lang durch den Wald gelaufen waren und ich schon gehofft hatte, es würde Nessie gut tun, setzte sie sich seufzend auf einen Baumstamm und legte den Kopf auf die Knie. Langsam machte sie mir etwas Angst, denn ich hatte Bella und Edward hoch und heilig versprochen, dass ihr nichts passierte, solange sie bei mir war. Natürlich konnte ich nichts dafür, wenn sie irgendetwas hatte, doch ich hatte es schließlich schon vor einer Weile bemerkt und hätte vielleicht eher etwas unternehmen sollen.
„Nessie, was ist? Geht's dir nicht gut?", fragte ich besorgt und kniete mich neben sie, damit ich sie sehen konnte.
„Ich weiß nicht ...", erwiderte sie nur flüsternd und legte die Hände an den Kopf, als hätte sie Migräne oder so was.
„Lass uns wieder zurück gehen, du solltest dich hinlegen.", beschloss ich und streichelte vorsichtig ihre Schulter, denn wenn wir erst einmal wieder bei den anderen waren, konnten sie vielleicht helfen oder wir konnten Edward informieren. Der wäre sicher in unter einer Minute bei uns.Ich legte ihr meine Jacke um, als wir losgingen und bestand darauf, dass sie meine Hand nahm, denn ich wollte nicht, dass sie sich auch noch den Kopf anschlug, sollte sie wirklich umkippen. Denn sie sah schon sehr blass aus und ihre Augen schienen etwas glasig.
„Vielleicht bist du einfach nur müde.", bemerkte ich nach einer Weile, als wir fast wieder beim Lager angekommen waren und Nessie nickte langsam und stimmte mir zu.
Als wir dann endlich auf dem Hügel ankamen, hatten sich die anderen wohl schon zurück gezogen, denn das Feuer brannte nur noch als leichte Glut. Sie wussten ja, dass ich auf Nessie aufpassen würde, also hatten sie sich wohl keine Sorgen um uns gemacht. Und wo ich schon einmal auf den Beinen war, dachten sie sicher, ich würde mich gleich noch um das Feuer kümmern können.
„Gehen wir auch schlafen, morgen wirst du dich ganz bestimmt besser fühlen.", riet ich und deutete auf unser Zelt, als Nessie unschlüssig neben mir stehen blieb.
Ich war wirklich besorgt um Nessie. Wir hatten bis heute nicht herausgefunden, wie sie körperlich beschaffen war, ob sie heilte oder nicht, wenn sie krank wurde. Oder ob sie überhaupt anfällig für Viren und Bakterien war, denn alle hüteten sich, es herauszufinden.
Und wenn sie jetzt ernsthaft krank war?
Es würde Stunden dauern, bis wir wieder Zuhause bei Carlisle wären, falls Edward keine Lösung fand.Nessie nickte einfach nur und ging auf unser Zelt zu. Unser Zelt ....
Bei dem Gedanken, mit ihr allein die ganze Nacht auf so engem Raum zu verbringen, musste ich mich räuspern. Bella erlaubte ja nicht einmal mehr, dass wir in einem Zimmer schliefen, geschweige denn, so nah beieinander, dass ich ihren Geruch wahrnehmen und ihren leisen Atem hören konnte.
„Ich ..... werde noch ein bisschen Holz ins Feuer legen, geh dich schon mal umziehen ...", murmelte ich und ließ sie dann allein.
Aus dem Augenwinkel sah ich ihr hinterher, wie sie ins Zelt kroch. Obwohl sie müde schien, war sie nicht weniger schön als an jedem anderen Tag und ihr Profil hatte so weiche und feminine Züge, dass ich kaum genug davon bekam, sie anzusehen. Sie wurde wirklich langsam erwachsen. Vielleicht sollte ich es doch einmal versuchen?
Irgendwann musste sie es ja erfahren.
Ich verwarf den Gedanken schnell wieder, denn jetzt wäre wohl kaum der richtige Ort oder Zeitpunkt und sammelte etwas trockenes Holz vom Waldrand ein.
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Biss - die nächste Generation
FanficIn dieser Geschichte geht es um Renesmee und Jacob. Nessie ist mittlerweile schon fast Erwachsen. Früher war Jake für sie wie ein Bruder und ein bester Freund. Doch mittlerweile Empfindet sie doch mehr als nur brüderliche liebe für ihn. Wenn ihr...