71.) " die neue Ära "

11 2 0
                                    


(Renesmees Sicht)

Ich war sehr aufgeregt, als der Wecker einige Tage später am Morgen klingelte und mich nicht weckte, da ich schon seit einer Stunde auf Jakes warmer Brust gelegen und seinem Herzschlag gelauscht hatte. Heute würden wir endlich wieder in die Schule gehen und all unsere neuen Freunde wieder sehen.

Und ich wusste, dass das für mich nicht nur gutes Bedeutete, denn ich hatte vergessen, Megan anzurufen, wie ich es versprochen hatte, und ich wusste ja, wie sie sein konnte, wenn sie etwas nicht bekam. Im Geiste schmunzelte ich bei der Vorstellung ihres schmollenden Gesichtsausdruckes.

„Morgen, Prinzessin.", murmelte mein Liebster und küsste sanft meine Stirn. Ich lachte leise und schlang meine Arme fester um ihn, bevor ich mich aufsetzte. „Dir geht's besser, hm?", wollte er wissen und setzte sich ebenfalls. Ich nickte lächelnd und gab ihm einen leichten Kuss auf den Mund, bevor ich meine Beine über den Rand des Bettes schwang. Als ich mich von den weichen Laken schieben wollte, legte er sanft seine warmen Hände auf meine Schultern und sein Atem kitzelte mich in Nacken, als er seine Lippen über die empfindliche Haut dort streichen ließ.
„Wie wär's mit Gesellschaft beim duschen?", flüsterte er und ich seufzte leise.

„Nein. Du weißt doch ...", murmelte ich und sah ihn bittend an. Er spielte mir sein schmollendes Gesicht vor, ließ mich jedoch gehen. Ich schloss leise die Tür hinter mir und streifte meine Sachen ab, während ich seinen schweren Schritten lauschte, die in sein Badezimmer führten.

Wir hatten beschlossen, es erst einmal ruhig anzugehen, was körperliche Liebe betraf. Einerseits wollte ich nicht, weil ich mich noch nicht dazu in der Lage fühlte, und andererseits war es mir sehr unangenehm, da das Haus meistens mit sehr gut hörenden Vampiren ausgestattet war, die rein zufällig auch noch mit mir verwandt waren. Ich seufzte leise, als ich mich unter den Strahl des heißen Wassers stellte. Selbst durch das Prasseln der Wassertropfen hindurch konnte ich das leichte Tapsen von Bryans Pfoten auf dem Teppichboden hören, die ungeduldig hin und her wanderten. Lächelnd stellte ich das Wasser ab und schlang mir ein Handtuch um den Körper, als ich wieder in mein Zimmer ging, um meinen kleinen Wolf zu begrüßen.

Ich lachte, als er mir um die Füße sprang und bellte. Er folgte mir bis in meinen Kleiderschrank hinein und wich mir nicht von der Seite, bis ich mich angezogen hatte und ihn auf meinen Arm hob.
„Beeil dich!", rief ich, als ich durch den Flur ging und an der Tür zu Jakes Badezimmer vorbei ging. Er rief mir etwas als Antwort, doch ich verstand es nicht, was wahrscheinlich daran lag, dass er gerade seine Zahnbürste im Mund hatte. Kopfschüttelnd ging ich nach unten in die Küche und setzte mich an den bereits gedeckten Tisch.

„Ihr wollt schon los?", fragte ich irritiert, als meine Mutter mir einen Kuss auf die Wange drückte und mein Vater die Autoschlüssel von dem kleinen Brett neben der Tür nahm.

„Ja, wir haben heute Morgen eine Schülerversammlung.", erklärte er und sah Alice mürrisch an, die nur ein Grinsen zu erwidern hatte.

„Von alleine plant sich so ein Event nicht.", murmelte sie, als die drei durch die Tür verschwanden und ich ihnen hinterher sah. Ich versuchte erst gar nicht, über ihre Worte nachzudenken, als ich Bryans Futter in die Schüssel füllte, denn wie ich Alice kannte, würde ich es schon noch früh genug erfahren. Dann machte ich mir ein paar Cornflakes und ließ gleich alles auf dem Tisch stehen, denn ich hörte schon Jakes Schritte auf der Treppe. Dann kamen auch Esme und Carlisle in die Küche und leisteten uns Gesellschaft, bis wir los mussten. Im letzten Moment erinnerte sie uns noch daran, unsere Taschen für das Training am Nachmittag mitzunehmen.

„Wenn wir dich nicht hätten.", lobte ich sie leicht atemlos und umarmte sie flüchtig, dann rannte ich hinaus und sprang förmlich ins Auto. Zwar hatten wir noch ein paar Minuten übrig, doch am ersten tag machte es sich für gewöhnlich nicht gut, zu spät zu kommen. Ich seufzte, als ich die vielen Autos vor uns sah, die sich auf dem Parkplatz einfanden. Normalerweise fuhren wir so, dass wir nicht gerade in den Andrang kamen, doch heute war einfach nicht unser Tag, so schien es mir.

Biss - die nächste GenerationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt