72.) " ein guter Morgen "

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(Renesmees Sicht)

Es vergingen zwei sehr ruhige Wochen, in denen ich jedoch darauf bestand, dass Jake und ich erst einmal weiterhin körperlich auf Abstand blieben. Ich sah, dass es ihm schwer fiel und fühlte mich schon etwas schlecht dabei, ihn so abzuweisen, aber ich konnte es einfach noch nicht. Und einen wesentlichen Teil trug meine Familie dazu bei, die jeden Tag im Haus war. Wir hatten nicht eine Minute für uns und hin und wieder ging mir das ziemlich auf die Nerven.

„Endlich mal einen Tag ausschlafen!", seufzte Jake beigeistert, nachdem wir aus dem Internet erfahren hatten, dass wir am nächsten Tag erst zur dritten Stunde Unterricht hatten. Er ließ sich auf mein Bett fallen, als ich gerade den Laptop zuklappte und mich ebenfalls sehr freute. Ich lächelte und verschwand kurz in meinem übergroßen Kleiderschrank, wo ich mir auch gleich meine Schlafkleidung anzog. Als ich wieder herauskam, spürte ich sofort Jakes sengenden Blick auf mir, besonders auf meinen Beinen, die von den Shorts nicht gerade verdeckt wurden. Ich sah auf und blickte gerade in sein Gesicht, als er seinen Kopf drehte und zum Fernseher sah. Er hatte seine Zähne zusammengebissen und ich wusste, dass er sich gerade wirklich bemühte, sich nichts anmerken zu lassen, aber vor mir konnte er nichts verbergen.

Langsam ging ich zum Bett hinüber, als er aufstand, um in sein Badezimmer zu gehen. Meine Hand streifte im vorbeigehen leicht seine und meine Haut prickelte schon von diesem winzigen Kontakt. Ich bemerkte, dass ich auf meiner Unterlippe kaute, als ich die Decke aufschlug und mich auf das weiche Laken setzte. Unsicher strich ich mit einer Hand über meinen erhitzten Nacken, als ich darüber nachdachte, ob es wohl so schlimm wäre, wenn sie uns hören würden. Schnell schüttelte ich den Kopf über mich selbst und verscheuchte die Gedanken aus meinem Kopf. Natürlich wäre es schlimm. Und peinlich.

Ich hatte nicht bemerkt, dass Jake schon wieder zurück war, bis ich seine Finger auf meiner Wange spürte und mein Kopf zu ihm herumfuhr. Er lächelte wissend und ich spürte die Hitze über mein Gesicht und meinen Nacken schießen.

„Du bist ganz rot.", bemerkte er mit heiserer Stimme und beugte sich zu mir: Mir entwich ein leiser Seufzer, als er seine Lippen auf meine legte und mich sanft auf das Bett schob. Als ich die Hitze und Schwere seines Körpers auf mich spürte, schoss das Begehren wie flüssige Lava durch meine Venen und ich bekam eine Gänsehaut. Seine Hand glitt unter mein Top und ich stöhnte protestierend an seinen Lippen auf, als ich sofort meine Hand nach seiner ausstreckte und meine Finger sich um sein Handgelenk schlossen. Widerstrebend löste sich sein Mund von meinem.

„Ich möchte nicht.", murmelte ich heiser und versuchte erfolglos, mich unter ihm hervorzuschieben. Er hielt mich weiterhin fest, eine Hand an meiner Hüfte, die andere schob sich unter meinen Rücken. Ich sah ihn bittend an und er lächelte liebevoll, bevor er seine Lippen ganz leicht über meine streichen ließ.

„Komm schon, wir sind sogar vor den Ferien weiter gegangen.", murrte er und mit einem empörten Schnaufen schob ich ihn von mir.

„Ich möchte nicht und damit basta!", machte ich klar und seine Augen weiteten sich unmerklich, bevor er den Blick senkte. Seine Hand wanderte nach oben in dein länger werdendes Haar und er raufte es leicht, die Stirn gerunzelt.

„Sorry.", sagte er dann und ich schob mich unter die Bettdecke und schlug seine Seite einladend auf. Er warf mir einen entschuldigenden Blick zu und stand dann kurz auf, um das Licht zu löschen.

„Ich kann einfach momentan nicht. Und schon gar nicht, wenn meine gesamte Familie uns hört.", erklärte ich, als er mich zögerlich in seine Arme schloss. Ich schmiegte mich an ihn, wollte nicht, dass er sich bestraft fühlte, denn auch ich brauchte seine Wärme, wie er die meine brauchte.

„Ich weiß ja und ich wollte dich auch nicht drängen.", murmelte er zärtlich an meinem Ohr und ich nickte leicht, als ich meine Hand auf seine Brust legte, genau über die Stelle, an der sein Herz schwere Schläge tätigte.

Biss - die nächste GenerationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt