35.) ein überraschender Besuch

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(Renesmees Sicht)

Am nächsten Morgen standen wir noch vor dem Klingeln des Weckers auf und machten uns für die Schule fertig.

„Sag mal .... wegen gestern, ähm ...", begann Jake, als ich in meinem Kleiderschrank verschwinden wollte und ich sah, dass er unter seiner dunklen Haut rot wurde.

Auch ich senkte den Blick, als mir die Röte ins Gesicht stieg. Langsam legte ich das Shirt, das ich gerade anziehen wollte, wieder in den Schrank zurück und ging zu Jake. Als ich mich neben ihn setzte, zog er mich vorsichtig in seine Arme und seufzte.

„So hätten wir es doch nur bereut.", murmelte er und ich sah ihn fragend an. Er lächelte.

„Irgendwo auf einer Landstraße in einem Auto. So soll unser erstes Mal nicht werden. Du bist das Beste, was mir je passieren konnte und ich will, dass es perfekt wird.", erklärte er und ich lächelte liebevoll.

„Ja, das will ich auch.", sagte ich leise und küsste ihn. Er hatte ja Recht, im Nachhinein hätten wir es bestimmt beide bereut. Nicht, dass es nicht schön gewesen wäre, doch der Ort und die Zeit waren einfach nicht richtig. In solchen Momenten war ich sehr froh, ihn zu haben, denn ich war mir sicher, dass nicht jeder Junge sich so entschieden hätte. Doch durch die Prägung wusste er, was ich fühlte und wollte, dass ich glücklich war.

Langsam stand ich wieder auf und zog ihn mit mir hoch.

„Das nächste Mal wird es perfekt sein.", bestimmte ich dann lächelnd und legte meine Arme um seinen Hals. Er hob mich auf seine starken Arme und küsste mich. Dann jedoch wurde sein Blick fragend und er musterte mich kurz, als ich abwartete und in dem Gefühl schwelgte, ihm so nahe zu sein.

„Wie .... na ja .... Ging es denn mit deinem Durst?", fragte er und strich über die kaum merklichen Schatten unter meinen Augen. Ich überlegte einen Moment, wobei ich weiterhin in seine dunklen Augen sah.

„Es war schwer, aber nicht so, dass ich es nicht geschafft hätte.", sagte ich zuversichtlich und Jake setzte mich wieder auf dem Boden ab.

„Bin stolz auf dich, Kleine.", hauchte er dann und küsste meine Stirn, bevor er die Hände grinsend auf meinen Po gleiten ließ und mich dann auf meinen Schrank zu schob, damit wir nicht auch noch zu spät zum Frühstück kamen.

Wir trafen die anderen in der Küche und ich wich den fragenden Blicken meines Vaters bewusst aus, als ich mich setzte. Langsam goss ich mir etwas Orangensaft in ein Glas und sah flüchtig zu ihm, als ich die Flasche wieder abstellte.

>>Ich werde es ihm noch nicht sagen.<<, war alles, was ich dazu dachte. Er nickte nur leicht und seufzte leise. Meine Mom sah von mir zu ihm und zurück. Sie schien es auch zu wissen, konnte sie es ja unmöglich überhört haben, denn ihr Blick war mehr als besorgt. Ich lächelte ihr leicht zu und hoffte, dass sie verstand, dass es mich wirklich nicht so mitnahm. Und es war auch meine Entscheidung, wann und ob überhaupt ich es Jake sagen wollte, da es in erster Linie meinen Körper betraf.

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Zusammen fuhren wir in mehreren Autos zur Schule, doch wieder einmal trennten sich unsere Wege auf dem Schulhof. Wie es schien, waren wir immer sehr weit entfernt von den anderen Klassen. Rosalie, Emmett und Jasper sahen wir kaum noch während der Schulzeit, nur noch, wenn wir Zuhause waren. Für m ich war das kein großes Problem, denn in den letzten Jahren hatte ich ohnehin kaum tagsüber mit den anderen zu tun gehabt, doch die Tatsache, dass ich ihnen jetzt räumlich näher war und eigentlich das gleiche tat, wie sie, machte die Dinge für mich eigenartig.

Biss - die nächste GenerationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt