39.) Das Angebot

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(Renesmees Sicht)

Auf dem Weg über den Parkplatz ging mir die ganze Zeit dieses Gefühl nicht mehr aus dem Kopf, das mich immer erfasste, wenn Jake mich küsste oder auch nur ansah. Es war, als würden wir von Tag zu Tag mehr voneinander angezogen werden. Alles um uns herum schien unwichtig zu werden, wenn diese Spannung uns umhüllte und wir uns in den Augen des anderen verloren.

Jeden Abend kamen wir uns Näher. Ich war mir sicher, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis ....

Wieder bekam ich ein unangenehmes Ziehen in der Magengegend, als ich zu meinen Eltern ins Auto stieg. Jake setzte sich neben mich auf die Rückbank und wir schnellten uns an. Ich sah kurz den Blick meines Vaters im Rückspiegel und seufzte tonlos, denn ich wusste ja, dass er diese Gedanken nicht gern hörte und ich hätte sie ihm auch gern erspart. Mit einem kaum merklichen kopfschütteln bedeutete er mir, dass es nicht schlimm sei.

Zwar hatte ich mit Carlisle alles Wichtige besprochen, doch das hatte mir meine Angst vor dem Ungewissen auch nicht nehmen können. Erneut seufzte ich, diesmal jedoch lauter, und nahm mir vor, nicht mehr so oft über diesem Thema zu brüten.

Damit half ich mir auch nicht weiter.

Ich würde es schon merken, wenn der richtige Moment gekommen war und dann würde ich sicherlich auch keine Angst mehr haben. Schließlich konnte es doch nur wunderschön werden mit Jake. Er war mein Leben, mein ein und alles.

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Zuhause erwarteten uns schon unsere Gäste und Esme, die sich wieder einmal bestens um alle gekümmert war und in ihrer Rolle als Gastgeberin vollends aufzugehen schien. Ich hatte die Haustür gerade geöffnet, da kam sie mir schon mit Bryan auf dem Arm entgegen. Jeden Tag wieder freute ich mich auf den Kleinen.

„Hast du es denn schon mit fester Nahrung probiert?", fragte ich Esme, als ich ihr Bryan abnahm.

„Ja, aber er hat nichts gegessen. Er war schon interessiert, aber es ist wohl einfach noch zu früh.", antwortete sie mit einem liebevollen Lächeln auf den Kleinen und ich nickte, bevor ich in die Küche ging.

Erst einmal bereitete ich das nächste Fläschchen vor. Wir wussten ja nicht genau, wie alt er genau war und so mussten wir einfach ab einer bestimmten Zeit anfangen zu probieren, ob er feste Nahrung mochte, allein schlafen konnte oder schon mit dem Halsband und der Leine zurecht kam, damit wir ihn nach draußen mitnehmen konnten.

Esme und ich hatten uns gut abgesprochen, was Bryans Pflege betraf. Er hatte festgelegte Zeiten für fast alles am Tag, so konnten wir uns gut abwechseln. Natürlich übernahm Esme zurzeit den meisten Teil der Arbeit, da ich nachts schlief und den halben Tag in der Schule war, doch wenn er größer war, würde sich das auch wieder ändern.

„Ich nehm deine Tasche mit hoch!", rief Jake mir zu, als er bereits auf der Treppe nach oben stand.

„Alles klar, ich komm dann gleich nach!", rief ich zurück und setzte mich in der Küche auf die Arbeitsplatte, während ich wartete, dass die Milch sich erwärmte.

Kurz darauf öffnete sich die Tür ein weiteres Mal und Nahuel betrat den Raum. Ich seufzte innerlich und wünschte mir, ich könnte schnell unauffällig verschwinden. Natürlich war das nicht möglich und ich sah ihn abwartend an, während ich meine Finger nervös über Bryans Fell wandern ließ.

Biss - die nächste GenerationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt