(Renesmees Sicht)Am frühen Nachmittag schafften wir es endlich aus dem Haus, um Bryan abzuholen. Emily hatte sich richtig in den Kleinen verliebt und hatte ihn schon auf ihrem Arm, als sie uns die Tür öffnete. Sie schien ihn auch sehr verwöhnt zu haben, denn sein Fell glänzte seidig, also hatte sie ihn gebürstet und wohl auch mit dem einen oder anderen Leckerli gefüttert. Er bellte trotzdem laut, als er uns sah und zappelte so lange, bis ich ihn Emily abnahm.
„Er war wirklich ein Engelchen. Geschlafen hat er zwar ein bisschen spät, aber er war wirklich lieb.", sagte sie fröhlich und setzte sich langsam auf einen Sessel. Kichernd setzte ich mich ebenfalls und ließ mich erst einmal von Bryan abschlecken, bis er sich wieder beruhigt hatte. Als er dann von meinem Gesicht abgelassen hatte, sah ich Emily an und stutzte.
„Alles in Ordnung? Du siehst blass aus.", fragte ich besorgt, als Jake Bryan ebenfalls kurz über den Kopf streichelte.
„Es ist nichts weiter, ich bin nur etwas müde.", antwortete sie und strich liebevoll über die kleine Wölbung ihres Bauches.
Dann betrat Sam den Raum und begrüßte uns kurz. Ich bemühte mich um ein unbekümmertes Lächeln und drückte Bryan an mich, um den kleinen stechenden Schmerz in meiner Brust zu stillen. Sam brachte Emily ein Glas Wasser und blickte sie besorgt an. Das machte mich nervös, denn Sam war für gewöhnlich niemand, den man leicht verunsichern konnte.
„Wollt ihr nicht vielleicht ins Krankenhaus fahren? Nur zur Sicherheit.", bot Jake an, dem die nervöse Stimmung auch nicht entging.
„Das hatte ich vor.", meinte Sam und nahm Emilys Hände in seine, als sie Ablehnen wollte.
„Bitte, Liebes, lass uns kein Risiko eingehen.", bat er und ich war überrascht über seinen drängenden Ton. Sie nickte schließlich und erhob sich langsam. Jake nahm Bryans Körbchen und hängte sich den Riemen über die Schulter, den Emily schon für ihn vorbereitet hatte.
„Sollen wir euch fahren?", fragte ich nervös und befestigte Bryans Leine am Halsband.
„Nein, schon gut. Macht euch mal kein Sorgen, ihr zwei. Wir rufen euch an, sobald wir genaueres wissen.", versprach Sam und wir begleiteten die beiden noch mit dem Auto bis zur Grenze des Reservats, dann drehten wir um.
Auf dem Weg zurück nach Hause hatten wir es nicht eilig und schwiegen. Ich versuchte zwanghaft, das schmerzende Gefühl abzuschütteln, dass mich bei Emilys Anblick ergriffen hatte. Wir betraten gerade das Haus wieder, als uns eine SMS von Sam auf Jakes Handy erreichte. Er teilte uns nur kurz mit, dass sie angekommen waren und nun gemeinsam auf den Arzt warteten.
„Mach dir keine Sorgen.", murmelte Jake, als ich mich auf dem Sofa in seine Arme schmiegte. Seine Wärme war tröstlich und linderte meinen Schmerz. Ich nickte langsam und schloss dann die Augen, um ein kleines Nickerchen zu halten, das hoffentlich meine Nerven wieder beruhigen würde.
Ich erwachte wieder, als Jakes Handy klingelte und ich kurz darauf seine sanfte Stimme an meinem Ohr hörte. Langsam setzte ich mich auf und konnte schon wieder Lächeln, als ich sein erleichtertes Gesicht sah.
„Ja, danke. Sagt bescheid, wenn ihr irgendwas braucht.", sprach er in den Hörer und legte dann auf.
„Alles in Ordnung. Es war wirklich nur Erschöpfung. Emily hat ein paar Vitamine und Medikamente bekommen und muss jetzt erstmal im Bett bleiben. In zwei Tagen müssen sie dann wieder zur Kontrolle.", berichtete er, an mich gerichtet und ich atmete leise auf.
„Na, Gott sei Dank ist es nichts Schlimmes.", murmelte ich und bändigte meine offenen Haare mit einem Gummi. Wir sahen uns lange in die Augen, bis ich endlich mit meinem Zopf fertig war und mich hinunterbeugte, um meine Lippen zu einem süßen Kuss auf seine zu legen.
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Biss - die nächste Generation
FanfictionIn dieser Geschichte geht es um Renesmee und Jacob. Nessie ist mittlerweile schon fast Erwachsen. Früher war Jake für sie wie ein Bruder und ein bester Freund. Doch mittlerweile Empfindet sie doch mehr als nur brüderliche liebe für ihn. Wenn ihr...