24.) Ankunft im neuen Zuhause

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Jakes Sicht

Nachdem Renesmee wieder eingeschlafen war, ließ ich ihr eine Decke bringen. Eigentlich hätte ich auch gut eine Mütze Schlaf vertragen können, doch ich war zu sehr damit beschäftigt, über das nachzudenken, was jetzt auf uns zukam.
Es änderte sich sehr viel auf einmal und ich wusste nicht wirklich, wie ich damit umgehen sollte. Wir wohnten wieder alle zusammen in einem großen Haus, genauso, wie in Forks damals.
Ich wusste, dass Esme es lieben würde und deshalb würde ich auch niemals etwas dagegen sagen, aber für Renesmee und mich würde es natürlich nicht einfacher werden. In einem Haus voller Vampire zu wohnen, die alles mitkriegen und jeden Mucks hören, konnte schon manchmal ziemlich nervig sein. Dazu auch noch einen, der alles hörte, was man dachte.

Dann würden wir auch noch in die Schule gehen. Ich unterdrückte ein Seufzen beim Gedanken an Mathe und Spanisch und den ganzen anderen Kram, der mich schon zu meiner ersten Highschoolzeit nicht interessiert hatte.
Wieso hatte ich Nessie nicht einfach widersprochen, als sie meinte, ich solle unbedingt mit ihr zur Schule gehen? Ich könnte genauso gut den ganzen Tag Zuhause bleiben.
„Weil du ihr, wie wir alle, nichts abschlagen kannst.", murmelte Edward neben uns grinsend und ich nickte.

Während ich weiter meinen Gedanken nachhing, kamen wir unserer neuen Heimat immer Näher und waren schließlich kurz davor, zu landen. Ich weckte Renesmee auf und half ihr, sich wieder anzuschnallen.
„So lange hab ich geschlafen?", murmelte sie müde, als sie auf die Uhr sah.
„Wie ein Murmeltier.", sagte ich und küsste sie sanft.
Sie sah aus dem Fenster, ihr Gesichtsausdruck unergründlich.
„Wir sind gleich da.", flüsterte sie und drehte sich lächelnd wieder zu mir.

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Renesmees Sicht

Auf dem Flughafen erwarteten uns schon Carlisle und Esme, der ich erst einmal in die Arme sprang. Ich hatte sie in den letzten Tagen so vermisst und freute mich, sie wieder bei mir zu haben.
„Na freust du dich schon auf unser neues Zuhause?", fragte sie lachend und drückte mich an sich. Auch sie schien froh zu sein, ihre Familie wieder zu haben, denn sie selbst betonte immer wieder, dass es für sie nichts Wertvolleres gab.
„Riesig!", antwortete ich lächelnd.
„Ich habe noch die eine oder andere kleine Änderung vorgenommen, es wird dir gefallen.", verkündete sie dann und sah meinen Vater über meinen Kopf hinweg an.
Ich folgte ihrem Blick und sah, dass er davon nicht wirklich begeistert war. Ich fand es etwas unfair, dass er es nun schon vor mir wusste, doch als ich seinen Blick sah, fragte ich mich, ob ich mich überhaupt darüber freuen würde.

„Kannst du es mir nicht jetzt schon sagen? Ich sterbe noch vor Neugier!", quengelte ich, als wir in den Wagen stiegen und ich mich anschnallte.
„Nein, Liebes, es soll doch eine Überraschung werden. Außerdem ist es nicht nur für dich", kam die Antwort meiner Oma vom Vordersitz, als mein Vater den Wagen startete.
Ich ließ mich schmollend wieder in meinen Sitz fallen und sah kurz zu Jake, als dieser mir über den Kopf streichelte, um mich zu trösten.
„Wieso eigentlich nicht nur für mich?", fragte ich neugierig und lehnte mich wieder vor.
„Weil es gleichermaßen eine Überraschung für Jacob ist.", antwortete Esme und lächelte uns über den Rückspiegel an.
Wir sahen uns verwirrt an und Jake zuckte mit den Schultern.
„Hm.", machte ich und grübelte den Rest der Fahrt fieberhaft, was sie wohl für uns arrangiert hatte.

Als wir endlich da waren, sprang ich sofort aufgeregt aus dem Auto. Das große, helle Haus, das sich vor uns erstreckte, konnte ich kaum beachten, denn ich dachte nur noch an die Überraschung, die Esme uns versprochen hatte.
„Wo ist es, wo ist es?", fragte ich und zog Jake an der Hand hinter mir her zur Haustür.
„In euren Zimmern im zweiten Stock!", rief Esme uns lachend hinterher und deutete dann für meinen Vater hinter das Haus, wo sich wohl eine Garage befand.
In Windeseile lief ich die Treppen hinauf und suchte nach etwas, dass mir bekannt vorkam oder das irgendwie nach etwas Besonderem aussah.
„Da drüben.", sagte Jake neben mir und zeigte auf zwei Türen.
„Ja, das war zu einfach für mich.", kicherte ich, als ich die Post-its sah, die an jeder Zimmertür klebten und den Namen des jeweiligen Bewohners trugen. Sicher hatte Esme geahnt, dass hier erst einmal ein ziemliches Chaos ausbrechen würde, wenn wir alle zugleich ankamen und hatte dieses Problem gleich im Keim ersticken wollen.

Biss - die nächste GenerationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt