101.) " Nachtwanderung "

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(Renesmees Sicht)

Für den nächsten Tag war nichts angesetzt. Wir würden uns ausruhen, damit wir in der nächsten Nacht eine Nachtwanderung machen konnten. Am Morgen schliefen wir aus, denn wir hatten ja nichts vor. Ich schmiegte mich an Jake, als ich aufwachte, und seine Arme wanden sich unter der Decke um mich. Langsam reckte ich den Kopf und küsste sein Kinn, bis er sich zu mir wandte und seine Lippen auf meine legte.

Erst kurz vor dem Frühstück standen wir auf und zogen uns an, um in den Speisesaal zu gehen. Nicole lächelte mich nur wissend an, als sie sah, dass ich aus Jakes Bett kam, denn sie hatte auch wieder bei Rob geschlafen. Nach dem Essen würden wir dann duschen gehen und den Tag entspannt verbringen. Ich stellte mir ein großes Frühstück zusammen, doch ich war trotzdem nicht völlig zufrieden, als ich es aufgegessen hatte, denn mein Hunger – oder besser Durst – war ein anderer. Ich spürte das raue Kratzen in meinem Hals, welches ankündigte, dass ich bald etwas trinken musste, wenn ich mich und die Menschen um mich herum nicht gefährden wollte. Jake sah hin und wieder zu mir, als wir noch eine Zeit lang an unserem Tisch saßen und redeten.

„Willst du lieber gleich gehen?“, fragte er mich flüsternd, als wir aufstanden, um unsere Waschutensilien aus unserem Zimmer zu holen. Ich schüttelte den Kopf und lächelte leicht.

„So schlimm ist es noch nicht.“, versicherte ich ihm und er nickte, blieb aber in meiner Nähe, bis ich mit den anderen Mädchen den Raum verließ, um zu Duschen. Wir trafen Allie wieder und einige andere Mädchen aus dem Cheerleader Team und luden sie für den nächsten Abend zu uns ein, denn wir mussten unseren Sieg noch feiern.

„Klar kommen wir.“, stimmte Allie zu uns sah zu den anderen, die eifrig nickten.

„Wir sagen euch dann bescheid, wo wir uns treffen. Wahrscheinlich wird es das Zimmer der Jungs oben sein, das ganz am Ende des Ganges.“, erklärte Megan, bevor sie unter die Dusche stieg.

Als wir unser Zimmer wieder betraten stellte ich überrascht fest, dass Jake unsere Betten gemacht hatte, die Jungs waren aber verschwunden. Auch Nicoles Bettzeug lag ordentlich in ihrem Bett. Alles war, wo es sein sollte und eigentlich zu aufgeräumt.

„Was ist denn hier passiert?“, murmelte Megan, als sie eintrat.

„Sind wir im falschen Zimmer?“, scherzte Nicole, wirkte aber auch etwas verwirrt, genau wie ich. Kaum, dass wir unsere Handtücher zum trocknen über die Balken vor den oberen Betten gehangen hatten, die dazu da waren, damit man nicht heraus fiel, klopfte es an der Tür.

„Es ist offen!“, rief ich einfach, denn wir hörten recht laut Musik und genossen einfach die freie Zeit, während wir unsere Sachen aufräumten. Ich hörte, wie sich die Tür öffnete, als ich die Leiter von meinem Bett herunter stieg und sah mich gleich darauf Mr. Stevens gegenüber, der einfach den Raum betreten hatte. Hinter ihm stand Miss Maxwell und sie hatte einen sehr ernsten Ausdruck auf ihrem Gesicht.

„Wir haben gehört, jemand hätte Alkohol mitgebracht.“, sagte Stevens und meine Augen wurden groß.

„Von uns?“, fragte ich verwirrt, denn ich war mir sicher, dass mir das nicht entgangen wäre.

„Wir wissen nicht, wer es war, deswegen wollten wir uns in allen Zimmern etwas umsehen.“, sagte Miss Maxwell so höflich wie möglich und ich nickte überrascht. Ich sah zu Nicole und Megan, doch sie schienen auch nicht nervös, nur überrascht, so wie ich.

„Dann: bitte.“, sagte ich und trat zur Seite. Megan und Nicole taten das gleiche, sie bewegten sich vom Schrank weg, damit er geöffnet werden konnte. Nun wusste ich auch, warum es hier so aufgeräumt war, vermutlich hatten die Jungs Wind davon bekommen und wollten nicht, dass man unser Bettzeug entdeckte, dass Beweis genug wäre, dass wir und nicht an die Regeln hielten.

Biss - die nächste GenerationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt