100.) " der große Preis "

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(Renesmees Sicht)

Wir warteten draußen auf der großen Veranda der Herberge und tranken Tee, während die Lehrer unsere Ergebnisse auswerteten und die Zeit notierten. Langsam trafen auch die anderen Teams ein, doch gleich die zwei nach uns hatten nicht alle Ergebnisse bekommen.

„Ich wette, sie sind nicht auf das Erste gekommen.“, murmelte Megan über ihre Tasse hinweg und Jake hauchte mir einen Kuss auf die Wange, denn ich saß auf seinem Schoß.

„Das verdanken wir nur unserem Genie.“, verkündete er und ich erhielt leisen Applaus.

„Ach, hört doch auf.“, kicherte ich und trank meinen Tee weiter. Ich war mir sicher, dass wenigstens ein paar Teams die Lösung noch heraus bekommen hatten.

„Bedenkt mal, im roten Team sind die Schachtypen aus der Parallelklasse. Die sind unheimlich schlau.“, bemerkte Nicole und ich nickte, denn ich hatte die beiden hin und wieder auf den Aushängen in der Schule gesehen, wenn sie wieder ein Turnier gewonnen oder eine Auszeichnung der Schule erhalten hatten.

„Ich glaube immer noch, dass wir gewinnen.“, beharrte Ian und stellte seine leere Tasse auf dem Tisch ab. Wir saßen noch beinahe eine Stunde am selben Platz und sahen auf den Weg hinunter, den wir auch zurückgekommen waren. Als dann die letzte Gruppe eingetroffen war, warteten wir alle gespannt auf die Auswertung.

„Jetzt holen sie wohl den Preis.“, murmelte Megan gespannt, als wir aufstanden und uns etwas nach vorn stellten, um besser zu hören. Gerade waren Mr. Stevens und Miss Maxwell in der Herberge verschwunden um den Preis zu holen, den die Gewinner bekommen würden. Ich lehnte mich an Jakes Brust, der hinter mir stand, und drehte Bobs Glas in meiner Hand. Wir würden ihn freilassen, sobald die Auswertung vorüber war, denn wir wollten ihm ja eigentlich nicht schaden. Ich lächelte, als Jake seine Hände auf meine Hüften legte und mich näher an sich zog.

Ein Raunen ging durch die Gruppen, als die beiden Lehrer wieder herauskamen, Mr. Stevens trug einen Präsentkorb, doch man konnte nicht erkennen, was darin war.

„Wir verlesen jetzt die ersten drei Plätze!“, verkündete Miss Maxwell und wir sahen zu, wie die gelbe Gruppe aus der Parallelklasse den dritten Platz und somit eine Schachtel Pralinen gewann. Wir blickten uns erstaunt an, als die rote Gruppe mit den Schachspielern den zweiten Platz machte. Auch sie gewannen Pralinen, doch sie sahen ziemlich unglücklich darüber aus. Natürlich waren sie gewohnt, den ersten Platz zu machen.

„Wer gewinnt gegen die?“, hörte ich mehrere Stimmen fragen und fragte mich augenblicklich das gleiche, denn es war schon ziemlich ungewöhnlich, dass sie nicht den ersten Platz machten.

„Der erste Platz war so knapp, dass wir es selbst mehrmals überprüft haben.“, erklärte Miss Maxwell und faltete einen kleinen Zettel auf.

„Mit einem Punkt und genau fünf Komma zwei Sekunden Vorsprung zur roten Gruppe gewinnt: Gruppe blau!“, sagte sie und meine Augen wurden groß, als alle uns anstarrten.

Unsere Klasse jubelte uns zu, denn es schien, als hätte niemand aus unserer Klasse gewonnen. Jake umarmte mich und ich ließ vor Schreck fast Bob fallen, konnte ihn aber wieder auffangen. Ian nahm dann unseren Preis entgegen und wir ließen uns noch etwas beglückwünschen, bis wir alle in unsere Zimmer gingen, denn es würde bald Abendessen geben. Wir ließen alle Käfer wieder frei und erfuhren dabei, dass die rote Gruppe den Käfer nicht gefunden hatte. Das war wohl der Grund dafür, dass wir gewonnen hatten.

„Mach mal auf!“, forderte Megan neugierig, als Ian den Korb auf den Tisch in unserem Zimmer stellte. Wir setzten oder stellten uns alle um den Tisch und entfernten das Papier. Zum Vorschein kamen zwei Flaschen, frisches Obst und ein paar Süßigkeiten. Wir packten erst einmal alles aus, bis auf das Obst, und besahen alles.

Biss - die nächste GenerationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt