36.) heiß begehrt

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(Renesmees Sicht)

Am Morgen trafen wir Nahuel und seine Schwestern am Frühstückstisch wieder. Alle drei beäugten Bryan, den ich wie jeden Morgen auf meinen Schoß setzte, skeptisch.

„Ihr habt .... Haustiere?", fragte Nahuel schließlich und sah mich kurz an. Sein Blick erinnerte mich an etwas, nur wusste ich nicht mehr, was es war.

„Es war eher Zufall, dass wir Bryan haben, ich habe ihn im Wald gefunden.", antwortete ich leise und kraulte den Kleinen im Nacken. Er war schon ein ganzes Stück gewachsen und zugenommen hatte er auch. Bald konnten wir ihn mit hinaus nehmen, vielleicht schon am Wochenende zum Baseballspiel. Etwas frische Luft, die nicht nur von einem offenen Fenster kam, würde ihm sicher auch gefallen und konnte nur gesund für ihn sein.

Nahuel nickte nur und wir wandten uns alle wieder unserem Frühstück zu. Es war schon komisch, einmal nicht nur mit Jake am Frühstückstisch zu sitzen. Aber ich freute mich auch, dass wir etwas mehr Gesellschaft beim Essen hatten. Wir redeten jedoch nicht, niemand sagte auch nur ein Wort.

Als ich meine Schüssel Cornflakes geleert hatte, stellte ich sie in die Spülmaschine und stellte die kleine Milchflasche in heißes Wasser. Mit der warmen Milch setzte ich mich nun wieder an den Tisch und Jake gab mir Bryan, den er mir vorher abgenommen hatte. Wieder bemerkte ich skeptische Blicke auf mir, als ich dem Kleinen seine Milch gab, doch ich reagierte nicht darauf.

Bald kam auch der Rest meiner Familie in die Küche, da es langsam Zeit wurde, in die Schule zu fahren.

„Habt ihr irgendwas vor heute?", fragte ich Esme, als ich ihr Bryan gab, damit sie ihn über den Tag verwöhnen konnte.

„Ja, ich werde unseren Gästen die Umgebung zeigen und heute Abend gehen wir alle zusammen jagen.", sagte sie und lächelte Nahuel und seine Schwestern an. Sie hatten wohl immer noch so ihre Schwierigkeiten mit menschlichem Essen, denn nur mit Mühe hatten sie jeder eine Scheibe Toast herunter bekommen. Das frische Obst, die Milch und Cornflakes hatten sie gar nicht angerührt.

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Diesmal fuhren wir wieder in drei Autos zur Schule, da wir - meine Eltern, Alice, Jake und ich - eher Schluss hatten als Rose, Emmett und Jasper. Schweigend lenkte ich den Wagen hinter dem meines Vaters die Landstraße entlang und stellte das Radio an, damit wir die Nachrichten verfolgen konnten.

„Irgendwas ist doch faul an dem Typen.", murmelte Jake neben mir und ich sah ihn kurz an.

„Wen meinst du?", fragte ich leise und wandte meinen Blick wieder der Straße zu.

„Nahuel. Mir passt irgendwie nicht, wie er dich immer ansieht.", grummelte er und ich runzelte die Stirn, als ich die Musik, die nun aus der kleinen Box im Armaturenbrett tönte, etwas leiser.

„Aber er sieht mich doch kaum an.", wandte ich ein und nahm die nächste Kurve.

„Aber wenn, dann hat er diesen komischen Blick.", murmelte Jake und ich seufzte nur.

Insgeheim wusste ich ja, dass er Recht hatte. Es war mir nicht entgangen, wie Nahuel mich immer ansah und irgendetwas daran machte mich nervös. Wieder hatte ich das Gefühl, dass mich seine Blicke an etwas erinnerten, an das ich besser nicht denken wollte.

Wir bogen auf den Parkplatz der Schule ein und Jake holte unseren Stundenplan und den Plan der Schule aus dem Handschuhfach. Ich stoppte den Wagen kurz vor dem Eingang zum vierten Haus, in dem wir jetzt Unterricht hatten.

Biss - die nächste GenerationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt