(Jakes Sicht)Ich ging in mein Zimmer und hätte mich am liebsten dafür getreten, dass ich ihr nicht gleich die Wahrheit gesagt hatte. Natürlich war die Sache ernster, als ich sie hatte glauben lassen. Doch ich sah jeden Tag, wie sehr sie darunter zu leiden hatte, dass sie nie-
Ich konnte es selbst nicht einmal denken, ohne das mir ein dicker Kloß im Hals die Luft zum atmen nahm. Vorsichtig setzte ich Bryan auf meinem Bett ab und setzte mich daneben, erschöpft, aber doch zu aufgewühlt um zu schlafen, den Kopf in die Hände gelegt. Es fühlte sich an, als hätte ich einen dicken Strick um meinen Hals und irgendjemand würde langsam immer fester ziehen, bis ich irgendwann ersticken würde.
Ich wusste nicht, wie lange ich dort saß und mich selbst dafür fertig machte, dass sie so litt. Ich wusste aber, dass ich mein Versprechen ihr gegenüber brechen würde, dass wir uns vor so langer Zeit gegeben hatten. Wir hatten uns geschworen, dass wir keine Geheimnisse voreinander hatten. Mein Körper wurde immer schwerer und ich spürte ihren Schmerz durch die Prägung wie meinen eigenen.
Irgendwann war es wohl dunkel um mich geworden, doch richtig wieder zu Bewusstsein kam ich, als ich ihr verzweifeltes Schluchzen hörte, dass aus ihrem Zimmer drang. Es war gedämpft, gerade so, als hätte sie ihren Kopf in das Kissen gedrückt. Das war der Punkt, ab dem es mir zu viel wurde.
Ich konnte es nicht mehr ertragen, sie zu hören, zu fühlen, was sie fühlt, zu wissen, dass sie Schmerzen hatte und ihr verletztes Gesicht vor meinem inneren Auge zu sehen. Ich sprang schon fast vom Bett, bemühte mich aber, die Tür zwischen unseren Zimmern leise zu öffnen, da ich irgendwann am Abend gehört hatte, wie sie sich unter ihre Decke gelegt hatte.
So leise ich konnte ging ich durch das Zimmer und setzte mich auf ihr Bett. Sie lag zusammengerollt wie ein Baby auf der Seite, die Arme irgendwo unter der Decke vergraben. Es zerriss mir das Herz, sie so zu sehen und ich legte mich unwillkürlich neben sie und zog sie mit einem Arm an mich. Sie zuckte kurz zusammen und ihre Schluchzer wurden leise, als sie sich anspannte. Dann hielt sie für eine Sekunde den Atem an, nur, um dann weiter zu weinen. Vorsichtig zog ich sie fester an mich und sie lehnte sich leicht an meine Brust. Sie wurde geschüttelt und zitterte am ganzen Körper, so sehr weinte sie.
Ich wusste genau, was sie so verzweifelt machte und um was sie da weinte und ich hätte es ihr am liebsten gleichgetan. Doch ich konnte nicht und ich wollte auch nicht. Ich wollte stark für sie sein und ihr, wenn auch nur ein wenig, den Schmerz nehmen. Langsam schob ich meinen freien Arm unter ihren Kopf und küsste sie auf ihr weiches Haar.
Erst, als ich meinen Arm etwas lockerte, bemerkte ich, wo ihre Arme sich befanden. Auch durch die Decke hindurch konnte ich spüren, dass sie sie um ihren Bauch geschlungen hatte und diese Erkenntnis fühlte sich an, als hätte mir ein Neugeborener Vampir direkt in den Bauch getreten. Ein einskalter Schauer lief über meinen Rücken und ich hörte einen merkwürdigen Laut, bevor ich überhaupt registrierte, dass er von mir selbst kam.
Vorsichtig, um sie nicht zu erschrecken, zog ich die Decke von ihrem Rücken und schob meine Arme darunter, direkt über ihre. Dann nahm ich ihre Hand von ihrem Bauch und hielt sie fest in meiner. Sie klammerte sich sofort an mich und irgendwann - es kam mir wie Stunden vor - wurde sie stiller und schlief schließlich ein.
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(Renesmees Sicht)
Erst am nächsten Morgen konnte ich wieder halbwegs klar denken und schämte mich ein wenig dafür, dass meine ganze Familie meinen Ausbruch mitbekommen hatte. Jedoch fühlte ich mich wahnsinnig erleichtert, als ich durch ein leises Geräusch neben mir aufwachte.
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Biss - die nächste Generation
FanfictionIn dieser Geschichte geht es um Renesmee und Jacob. Nessie ist mittlerweile schon fast Erwachsen. Früher war Jake für sie wie ein Bruder und ein bester Freund. Doch mittlerweile Empfindet sie doch mehr als nur brüderliche liebe für ihn. Wenn ihr...