41.) Rettung

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(Renesmees Sicht)


„Es ist unnatürlich. Du solltest einen Partner deiner Art haben, der dich liebt. Zum Beispiel mich.", hauchte er und sein Blick wurde eindringlicher.

Ich konnte nicht fassen, was hier gerade passierte. Als sein Gesicht meinem immer näher kam, konnte ich nichts weiter tun, als still dazusitzen. Schließlich legte er seine Lippen auf meine und ich wollte am liebsten laut schreien, doch kein einziger Muskel bewegte sich.


„Hab keine Angst.", hauchte er und legte einen Arm um mich. Dann schob er mich vorsichtig von dem Baumstamm und wir landeten im weichen Gras, er auf mir.

Mein Herz raste und ich begann, zu Hyperventilieren vor lauter Panik. Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so hilflos gefühlt. Inzwischen wanderten seine Lippen meinen Hals und mein Schlüsselbein entlang und er zog den Reißverschluss meiner Jacke auf. Eine weitere Welle der Angst überrollte mich und ich stieß einen wimmernden Laut aus, während ich weiter starr auf den Himmel blickte.

„Sshhh, es wird dir gefallen, glaub mir. Ich werde ganz sanft sein.", flüsterte er und biss in mein Ohrläppchen. Ich zuckte zusammen und mir kamen die Tränen vor Scham und Angst.


Ich spürte seine Hände, wie sie unter mein T-Shirt glitten und schrie innerlich auf. Ich wollte - nein ich MUSSTE hier weg. Sofort.

Hektisch wand ich mich und stellte fest, dass seine mysteriöse Gabe schwächer zu werden schien, je länger er mich nicht ansah. Er missverstand mich natürlich und keuchte auf, als er meine Brüste berührte. Mir wurde übel und ich wand mich erneut. Diesmal schaffte ich es, beide Hände ins Gras zu krallen.

„So ist es richtig, genieß es.", hauchte er, da er es womöglich gesehen hatte. Seine Lippen wanderten meinen Bauch hinunter und ich spürte seine Hände am Bund meiner Jeans.


Mit aller Kraft, die ich besaß, wehrte ich mich gegen seine Gabe und stieß ihn von mir. Er flog durch den Baumstamm hindurch, auf dem wir eben noch gesessen hatten und fiel in den See. Mühsam kam ich auf die Beine und rannte stolpernd so schnell ich in diesem Zustand konnte. Kaum war ich in den Wäldern, hörte ich ihn schon hinter mir herjagen und keuchte panisch.

„Du kannst mir doch sowieso nicht entkommen, versuch es doch gar nicht erst. Oder stehst du etwa auf solche Spielchen?", rief er mir nach und knurrte dabei laut. Ich fiel, da der Weg abschüssig war, mehrere Male hin und rannte mehr auf allen Vieren, als auf den Beinen.


Ich dachte plötzlich an Jake und mein Herz bekam einen Stich. Er hatte Recht gehabt, die ganze Zeit, und ich hatte ihm einfach nicht glauben wollen. Nun konnte er mir nicht mehr helfen, wir waren noch mehrere hundert Meilen von zu Hause entfernt, weit im Norden. Mein Atem strömte in weißen Wölkchen an meinem Gesicht entlang.

Tränen rannen mir die Wangen hinunter und versperrten meine Sicht, sodass ich erneut stolperte und mit dem Kopf gegen einen Baum stieß. Er fiel krachend um und mir wurde schwindelig.

Trotzdem kämpfte ich mich wieder auf die Beine und rannte weiter.

„Du kannst mir nicht entkommen!", schrie Nahuel hinter mir und wieder ergriff mich Panik.

Biss - die nächste GenerationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt