Vanessa: Hey, hast du Lust die Tage mal wieder was zu machen?
Elias: Gerne :)
Vanessa: Kannst du Sonntag?
Elias: Schwierig. Bin eigentlich schon mit paar Freunden verabredet. Geht morgen Abend bei dir?
Vanessa: Wenn dann erst gegen später. Bin noch zu Besuch bei meinen Eltern...
Elias: Ich kann sowieso nicht so früh. Schreiben wir einfach nochmal?
Vanessa: Ja☺️„Geht doch!", lobte mich Marie lachend. Eher lachte sie mich aus. Ich verdrehte die Augen und widmete mich wieder meiner Arbeit. Je schneller ich hier durchkommen würde, desto früher hatte ich Feierabend. Marie blieb noch etwas länger im Studio, da sie noch Vorbereitungen für ein anstehendes Shooting treffen wollte. Wir verabschiedeten uns voneinander und ich machte mich auf den Heimweg.
„Kein Training?", fragte ich Karl. „Nein. Wir haben doch gestern gespielt. Als Belohnung gab es einen trainingsfreien Tag, da wir am Wochenende ausnahmsweise mal nicht spielen." „Das ist ja mal ganz was Neues", lachte ich. „Tja. Manchmal erlebt man auch Wunder."
„Hast du schon was gegessen?", wollte ich wissen. „Nein, ich hätte mir jetzt einfach Nudeln gekocht" Nudeln klangen super. Wir machten einfach die doppelte Portion und aßen schließlich gemeinsam. Danach schauten wir zusammen einen Film an. Ich wurde aber relativ schnell müde und verzog mich daher in mein Schlafzimmer. Morgen würde ich Elias wiedersehen. Wir würden unser zweites Date haben. Und ich war schon sehr aufgeregt.
Davor ging es aber noch zu meinen Eltern. Ich holte Alina ab und wir fuhren nach Neumünster. Unsere Mutter stand wohl schon den ganzen Tag in der Küche, um uns später ein Essen auf den Tisch zu zaubern. „Wie war deine Woche noch?", wollte ich von meiner kleinen Schwester wissen. „Ich habe meine letzten Tage in Freiheit genossen!" „Ach Quatsch, du hast echt keine Ahnung, was Studieren bedeutet", lachte ich sie aus. „Wenn ich dich manchmal so angesehen habe, dann habe ich echt angezweifelt, dass ich überhaupt mal studieren werde", entgegnete Alina. Eindringlich schaute ich sie an: „Schwesterherz. Zwei Monate im Jahr sind die pure Hölle. Und alle anderen zehn Monate sind die geilste Zeit deines Lebens, weil es keinen juckt, was du eigentlich machst." „Aha" „Glaubst du mir nicht?", hakte ich nach. „Naja, vielleicht bist du nicht gerade der Maßstab" „Was soll das denn schon wieder heißen?" „Sind wir ehrlich", lachte sie, „Ich habe schon immer mehr für meine Bildung getan." „Trotzdem habe ich jetzt meinen eigenen Laden. Da fragt mich keiner mehr nach meinen Noten vom Studium oder gar von der Schule", stellte ich klar. Es wollte aber nicht in Alinas Kopf gehen. Sie war schon immer eine kleine Streberin und würde es immer bleiben. Dafür liebte ich sie ja auch.
Um halb fünf kamen wir in Neumünster an. Ich parkte in der Einfahrt und sah unsere Mutter schon abwartend hinter dem Fenster stehen. Sie winkte uns freudig zu. Seit Alina und ich beide aus dem Haus waren, wirkte sie schon ziemlich einsam. Wir hatten zwar noch einen kleinen Bruder, Theo, doch der steckte mit seinen dreizehn Jahren voll in der Pubertät und war keine große Unterstützung im Haushalt. Umso mehr freute sich unsere Mutter daher, Alina und mich wiederzusehen.
„Schön, dass ihr da seid. Essen ist in einer halben Stunde fertig.", strahlte sie und nahm uns in den Arm. „Hey Papa!", lächelte ich und nahm danach auch meinen Vater in den Arm. „Schön euch zu sehen", meinte er und bot uns gleich etwas zu trinken an. „Wo ist Theo?", wollte Alina wissen. Sie hatte schon immer einen besseren Draht zu ihm, was aber möglicherweise auch am Alter lag. Immerhin war ich schon zehn, als er überhaupt mal auf die Welt gekommen war. Wir hatten genau acht Jahre zusammengewohnt, dann zog ich aus. „Ist noch in seinem Zimmer", antwortete unser Vater. „Zocken?", tippte ich und hatte natürlich recht. Was Jungs daran nur immer fanden...
Zum Essen erschien er dann aber, begrüßte uns beide aber nur flüchtig. Ich fand es ja erschreckend, dass er fast schon genauso groß war wie ich. Das wollte irgendwie nicht in meinen Kopf gehen. „Wie läuft's mit dem Studio?", fragte meine Mutter neugierig. „Alles super. Nächste Woche haben wir ein Sponsoren-Shooting mit dem THW.", erzählte ich. „Da bin ich ja richtig neidisch", kam es wiederum von ihr. Dann wandte sie sich Alina zu und quetschte meine Schwester nach ihrem Wohlbefinden so kurz vor Semesterbeginn aus.
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Sweet Lies
FanfictionEine Beziehung, die bereits auf einer Lüge aufbaut, kann keine Zukunft haben. Das weiß auch die 23-Jährige Vanessa, doch der Reiz und die Versuchung ist größer. Sie kann einfach nicht widerstehen, auch wenn sie genau weiß, dass ihr Verstand etwas An...