Als ich erwache, fühle mich gerädert und unausgeschlafen. Meine Augen brennen, mein Körper schmerzt ein wenig – wahrscheinlich wegen der intensiven Massage. Ich strecke mich ausgiebig, gähne mehrfach und taste auf dem Nachttisch nach etwas zu trinken. Ich finde das Glas mit der Guavenlimonade und nehme einen großen Schluck. Die Kohlensäure ist mittlerweile vollständig entwichen, sie schmeckt warm, schal und einfach nur süß. Ich strecke die Zunge raus und kneife die Augen zusammen. Als ich meinen Kopf nach links drehe, stelle ich fest, dass Henry nicht da ist. Ich schaue auf das Handy, es ist erst kurz nach acht Uhr.
Marleen und Clara haben noch einige Nachrichten geschrieben und ich nehme mir fest vor zu antworten, sobald ich einigermaßen wach bin. Auf die Nachricht von Elias klicke ich sofort. Er hatte am Abend - bei uns war es schon Nacht gewesen - geschrieben, dass es Nubby gut geht und er heute zum Verbandswechsel muss. Ich tippe eine Antwort, bedanke mich für seine Mühe und lege das Handy wieder auf dem Nachttisch ab. Ich klaube mich aus dem Bett, tapse in Richtung Badezimmer, schließe die Tür hinter mir ab und sehe im Spiegel, dass meine Augen verquollen vom Weinen sind. Ich drehe deshalb den Wasserhahn auf, stelle ihn ganz kalt ein und schaufle mir mehrere Ladungen kaltes Wasser in das Gesicht. Meine Arme riechen immer noch nach dem Massageöl, ich ziehe den Geruch ein, als ich mir das Gesicht abtrockne. Dann kehre ich zurück ins noch warme Bett. Die Decke ziehe ich mir bis unter das Kinn, drehe mich auf die Seite und winkle die Beine an. Ich atme tief ein, halte die Luft einige Sekunden an, atme wieder aus. Dabei halte ich meine Augen geschlossen und merke, wie sich etwas mehr Energie in meinem Körper verteilt. Ich beschließe, noch einen Augenblick im Bett liegen zu bleiben und dann kalt duschen zu gehen, um die Lebensgeister zu wecken und die trüben Gedanken zu vertreiben, die sich wieder in meinen Kopf schieben wollen. Henry öffnet gerade vorsichtig die Bambustür und kommt extra leise herein.
„Ich bin wach!", krächze ich unter der Bettdecke.
„Ah, guten Morgen, Liebes", sagt Henry und tritt neben das Bett. Er nimmt auf der Kante Platz, ich ziehe die Beine noch etwas dichter an mich heran, um ihm eine größere Sitzfläche zu ermöglichen. Er legt eine Hand auf die seidene Bettdecke, ungefähr auf Höhe meines Oberschenkels. „Na, wie fühlst du dich?", erkundigt er sich.
„Als hätte ich unter einem Stein geschlafen", gebe ich halblaut zurück.
Henry schnaubt. „Ich habe gerade Frühstück bestellt. Ich dachte, du möchtest heute vielleicht lieber gemütlich auf der Terrasse oder im Bett frühstücken."
„Du bist ein Schatz!", gebe ich zurück und lasse meine Finger unter der Bettdecke hervorkriechen. Henry nimmt seine Hand von meinem Oberschenkel und ergreift meine Hand.
„Das Frühstück soll in dreißig Minuten hier sein", informiert er mich.
„Gut, dann gehe ich schon mal duschen", gebe ich zurück und trete die Bettdecke weg.
„Soll ich mitkommen?", fragt Henry frivol.
„Sonst immer gerne, aber ich will kalt duschen."
„Uff...dann lieber nicht. Danach ist mir überhaupt nicht."
„Das habe ich mir schon gedacht." Ich schwinge die Beine über die Bettkante, sitze neben ihm und drücke ihm einen Kuss auf die stoppelige Wange. „Du könntest dich mal wieder rasieren. Das sieht etwas wild aus", sage ich und reibe mir über die Lippen, die wegen der Bartstoppeln kitzeln.
Henry streicht sich über die Wange und ich höre ein leicht kratziges Geräusch. „Ja, stimmt. Zumindest die Konturen." Wir erheben uns gemeinsam. „Ich mache das, während du duschst. Ist das okay?"
„Na klar."
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HENRY | .•° Eine Henry Cavill Fanfic °•.
FanfictionIda Karlson ist beruflich in Oxford. Der Auftrag soll innerhalb weniger Wochen abgewickelt sein. Doch es kommt anders - ihr Aufenthalt wird verlängert und alles verändert sich, als sie eine kleine Notiz zugesteckt bekommt. Sie verliert sich in eine...