Ich hatte mir am vorletzten Tag unseres Urlaubs auf traditionelle Weise ein Tattoo stechen lassen, als Henry und ich einen weiteren Ausflug zum Festland unternommen hatten. In einer Seitengasse des belebten Städtchens, das wir tagsüber erkundet hatten, entdeckte ich ein Tattoostudio, das mit Bamboo Hand Poke geworben hatte. Kurzentschlossen hatte ich Henry in den Laden gezogen, der sich überaus skeptisch darin umgesehen und zuerst an den hygienischen Standards gezweifelt hatte. Schließlich hatte uns eine über und über verzierte Thailänderin mit kahlgeschorenem Schädel, der ebenfalls komplett tätowiert war, in Empfang genommen und uns alles genau erklärt. Es lag ein permanenter, leichter Duft von Desinfektionsmittel in der Luft. Wir sahen ihr dabei zu, wie sie den Bambusstick mit behandschuhten Fingern präparierte, eine sterile Nadel daran befestigte und alle Flächen gründlich reinigte, ehe sie das Schälchen mit der schwarzen Farbe darauf abstellte. Sie hatte mir bedeutet, auf einem sehr modernen Behandlungsstuhl Platz zu nehmen. Ihr Englisch war hervorragend, sodass ich ihr detailliert meine Vorstellung beschreiben konnte. Ich zog mein Oberteil und meinen BH aus und sie reinigte die Haut unterhalb und zwischen den Brüsten, bevor sie ein leicht betäubendes Gel auftrug. Ich hatte meinem Vater am Morgen, als wir einen heiligen Tempel besichtigt hatten, ein Foto von einer unbeschreiblich eindrucksvollen Wand geschickt, auf der verschiedene Meerestiere dargestellt waren. Drei Stunden später, wir saßen gerade beim Mittagessen, schreib er - „Hab' ich direkt Tico geschickt, der steht ja auf sowas. Er sagt, der Oktopus in der Mitte schreit förmlich Bring-mich-auf-die Haut!"
Tico, der befreundete Tätowierer meines Vaters, ist ein wahrer Visionär. Je länger ich mir den Oktopus ansah, desto klarer war die Vorstellung geworden und so hatte ich mich kurze Zeit später auf dem Stuhl des traditionell arbeitenden Studios wiedergefunden. Die Künstlerin arbeitete frei Hand und ich betete, dass sie ihr Handwerk verstand. Henry beobachtete die Prozedur aufmerksam und versuchte mich mit verschiedenen Gesprächsthemen von dem Schmerz abzulenken, der sich Stich für Stich in meine Haut brannte. Für größere Flächen verwendete die Tätowiererin einen Stick, an dem mehrere Nadeln befestigt waren, so kam sie etwas schneller voran.
Nach mehreren Stunden, ich hatte schon jegliches Zeitgefühl verloren, wischte sie schließlich das Haut mit einem samtweichen Tuch ab. „Fertig!", sagte sie und ich blinzelte ein paar Mal, um die leichte Benommenheit loszuwerden. Henry hatte mir seine Hand gereicht und war zusammen mit mir zu dem bodentiefen Spiegel gegangen. Ich war sprachlos. Die Arme des Oktopusses schlangen sich um die äußeren Seiten meiner Brust, als würden sie sie festhalten. Sein Kopf ruhte genau unterhalb meines Busens. Ein Arm reichte fast bis zu meinem Bauchnabel, ein weiterer suchte sich seinen Weg über mein Brustbein und über die rechte Brust, als würde er sie auch von oben an seine Saugnäpfe ziehen. Ich fand es perfekt.
Die Künstlerin versorgte die Haut noch fachmännisch und bat mich darum, ein Foto schießen zu dürfen, das wahrscheinlich jetzt schon – wie hunderte andere Kundenfotos – an den Wänden des Studios hängt. Ich stimmte zu, bedeckte meine Brustwarzen mit den Fingern und ließ sie einige Fotos machen. Ich reichte ihr noch mein Handy und sie hielt das frische Ergebnis auch für mich fest. Sie gab mir Pflegehinweise mit auf den Weg, die ich mir in Ruhe anschließend von meinem Vater noch einmal erklären ließ, der die Idee des Tattoos auf dem Sternum „Einfach geil!" fand. Meine Mutter hatte erst irgendwas von Infektionskrankheiten geschrieben, aber sich durch das saubere Ergebnis, von dem ich ihr als Beweis ein Foto schickte, besänftigen lassen.
Henry wusste noch nicht so recht, wie er mit meiner neuen Haut umgehen sollte, betrachtete es in unserem Häuschen noch einmal eingehend und ließ schließlich vernehmen, dass das Tattoo sehr sexy sei und gut zu mir passe. Am nächsten Tag hatte er mir liebevoll mir der Reinigung der Haut und dem Cremen geholfen und musste sich zusammenreißen, dabei keinen Unfug mit meinen Brüsten zu veranstalten.
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HENRY | .•° Eine Henry Cavill Fanfic °•.
Hayran KurguIda Karlson ist beruflich in Oxford. Der Auftrag soll innerhalb weniger Wochen abgewickelt sein. Doch es kommt anders - ihr Aufenthalt wird verlängert und alles verändert sich, als sie eine kleine Notiz zugesteckt bekommt. Sie verliert sich in eine...