„Willst du das direkt machen?", fragt Elias.
„Nein, Quatsch. Es ist ja schon ein paar Wochen alt. Ich mache das, bevor ich ins Bett gehe. Manchmal zickt die Haut einfach noch ein bisschen." Ich verändere meine Position, um die Haut etwas zu entspannen. „Meine Füße bringen mich auch um...", konstatiere ich und wackle mit den Zehen, bevor ich den nächsten Schluck nehme. Gerade säuselt der King of Pop in sein Mikrofon -
„Fühlst du die Liebe?"
„Das Alter...", meint Elias und Grübchen zeigen sich auf seinen Wangen. Ich gebe ihm mit steifen Fingern einen kräftigen Stupser gegen die Schulter.
„So, und nun, erzähl' mal...Wie läuft es mit..." - ich überlege, mit welcher Frau er aktuell etwas am Laufen hat - „Grace?"
Elias setzt sein Weinglas ab und leckt sich über die Lippen, dann macht er eine abwinkende Handbewegung. „Hat sich erledigt. Das passt nicht mit uns."
„Oach, Eli...", gebe ich entgeistert von mir. „Ernsthaft?"
„Wir sind beide zu dominant. Das war ein ständiges Kräftemessen, keiner war bereit nachzugeben, das hat mir gezeigt, dass es nicht richtig ist." Er streicht sich über sein dunkelblondes Haar, dass er mit einem Föhn in Form gebracht haben muss. „Außerdem ist sie Stewardess. Mal ist sie da, dann ist sie wieder weg... Das ist nichts für mich..."
„Du musst lernen, dich auch mal zurückzunehmen."
„Kann ich, aber nur, wenn es die Richtige ist. Grace war es nicht."
„Die anderen zwanzig Frauen scheinbar auch nicht." Ich klinge schärfer, als beabsichtigt und lehne mich mit meinem Rücken gegen die Kopflehne, die sich links von mir befindet. Meine Füße strecke ich aus, es knackt in meinen Knie.
„Ich sage es ja...", fängt er wieder an mich zu ärgern.
„Kümmere dich lieber um deine Probleme."
Elias beugt sich vor und greift auf die untere Ebene meines Wohnzimmertisches. Ich höre, wie er mit den Fingern umhertastet und schließlich eine Creme-Dose in die Finger bekommt. „Mit Grace war auch der Sex nervenaufreibend", nimmt er den Gesprächsfaden wieder auf, als er den Deckel der Dose aufschraubt. „Wenn beide dominant sind, muss man sich doch mal abwechseln können, aber das ging bei ihr nicht. Immer musste sie über alles die Kontrolle haben.
„Ja, das ist echt anstrengend", stimme ich zu und bin dankbar, dass Henry und ich das perfekte Gleichgewicht gefunden haben. Mal gibt er den Ton an, mal ich.
Elias nickt zustimmend. „Fußmassage?", fragt er schließlich, als er den Deckel der Dose auf die Tischplatte legt.
„Bitte?" Ich verschlucke mich am Wein.
„Möchtest du eine Fußmassage? Das ständige Geknacke kann sich ja keiner antun. Vertrau mir, dir wird es direkt bessergehen."
„Ist das der Weg, wie du die Frauen betörst?", will ich lachend wissen.
„In den Geschmack kommt nur eine erlesene Auswahl."
Ich überlege einen Moment, ob ich mir von einem Mann, der nicht Henry ist, die Füße massieren lassen soll. Entscheide dann aber, dass es bei Elias in Ordnung ist. In den letzten Monaten hatte er mir so einiges anvertraut, das viel Vertrauen erfordert und ich bin mir bis zum heutigen Tage nicht sicher, ob Henry auch nur einen Bruchteil dieser Informationen kennt. Wahrscheinlich nicht, schließlich sind Elias und er keine Freunde. Es besteht zwar ein sehr lockeres Verhältnis zwischen ihnen, aber das begründet sich vor allem darauf, dass Elias eben sehr oft Baggins und Kal betreut und bei Bedarf auch mit Henry reist. Ich hatte Elias in letzter Zeit den einen oder anderen Tipp in Sachen Frauen gegeben. Er ist einfach ein richtig guter, allzeit hilfsbereiter Freund. Freundschaften zwischen Männern und Frauen müssen nicht immer das komplizierte Gefühlskonstrukt sein, als das es häufig dargestellt wird. Ich kann ihm alles offen auf den Kopf zusagen, alles aussprechen, wie es ist und er ebenso. „Na gut, dann zeig mal, was du kannst, Hartman." Er taucht seinen Finger in die reichhaltige Creme und verteilt sie mit reibenden Bewegungen zwischen seinen Händen. Elias deutet mit seinem Blick auf seine Beine und ich lege meine Füße auf ihnen ab. Er nimmt behutsam meinen linken Fuß in die Hand und verteilt die Creme darauf. Dann fängt er mit der Massage an und bewegt seine Daumen in kreisenden Bewegungen an meiner Fußsohle hinauf und hinab. „Hach", mache ich, bevor ich einen Schluck Wein nehme. „Und, hast du schon dein nächstes Opfer auserkoren?"
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HENRY | .•° Eine Henry Cavill Fanfic °•.
FanficIda Karlson ist beruflich in Oxford. Der Auftrag soll innerhalb weniger Wochen abgewickelt sein. Doch es kommt anders - ihr Aufenthalt wird verlängert und alles verändert sich, als sie eine kleine Notiz zugesteckt bekommt. Sie verliert sich in eine...