074 // 09. Juni - I

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"Ich halte das langsam nicht mehr aus. Jeden Tag kommen neue bescheuerte Artikel raus."

"Ich weiß, Kleines. Aber das Beste, was du tun kannst, ist Paul und Susan ihre Arbeit machen zu lassen und das auszusitzen. Was glaubst du wohl, warum es über mich keine schlechte Presse gibt? Sie werden das Interesse verlieren, wenn du nicht auf ihre Provokationen eingehst."

Ich schnaufe und wische mir eine Träne von der Wange. Meine Fingerspitze ist leicht rosa verfärbt und glitzert. "Meine Eltern haben die ganze Geschichte auch schon mitbekommen und machen sich Sorgen. Die Kollegen werfen mir ständig auffällig unauffällige Blicke zu. Wann hört das endlich auf? Genau deshalb wollte ich das vermeiden. Es wäre alles einfacher, wenn du wenigstens bei mir sein könntest. Susan führt um mich herum auch einen Eiertanz auf und ich merke, dass es ihr für alle Beteiligten lieber wäre, wenn ich einfach bekanntgeben würde, dass du es bist. Elias musste sich auch schon vor seinen Kunden rechtfertigen, weil dieser James Sullivan irgendwelche Insiderinfos bekommen hat...Ich" - ...mache allen aus meinem eigenen Egoismus heraus das Leben schwer.
Es kommen noch weitere feuchte Spuren auf meinem Makeup hinzu.

"Hey...hey...ist okay...ich verstehe dich." Henrys Ausdruck ist unfassbar weich und liebevoll. Ich schnäuze mich geräuschvoll und tupfe mir mit dem nächsten Taschentuch über das Gesicht. Henry holt tief Luft, formt dabei einen Gedanken. "Wäre es so viel schlimmer als jetzt, wenn wir einfach sagen, dass ich es bin?"

"Aber du hast doch gerade gesagt, dass ich es aussitzen soll."

"Ja, das ist eine Option, aber das musst du durchhalten können. Wenn sich herausstellt, dass es nicht Julian Ford ist - und das wird ziemlich sicher in den nächsten Tagen passieren- werden sie alle anderen Namen auf der Liste durchgehen und sogar alle möglichen anderen britischen Berühmtheiten in Erwägung ziehen. Sie werden sogar Ruby Firelli fragen, auch Samuel Byrne, der dein Großvater sein könnte... und irgendwann natürlich auch mich."

"Damit hast du bestimmt recht, aber dann haben sie ja weiterhin einen Grund mich zu behelligen."

"Den haben sie leider in jedem möglichen Fall." Er streicht sich einige Strähnen zurück, die ihm in die Stirn gefallen sind. "Überleg' es dir einfach."

„Ja, mache ich..."

Wie kann dieser Mensch bloß eine solche Engelsgeduld mit mir aufbringen? Weil ich ein Feigling bin, entscheide ich mich fast im gleichen Moment weiterhin für die Strategie des Ausharrens und... die neuen Artikel von Charleen Harrison lese ich einfach nicht mehr.

HENRY | .•° Eine Henry Cavill Fanfic °•.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt