049 // 11. Mai - V

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Ich sitze frisch geduscht und im Bademantel mit meinem Abendessen auf der Couch und schalte irgendeine leichtgängige Serie ein, die mich aber nicht wirklich interessiert. Stattdessen greife ich nach meinem Handy und sehe, dass Nachrichten von Henry eingegangen sind. Die erste Nachricht beinhaltet eine Zusammenfassung seines vollgepackten Tages und endet mit dem Emoji, der entnervt ein Wölkchen ausatmet. Die zweite Nachricht lautet -

„Im Gegenzug."

Darunter taucht ein Bild von ihm auf, dass ihn oberkörperfrei und leicht seitlich stehend im Sportbereich des Hotels zeigt. Henry trägt ein schwarzes Snapback, dessen Schirm nach hinten gedreht ist. Einige Haare fallen ihm in die Stirn und schauen durch die kleine Aussparung oberhalb des verstellbaren Plastikbands. Er lächelt hinreißend, beinahe verschmitzt, und zeigt seine schönen Zähne. Seine Brustmuskeln sehen unter den dunklen Haaren aus wie auf Pump. Die Arme spannt er nur leicht an, trotzdem sieht man die Muskulatur mehr als deutlich. Dicke Adern treten hervor und verlaufen von den runden Schultern bis zu seinen kräftigen Händen. Seine Sporthose sitzt sehr tief, man kann deutlich die V-Cut-Bauchmuskeln und die Behaarung unterhalb seines Bauchnabels sehen. Ich schiebe sofort das Essen von mir und lasse mich nach hinten in die Kissen fallen. Ich ziehe zwei Finger auf dem Bildschirm auseinander, um heranzuzoomen. Ich schaue mir jedes Detail noch einmal von Nahem an und schicke ihm zuerst eine Antwort auf seine erste Nachricht und erkundige mich, ob er morgen auch wieder so viel zu tun hat. Meine zweite Nachricht besteht nur aus fünf sabbernden Emojis.

„Ich habe Elias gesagt, dass er sich melden soll, wenn etwas mit Kal ist. Er meinte, es geht dem Bärchen nicht so gut. Ich fahre dann definitiv rüber!"

Online steht oben im Chat und im nächsten Moment schreibt...

„Morgen ist es relativ ruhig. Ich setze mich mit Paul und Susan zusammen. Der Schnellzug geht Samstagmorgen, ich sollte dann gegen elf Uhr zu Hause sein. Wann kommst du vorbei? Ich sage Lucas dann Bescheid. Ich hatte gerade angefangen zu trainieren, als Elias mir das Bild geschickt hat. Beinahe hätte ich abbrechen müssen. Ging echt nicht mehr." Zwinkerndes Emoji. „Und danke, kleine Brùnaidh. Kal ist bei Elias aber in besten Händen. Sobald es nur geringfügig schlechter wird, wird er mit meinem Jungen zum Tierarzt fahren."

Ich beantworte alle seine Nachrichten und schreibe noch -

„Ich brauche dich so sehr."

„Ich will dich endlich wieder spüren", kommt es von ihm und in meinem Unterleib kribbelt es, weil ich mir vorstelle, wie sich meine Schenkel um seine Hüfte schlinge.

„Ich bin so durch den Wind...heute bei der Arbeit habe ich die Hälfte nicht auf dem Schirm gehabt. Das ist so beschissen, wenn wir uns wochenlang nicht sehen!"

„Das tut mir leid, Liebes. Du fehlst mir auch jeden Tag."

Mir steigen beinahe die Tränen in die Augen. Wie kann man jemanden nur so vermissen und begehren? Ich dachte, ich hatte das schon bei Constantin erlebt, aber die Sehnsucht nach Henry ist einfach übermächtig. Ein Videoanruf geht ein und ich lächle, als ich abhebe.

„Ich musste dich einfach noch sehen, bevor ich ins Bett gehe", erklärt Henry und schenkt mir ein warmes Lächeln. Er trägt immer noch das Cap und lümmelt auf einem dunkelblauen Ohrensessel, der in seinem Zimmer steht, herum.

Ich lächle breit. „Danke, dass du anrufst", sage ich zu ihm und würde am liebsten das Display gegen meine Brust drücken.

Wir unterhalten uns, bis ich schließlich zusammen mit den Hunden in mein Schlafzimmer gehe. Ich lehne das Handy gegen die Bücher, die auf meinem Nachtschrank liegen und ziehe meinen Bademantel aus. Henry beobachtet mich dabei. Ich gehe anschließend zu meinem Kleiderschrank und hole mir mein liebstes XXL-Schlafshirt heraus.

„Ist für mich da auch noch Platz?", will Henry wissen, als ich es mir über den Kopf gezogen habe und mir der Saum bis über die Oberschenkel fällt.

„Wir können es ja am Samstag mal ausprobieren", meine ich und zwinkere ihm zu.

„Können wir...oder wir machen es uns anderweitig nett." Er rückt das Cap auf seinem Kopf zurecht, während er mich anzüglich anschaut.

„Das steht doch außer Frage. Wenn ich noch länger warten muss, muss ich mich leider an etwas Anderem reiben."

Henry quittiert meine Aussage mit einem herzlichen, tiefen Lachen. Ich schlage meine Bettdecke zurück, klettere auf die Matratze und mache es mir im Bett bequem. Anubis lässt sich gerade mit einem langen Seufzer im Hundekörbchen nieder. Skadi hat ihre fünf Minuten und wühlt in der Kuscheldecke herum. „Musst du schlafen?"

„Leider ja", bestätige ich.

„Okay, Bun, dann wünsche ich dir eine gute Nacht."

„Wer ist Bun?"

„Honey Bun."

Ah – Honigbrötchen. Ich grinse. „Ist das so zweideutig gemeint, wie es sich anhört?"

Ich sehe ein verschmitztes Grienen. „Eigentlich nicht...aber es stimmt natürlich."

Ich werfe ihm einen Kussmund zu. „Gute Nacht, Süßer. Ich kann es kaum erwarten!"

„Ich auch nicht."

Als ich einschlafe, liegt heute ein Schmunzeln auf meinen Lippen.

HENRY | .•° Eine Henry Cavill Fanfic °•.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt