082 // 01. Juli - I

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Ich betrachte meine Nägel und strecke mich auf der Sonnenliege, die auf unserem Balkon steht, aus. Nachdem wir mit den Hunden das pittoreske Bran erkundet, einen ersten Blick auf das imposante Dracula-Schloss geworfen, am Abend dann das hervorragende rumänische Essen – Elias hatte sogar noch untertrieben! – genossen und uns im Pool, der zwar kein rotes Wasser enthielt, aber von blutroten Lampen beleuchtet wurde, vergnügt haben, hatte Marleen uns noch die Nägel gemacht. Meine sind etwa bis zur Hälfte kirschrot, von wo aus sie wie tropfendes Blut in weiße Spitzen übergehen. Marleen selbst hat sich ihre roségold mit einem leicht rauchig-schwarzen Effekt angemalt und Claras sind schneeweiß mit roten Blüten und kleinen Schmetterlingen. „Wir müssen uns langsam fertig machen", meint Clara, die gerade auf ihr Handy schaut. „Ich gehe zuerst unter die Dusche, dann könnt ihr noch ein wenig die Sonne genießen...mir ist das sowieso zu heiß und..." - sie schaut auf ihre Schulter – „natürlich werde ich trotz Sonnenmilch schon wieder rot." Sie erhebt sich und schüttelt ihr erdbeerblondes Haar. Marleen döst vor sich hin, ein aufgeschlagenes Buch auf ihrem Bauch, und ich nicke Clara zu, als sie hineingeht. Am Morgen hatten wir nach dem Frühstück mit den Hunden einen anstrengenden Wald-Wanderpfad, der bei diesem Wetter noch zig Mal schweißtreibender gewesen ist, bestritten und uns anschließend ein zweites Frühstück in einer kleinen Wirtschaft gegönnt. Clara hatte von uns und der Landschaft unzählige Bilder gemacht, als wir auf dem Rückweg von der steinernen, historischen Sehenswürdigkeit Inima Reginei Maria – Kapelle „Herz der Königin Maria" - einen hervorragenden Blick auf das Schloss Bran gehabt hatten. Die Hunde waren vollends von den Schafherden und den unbekannten Gerüchen begeistert gewesen. Zurück im Chalet habe ich sie kühl abgeduscht und seitdem schnarchen sie in ihren Körbchen. Ich schaue auf mein Smartphone. Henry hat nur eine sehr kurze Nachricht geschrieben, der ich entnehmen kann, dass es ihm ganz gut geht. Er erkundigt sich danach, wie es bei mir läuft, aber ich spüre erstmalig kein wirkliches Interesse – eher Resignation. Ich tippe eine Antwort, die natürlich nicht der Wahrheit entspricht und scrolle anschließend durch den News-Feed meines Browsers. Trotz besserer Vorsätze klicke ich auf einen Artikel des Star.

Was da wohl so lustig ist?

Newsticker mit Charleen Harrison

Da hat Henry Cavill an der Seite seiner strahlend schönen Drehpartnerin Sonrée Smith aber gut lachen!

Die beiden wurden vor zwei Tagen Seite an Seite in der zweitgrößten Stadt Rumäniens - Cluj-Napoca (Klausenburg) - gesichtet, in deren unweiter Nähe sie zurzeit gemeinsam für die zweite Staffel der größten Fantasy-Überraschung des Jahres, „Fürsten von Uungh", vor der Kamera stehen. Es scheint nicht nur während des Drehs heiß herzugehen (wir berichteten exklusiv – Klick, um zum Artikel zu gelangen), auch privat verstehen die beiden sich offenbar blendet.

Ob Mr. Cavill die hübsche Schottin beim nächsten Auftritt auf dem roten Teppich wohl als seine neue Liebe vorstellen wird?

Wir hoffen es, denn sie sehen umwerfend zusammen aus. Stellt euch mal die Babys vor, die...

Den letzten Satz bringe ich nicht zu Ende, lasse mein Smartphone sinken und schließe stattdessen entnervt die Augen.

Ich muss ebenfalls eingenickt sein, dass als Clara ihre kühle Hand auf meine Schulter legt, schrecke ich hoch. „Du bist doch erst vor drei Minuten reingegangen?", meine ich und blinzle ein paar Mal.

„Mach dreißig draus, Süße", antwortet sie lächelnd und kämmt sich vorsichtig das lockige Haar.

Als wir alle geduscht haben, nehmen wir ein spätes Mittagessen ein, das aus einem Drei-Gänge-Menü besteht. Zu Beginn werden uns kleine Sarmale, die Krautrouladen, von denen Elias mir schon vorgeschwärmt hatte, serviert. Sie schmecken himmlisch würzig und leicht scharf. Danach gibt es eine Art lauwarme Gulaschsuppe, die angesichts des heißen Sommerwetters die ideale Temperatur hat. Die Soße schmeckt nach frischen Tomaten, Pilzen und Kräutern. Das helle Brot scheint gerade aus dem Backoffen zu kommen, so fluffig ist es. Mein Highlight ist aber definitiv der süße Nachtisch! Papanaşi, erklärt uns die Bedienung freundlich, sind eine Mischung aus Krapfen und Donut. Serviert werden sie mit Fruchtmarmelade, Sauerrahm und Puderzucker. Das typische Donutloch wird von einer kleinen, gebratenen Teigkugel bedeckt. 

HENRY | .•° Eine Henry Cavill Fanfic °•.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt