HENRY | .•° Eine Henry Cavill Fanfic °•.

069 // 28. Mai - I

Ich gehe auf Elias zu, der sich gegen einen Baumstamm lehnt, für den man die Arme dreier Personen bräuchte, um ihn vollkommen zu umfassen. Die Sohle seines linken Schuhs ruht an der zerfurchten Rinde. Neben ihm stehen Sandrine und Helena, die ihn mit Fragen zu seinen prominenten Kunden und ihren Hunden löchern.

„...manchmal wollen meine Kunden auch, dass ihre Hunde etwas Verrücktes lernen. Letztes sollte ich einer Spaniel-Hündin beibringen auf Kommando zu niesen." Meine Kolleginnen lachen ausgelassen und Sandrine treten typischerweise Tränen in die Augen. Die Sonne scheint heute so stark, dass ich die meinen trotz der getönten Gläser zusammenkneife. Elias nutzt die Erheiterung, um einen Schluck zu trinken. Als er die Flasche wieder absetzt, wirft er mir ein Lächeln zu. „Du siehst genauso müde aus wie beim Frühstück." Noch während er spricht, graben sich die Grübchen in seine Wangen.

„Danke", ich schirme meine Augen mit einer Hand ab. „Du siehst natürlich blendend aus." Meine Kolleginnen betrachten mich eingehend und können dabei nicht aufhören zu lachen. Elias dreht am Flaschenhals herum und wirft die Flasche dann zurück in den Bastkorb. Dabei sieht er mich abwartend an. „Darf ich Elias kurz ausleihen?" Meine Kolleginnen winken ab und nicken, während Helena Sandrine ein Taschentuch reicht.

„Worum geht es?", will er wissen, als wir uns einige Schritte von den anderen Gästen entfernen, die die kleine Pause ebenfalls nutzen, um sich zu erfrischen. Der Großteil der Kollegen mitsamt Begleitungen ist mit auf den Ausflug gekommen – die meisten mit dem Rad, einige wenige auf dem Pferderücken. Die restlichen Gäste sind entweder zu verkatert oder haben sich Marlon, Archie und Olivia Davies angeschlossen, die aus Früchten der Orangerie verschiedene Leckereien herstellen. Blake und Kyle begleiten unsere Rad- und Pferdewanderung durch den Salcey Forest.

Ich blicke noch einmal über die Schulter, um sicherzugehen, dass wir keine Zuhörer haben. Mr. Murphy winkt mir gerade zu und wischt sich dabei mit einem Taschentuch über die Stirn. Ich hebe ebenfalls die Hand und sehe, dass sich hinter ihm Constantin und Vanessa mit Getränken auf zwei Baumstümpfe sinken lassen. Mir entgeht nicht, dass sie mit dem Augenweiß trotzdem ihre Umgebung analysieren. „Ich habe gestern Abend den neuesten Artikel von der Harrison gelesen...", nehme ich den Gesprächsfaden wieder auf. „Wieso hast du mir nicht erzählt, dass dein Vater den Großteil der Anteile von Asilence hält?"

Elias schiebt seine Lippen einen Moment hin und her. „Ich wollte deine Arbeit mit der Info nicht beeinflussen."

„Wie das?" Meine rechte Schulter hebt und senkt sich beiläufig, als würde es keinen reellen Einfluss geben.

„Du hättest die Firma dann nicht wie jeden anderen Kunden behandelt." Seine Augen taxieren mich. „Ist dir im Vertrag der Name nicht aufgefallen?"

Meine Augen wandern gen Himmel und in meinem Gehirn werden verschiedene Schubladen aufgezogen. „Nein, der Vertrag wurde von einem..." - die Reizweiterleitung läuft in meinem verkaterten Kopf auch Hochtouren – „Bill O'Connor unterzeichnet. Er war auch als Ansprechperson benannt."

Ich höre, wie Elias' Finger an seinem Kinn ein kratziges Geräusch erzeugen. „Verstehe. Bill ist der Prokurist."

Ich finde keine passende Antwort und schaue Eli nur weiter an. Als auch er schweigt, bringe ich schwach hervor - „Ich finde es trotzdem schade, dass du es mir nicht gesagt hast."

Elias schwingt mir seinen Arm um die Schulter und drückt mich seitlich an sich. „Du weißt doch, dass meine Familienverhältnisse kompliziert sind und ich nicht gerne darüber rede. Für mich machen die Namen der Unternehmen keinen Unterschied. Ich fand die Information einfach nicht wichtig, weil ich sowieso keine Beziehung dazu habe."

„Ich hoffe, du weißt trotzdem, dass du immer mit mir reden kannst."

„Das weiß ich. Nur das Thema muss es nicht unbedingt sein, in Ordnung?" Ich schlinge meine Arme um ihn und drücke ihn.Als wir uns voneinander lösen, spüre ich, dass sich Blicke durch alle anderenKörper hindurch in unsere Richtung bohren.