Kapitel 12

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Fuck. Fuck. Fuck.
Wie hatte er mich so schnell gefunden?
Ich hatte extra darauf geachtet, dass uns kein Auto gefolgt war, ich war leise im Haus gewesen und jetzt war ich auf einer Party, in einer Villa, in der ich nie zuvor gewesen war.
Es gab keine Spur, der der hätte folgen können oder?
Wie hatte er das gemacht?
Und was für Konsequenzen hatte das für mich?

Noch bevor ich mir selbst auch nur eine der vielen Fragen, die mir bei Hunters plötzlich Erscheinen hier durch den Kopf schossen, beantworten konnte, ertönte seine tiefe Stimme erneut. „Was zum Teufel trägst du da?" Sein Tonfall verriet seine kaum verborgene Wut. Ich war ihm entwischt, was sicher alleine schon reichte, um ihn wütend zu machen, dass ich mich davon gestohlen hatte, um auf eine Party zu gehen, machte es nur schlimmer. Das es eine Poolparty war setzte dem ganzen Wohl noch die Krone auf, wenn ich die Wut in seinen Augen richtig deutete. Aber war es wirklich nur Wut?
Ich war mir fast sicher sowas wie Sorge und vielleicht sogar eine Spur Erregung in den eisigen Blau zu sehen, was sicher nichts weiter als eine Ausgeburt meines Alkoholpegels war, denn es war unmöglich. Hunter empfand nicht so für mich.
Er empfand gar nichts.

Ich lehnte mich etwas vor und stützte die Ellbogen so ab, dass meine Brüste zusätzlich zusammendrückt wurden. Hunters Blick fiel hinab, was mich zufrieden Lächeln ließ. Wie es aussah hatte ich zumindest recht was die Erregung anging. Ihm gefiel was er sah und das wiederum gefiel mir. Wahrscheinlich mehr als es sollte.
„Es nennt sich Bikini. Ich bin sicher, dass du mit dem Begriff vertraut bist"
Hunters nackte Brust hob und senkte sich heftig, als er tief durchatmete, weil er nicht die Fassung verlieren wollte. Er trug nur eine Shorts und kein Hemd, wahrscheinlich um sich an den Dresscode der Party zu halten und nicht unnötig aufzuhalten. Shit, er sah großartig aus ohne Hemd. Ich sog jedes Detail in mir auf, von seinen breiten Schultern über die beeindruckenden Brust, zu seinem extrem ausgeprägten Sixpack. Er schien nur aus Muskeln zu bestehen. Ohne es zu wollen leckte ich mir über die Lippen und erwischte mich bei dem Gedanken, wie es wohl wäre, jede der Linien auf seinem in Stein gemeißelten Köper mit den Fingern nachzufahren. Oder mit der Zunge...

„Zieh dir was über. Sofort" zischte er und holte mich mit einem Schlag zurück aus meinen mehr als unangemessen Gedanken. Hunter griff nach meinen Seiden Tuch, dass auf meiner Liege lag und warf es mir fast grob zu. Ich fing es auf, allerdings nur um es gleich zu ihm zurück zu werfen.
„Du bist nicht mein Vater oder mein Onkel und du kannst mir nicht sagen, was ich tun soll" Ich nahm einen Schluck aus meinem Glas, lehnte mich provokativ zurück und reckte meine Brust subtil nach vorne.
„Ist da Alkohol drin? Wer hat dir das gegeben?" fuhr er mich wütend an, nahm mir das Glas aus meinen Fingern und roch daran.
„Ich habe es getan", sagte Maddox neben mir, der scheinbar sein Gespräch mit seinen Kumpels unterbrochen hatte und plötzlich neben mir steht. „Wo ist das Problem?" fragte er Hunter betont gelangweilt. „Das Problem ist, dass sie nicht volljährig ist" bellte Hunter zurück, ohne mich aus den den Augen zu lassen. „Für mich sieht sie verflucht erwachsen aus und es ist nicht so, als würde sie etwas schlimmes machen. Das hier ist eine Party Mann. Du musst echt mal chillen." Maddox schien absolut unbeeindruckt von Hunter oder er schauspielerte einfach nur gut.
„Sie ist erst 18"
Maddox zuckte bloß mit den Schultern. „In Europa ist sie damit alt genug um zu trinken" Hunter erwiderte kalt „Tja wir sind aber nicht in Europa" Wut brannte in seinen Augen, und ich beobachtete fasziniert die feindlichen Blicke, die von beiden Männern ausgetauscht wurden.
„Wer bist du überhaupt und warum mischt du dich in Giorgias Leben ein hm?" fragte Maddox. Schnell ergriff ich seine Hand „Lass es gut sein Maddy. Bitte" bat ich ihn eindringlich. Ich wollte nicht, dass er zu viele Fragen stellte. Keiner meiner Freunde wusste, was mein Onkel wirklich tat und das sollte unbedingt so bleiben. Wenn Maddox jetzt jedoch zu viele Fragen stellte, während Hunter eh schon auf hundertachtzig war, war die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er mehr erfuhr als gut für ihn war.

„Alles was du wissen musst Maddy, ist, dass die Dinge ab sofort anders laufen. Ganz egal wo Giorgia hingeht, ich werde ebenfalls da sein, mal sichtbar an ihrer Seite, mal im verborgenen. Aber ich werde da sein. Immer" Seine Worte machten etwas mit mir, etwas das hier nicht her passte.
Maddox kochte, ich sah wie sehr ihn Hunters Worte triggerten, denn normalerweise gab ihm niemand Konter, doch ich sah auch, dass Maddox wusste, das er gegen Hunter keine Chance hätte, wenn es hart auf hart kam. Maddox war eher der Typ Male Model, während man Hunter seine militärische Karriere in jedem Muskel ansah.
Anstatt also den Kampf mit ihm zu suchen, wand sich Maddox an mich. Er beugte sich zu mir hinab, strich eine meiner roten Strähnen hinter mein Ohr und umfasste dann zärtlich mein Gesicht. „Wer ist der Kerl Babe? Ein Ex? Du kannst es mir sagen, ich bin böse, wenn so ist. Ich will dir nur helfen. Bedroht er dich? Viele Männer können ein Nein von einer schönen Frau wie dir nicht ertragen"

Dachte er das wirklich? Das Hunter und ich mal... zusammen gewesen waren? Das war absurd. Ich hatte jedoch gar keine Gelegenheit darauf zu antworten. „Schluss jetzt. Ich habe genug von dieser Scheiße hier", donnerte Hunters Stimme hinter uns und riss meine Aufmerksamkeit von Maddox. „Steh auf Red." Er lehnte sich vor, schob Maddox einfach beiseite und griff nach meinem Arm. Sofort machte ich mich los. „Fick dich, Hunter. Das ist ein privates Haus. Ein privater Pool. Und ich habe jedes Recht, hier zu sein. Ich bin hier nicht in Gefahr ok?! Ich bleibe hier. Wenn es dir nicht gefällt, beschweren dich bei jemandem, der sich dafür interessiert." fauchte ich ihn angriffslustig an.
„Fein, wenn es das ist was du willst" Hunter zog sein Handy aus der Tasche, wählte eine Nummer und hielt es sich Sekunden später ans Ohr. Shit das war gar nicht gut. „Wen rufst du an?" fragte ich panisch. „Jemanden den es interessiert was du tust. Und mit wem" er warf Maddox einen absoluten Todesblick zu. Schnell sprang ich von der Liege auf „Hunter bitte. Tu das nicht. Du hast keine Ahnung was er tut wenn er erfährt..." flehte ich, weil mir klar war, wen er da gerade anrief und was das unter Umständen für mich bedeuten konnte.
„Das ist nicht mein Problem Red. Du hättest darüber nachdenken sollen, bevor du dich den Anweisungen deines Onkels widersetzt hast." Ich machte einen weiteren Schritt auf ihn zu. Meine Hand legte sich auf seine Brust, das Gefühl seiner warmen Haut durchzuckte mich wie einen Blitzschlag. „Bitte tu das nicht. Bitte Hunter" flehte ich. „Leg auf, bitte. Ich komme mit dir nach Hause ok? Du hast gewonnen."

Cherry bomb Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt