Kapitel 67

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Hunter sagte nichts, als er mich herumdrehte, mir die Erdbeeren aus der Hand nahm und mich dann küsste. Lange, leidenschaftlich und so gut, dass ich irgendwann leise zu wimmern begann.
Ohne den Kuss zu unterbrechen hob er mich hoch, meine Beine schlangen sich wie von selbst um seinen Hüften, während er eine Tür im hinteren Teil der Wohnung ansteuerte, hinter der sich vermutlich sein Schlafzimmer bestand. Seine Hände lagen unter meinem Hintern, immer wieder drückte er zu und schob mich gleichzeitig gegen sich. Jedes Mal spürte ich seine Erektion genau an der richtigen Stelle und jedes Mal ließ es mich aufstöhnen, weil es sich so verboten gut anfühlte. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals und gleichzeitig fühlte ich mich merkwürdig ruhig. Ich war aufgeregt, weil es jetzt endlich passieren würde, ja. Aber ich hatte keine Angst, weil ich tief im Inneren wusste, dass Hunter nie etwas tun würde, was ich nicht wollte.
Mit den Lippen immer noch auf meinen, stieß er die Tür auf und setzte mich dann auf seinem Bett ab. Er trat einen Schritt zurück und sah mich nur an. Durch seine beschleunigte Atmung spannte sich sein Shirt jedesmal über seine Brust, wenn er einatmete, was ich wie gefesselt beobachtete, während er einfach nur da stand und auf mich hinab sah. Seine Augen glühten, seine Lippen waren gerötet von unseren heißen, gierigen Küssen und ich fand ihn in diesem Moment noch attraktiver, als je zu vor.

„Ich muss dich das fragen, auch wenn du es nicht hören willst. Es ist so viel passiert in den letzten Stunden und ich weiß, wie stark du bist, aber ich muss sicher sein, Red. Ich will nichts tun, was du hinterher bedauerst. Bist du dir sicher, dass du es willst?" fragte er mit einer so rauen Stimme, dass allein ihr Klang dafür gesorgt hätte, dass ich mit ihm schlafen wollen würde, wenn ich es nicht eh schon gewollt hätte. Mein Hals war dennoch wie zugeschnürt, was sicher an der Aufregung lag, doch ich wusste, dass er mehr von mir brauchte als bloß ein Nicken. „Ich will es, ich will dich Hunter, daran hat sich nichts geändert. Ich bin mir sicher, dass es der richtige Moment ist und das du der richtige Mann bist, auch wenn ich es mir immer anders vorgestellt habe, weiß ich tief in mir..."

Weiter kam ich nicht, aber nicht weil Hunter mir ins Wort fiel, sondern weil er mich plötzlich ansah, als würde er gleich das Bewusstsein verlieren, so bleich war er geworden. Sofort stand ich vom Bett auf, lief die paar Schritte zu ihm und griff nach seiner Hand „Ist alles ok mit dir?" wisperte ich. Seine Augen flackerten, das lodernde Feuer in ihnen schien zu wachsen und ihn innerlich aufzufressen. Irgendwie war er ganz bei mir und doch meilenweit entfernt.
„Hunter?" probierte ich es erneut und endlich reagierte er. Ganz langsam schüttelte er den Kopf, ein eindeutiger Ausdruck seiner Verwunderung und da begriff ich, dass er erst jetzt begriffen hatte, was ich da gerade gesagt hatte und was es für uns bedeutete.

„Stimmt es? Hat dich wirklich noch niemand gefickt Red?" Meine Augen wurden bei seine direkten Worten groß. Schüchtern schüttelte ich den Kopf.
„Fuck..." stöhnte er. Der Mix aus Verzweiflung und Erregung war so überdeutlich in diesem einen Wort enthalten, dass ich mir auf die Lippen biss.
„Heute Nacht wird sich das ändern. Ich werde es tun, auch wenn ich bei Gott der letzte Mann auf dieser Welt bin, dem du diese einmalige Ehre zu teilen werden lassen solltest, bin ich nicht in der Lage sie auszuschlagen. Nicht bei dir"
Nervös biss ich mir erneut auf die Lippe. Plötzlich wuchs Anspannung in mir, weil es jetzt wirklich passieren würde. Mit ihm, meinen Bodyguaed, einem älteren Mann, mit dem ich keine Zukunft haben konnte, weil meine Familie ihn nie akzeptieren würde. Das hier war nicht der Höhepunkt einer langjährigen romantische Beziehung, das hier war nichts als verbotene Lust und unbändige Verlangen. Es war heiß, keine Frage und ich wollte es, dennoch. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Mein erstes Mal...

„Willst du es? Willst du mich Red?" fragte er erneut, als könnte er wieder einmal meine Gedanken lesen, während seine eisblauen Augen in meine sahen. Gott ich war verloren, selbst wenn ich gewollt hätte, bei dem Blick mit dem er mich jetzt sah, hätte ich allem zugestimmt. Ich war ihm Verfallen, unwiderruflich.
„Ich will es. Ich will dich"
Er stöhnte auf, als wären meine Worte die Erlösung, auf die er so lange gewartet hatte. „Braves Mädchen." Dann stand er auf, ging zu seinen Jacke, die er vorhin achtlos auf den Küchen Tresen geworfen hatte und zog ein Kondom aus der Tasche. Er legte es aufs Bett und begann sich auszuziehen. Nur noch in seiner Boxershorts stand er am Fuße des Bettes und blickte auf mich hinab. „Es wäre durchaus hilfreich, wenn du ebenfalls nackt wärst, Red" Schüchtern zog ich mich aus. Sobald ich nackt war, packte er mein Knöchel und zog mich bis an die Kante des Bettes.
„Ich werde versuchen, sanft zu sein, aber... fuck ich will dich jetzt schon seit Wochen. Keine Ahnung, ob meine Selbstbeherrschung ausreicht, wenn ich erst in dir bin. Du wirst mir sagen müssen, wenn es zu viel ist, ok? Wie ist dein Safeword?"
Ich schluckte „Ich...ich habe keins"
Er lachte kurz auf „Shit natürlich nicht, wie auch, wenn das hier dein verdammtes..." er schluckte und schloss für einen Moment seine Augen, so als müsste er sich sammeln. „Wir nehmen einfach deinen Namen. Red. Ein Stopp wird mich nicht aufhalten. Nur dein Safeword, hast du verstanden? Ich denke egal wie erregt du bist, deinen Namen weißt du auch dann noch oder?"
Ich nickte und sah ihm dabei zu, wie er seinen Boxershorts auszog. Wieder biss ich mir auf die Lippe, um eine Stöhnen zu unterdrücken, als ich sah, wie groß er war. Ich hatte ihn zwar schon unter der Dusche gesehen, aber da war es dunkel und er war zwar damals erregt, aber nicht so erregt gewesen wie jetzt. Interessiert sah ich ihm dabei zu, wie er das Kondom über seine Härte rollte. Plötzlich war ich mir nicht mehr sicher, ob ich das hier wollte.
Er war so groß.
Es würde weh tun.
Hunter schien zu spüren was in mir vor ging. „Letzte Chance. Ein Wort und ich gehe."
Ich hörte ihm an, dass er alles wollte, außer jetzt zu gehen, doch er würde es tun, wenn ich es wollte. Unsere Blicke trafen sich und mehr brauchte ich nicht. „Ich will es, ich will dich"

Und dann war er auch schon über mir, seine Lippen nahmen meine in Beschlag „Ich werde in die Hölle kommen für das hier. Dein Onkel wird dafür sorgen..." knurrte er während er sich langsam in mich schob „Fuck du bist so eng" Er platzierte eine Hand auf meiner Hüfte und schob sich mit einem heftigen Stoß seiner Hüften tiefer in mich. Brennender Schmerz durchzuckte mich. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, doch ich konnte nicht verhindern, dass ich wimmerte.
Es tat weh.
Mehr als ich dachte.
Doch ich sagte nichts.
Ich verbarg den Schmerz vor ihm, weil ich wusste, das er sofort aufhören würde, wenn ich es ihm sagte. Safeword hin oder her. Wenn er wüsste, wie weh es mir tat, würde er aufhören. Und ich wollte nicht, das er aufhörte. Ich wolle nicht das er aufhörte, mich so anzusehen wie er es in diesem Moment tat. Dieser Schimmer in sein Augen, als er meinen Körper bewunderte, als er mich bewunderte, war ab sofort meine neue Lieblingsdroge. Ich wollte nicht, dass er je wieder aufhörte mich so anzusehen.

Cherry bomb Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt