Kapitel 44

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Keine Ahnung woher diese Leidenschaft zwischen uns auf einmal gekommen war, aber sie brannte lichterloh. Wir waren wie zwei ausgehungerte Tier die übereinander herfielen, als wäre nur der jeweils andere in der Lage den Hunger zu stillen.
Kam dieses Feuer von der Eifersucht die Maddox empfand, weil Coraline ihm erzählt hatte, wie ich mit einem anderen Mann getanzt hatte?
Lag es daran, dass er Angst hatte mich zu verlieren, weil ich eben noch kurz davor war, mit ihm Schluss zu machen?

Woher mein Feuer kam wusste ich leider nur zu gut. Es war die verfluchte Ähnlichkeit zu dem, was Hunter und ich vor nicht mal 24 Stunden in der Limousine meines Onkels getan hatten. Die Parallelen waren erschreckend und berauschend gleichermaßen. Wieder saß ich auf dem Schoß eines Mannes in einem Auto.
Wieder rieb ich mich vollkommen ungeniert an einer Erektion, die ein düsterer, mir immernoch fremder Teil in mir gerne noch intensiver spüren wollte, als nur durch den Stoff meines Slips und seiner Jeans.

Doch heute waren auch zwei Dinge komplett anders. Es war ein anderer Mann, es war der eigentlich richtige Mann und der hielt sich nicht zurück, so wie Hunter es getan hatte.
Maddox Finger waren überall, genau wie seine Lippen. Wir hatten schon oft rumgeknutscht, aber das hier heute war anders. Wilder und intimer, was daran lag, dass wir wohl das erste Mal so richtig alleine waren. Gut wir waren in einem Auto, auf einem Parkplatz mitten im nirgendwo, theoretisch konnte man uns also erwischen, aber es fühlte sich nicht so an. Durch die trügerische Abgeschiedenheit, die einem ein verschlossenes Auto auf einem leeren Parkplatz vermittelte, hatte ich das Gefühl es geben nur uns.
Nur Maddox und mich.
Und Hunter.

Ganz egal wie sehr ich es versuchte, er war da. Er spukte durch meinen Kopf, sobald ich kurz nicht aufpasste, erwischte ich mich dabei, wie ich mir vorstellte, dass er es wäre, der hier unter mir saß. Ich stellte mir vor, es wären seine Lippen, die über meine Haut strichen und ich hörte seinen Stöhnen in meinen Ohren, während ich mich immer ungezügelter an Maddox Erektion rieb. Die Scheiben des Wagens beschlugen bereits, ich stöhnte und warf den Kopf in den Nacken, als ich spürte, wie ich langsam aber sicher einen Orgasmus näher kam. „Langsam Baby, ich habe zu lange auf diesem Moment gewartet, um jetzt in meiner verdammten Jeans zu kommen" knurrte Maddox unter mir, dann umfasste er den Saum meines Kleides und zog es mir über den Kopf, dann lehnte er sich zurück, soweit es der enge Sportwagen eben zu ließ und betrachtete mich. „Du bist so unfassbar schön"
Seine Finger fuhren an meinen Seiten entlang, über meine Rippen bis hin zu meinen Hüften. Er konnte sie fast vollständig mit seinen Händen umschließen, so dünn war ich in den letzten Monaten geworden, doch ihm schien es zu gefallen. Seine dunkeln Händen bildeten einen extremen Kontrast zu meiner blassen Haut, es faszinierte mich und fesselte meinen Blick, wie sein Daumen immer wieder an der Kante meines Hüftknochens entlang fuhr.
„So perfekt ..." wisperte er heiser, dann fasste er plötzlich fester zu und drängte mich gegen seine Härte. Ich stöhnte auf, als er mich genau da traf wo ich es wollte. Meine feuerroten Haare ergossen sich über uns, als ich meine Stirn gegen seine legte. Ich war kurz davor... so verdammt nah dran...

Und dann klingelte mein Handy.
Sofort verharrte ich in der Bewegung „Shit wie spät ist es?" keuchte ich panisch, weil ich ahnte wer mich da anrief. Es war als würde das Klingeln extra aggressiv klingen, genauso wie derjenige der am andere Ende wäre.
„Was?" Maddox klang fahrig, er war noch komplett gefangen in dem Moment, während ich mit einem Schlag zurück in der unerbittlichen Realität war. Mein Blick glitt hinter mich, ich suchte hektisch das Armaturenbrett ab, doch dieser hyper moderne Wagen von Owen hatte keine klassische Uhr.
„Fuck wie spät ist es?" Meine Stimme klang hektisch, genau wie meine Atmung, was nicht nur an dem lag, was wir gerade getan hatten. Plötzlich bemerkte ich die Rolex an Maddox Arm. Schnell umfasste ich seinen Arm, drehte ihn, bis ich die Zeit lesen konnte und fluchte dann noch lauter, während mein Handy immer noch unbarmherzig klingelte. „Fuck fuck fuck. Es ist bereits viertel nach 5 verdammt! Du sollst mich um halb 5 zurück zu Coraline bringen, verdammt! Du hast versprochen!" schrie ich Maddox an, der gar nichts zu verstehen schien.
„Ich war etwas abgelenkt und habe die Zeit vergessen. Genau wie du Giorgia" maulte er. „Warum regst du dich so auf?"
„Warum? Weil ich das Haus von Coraline gar nicht hätte verlassen durfte! Shit Ich habe es ihm versprochen" haspelte ich.
„Wem hast du das versprochen?"
„Na Hunter! Wem den sonst?!"
Noch immer auf ihm sitzend zog ich mein Kleid über, dann fischte ich nach meinem Handy.

„Du gehst da jetzt nicht wirklich dran oder?" Maddox blickt war kalt und gleichzeitig schien er vor Hass zu glühen. „Natürlich. Ich muss. Er wird auch so schon durchdrehen, ich habe ihm versprochen, bei Coraline zu bleiben."
Ich kletterte von seinem Schoß zurück auf meinen Sitz, richtete mein Kleid, auch wenn er mich nicht sehen konnte wäre es mir peinlich halbnackt mit ihm zu sprechen und drückte dann endlich auf den grünen Hörer womit das nervige Klingeln verstummte und durch Hunters tiefe Stimme ersetzt wurde. „Wo zur Gott verdammten Hölle bist du? Ich stehe seit einer Viertelstunde vor Coralines Haus und warte auf dich! Ich hab gedacht du hast nur die Zeit vergessen, ich wollte nett sein, wollte nicht drängeln, aber dann bekam ich ein ungutes Gefühl und klingelte. Ich erspare dir die Wiederholung von Coralines lahmer Ausrede wieso du nicht zur Tür kommen kannst... Fuck Red wo bist du?" Er schrie nicht, doch ich hörte trotzdem wie wütend er war. Ich hatte Mist gebaut und das wusste ich.
„Auf einem Date" Meine eigene Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Mit wem?" presste er heraus, er kämpfte mit sich um nicht doch zu schreien. „Mit Maddox natürlich" Jetzt war meine Stimme fester. Warum fragte er das?
„Maddox?! Im Ernst? Du triffst diesen Idioten immer noch? Ich dachte ihr habt Schluss gemacht" Auch wenn ich den Lautsprecher nicht an hatte, wusste ich sofort, dass Maddox ihn gehört hatte, denn er schüttelte den Kopf und fluchte leise „Das ist doch alles ein verfluchter Scherz"

Noch bevor ich auf seine Provokation eingehen konnte, sprach er weiter „Ich komme, um dich zu holen. Sag mir, wo du bist" Heftig schüttelte ich den Kopf „Absolut nicht, nein. Maddox wird mich nach Hause bringen, wir sind quasi schon auf dem Rückweg."
Ich warf Maddox einen hilfesuchenden Blick zu, der mich zwar immer noch enttäuscht und deutlich angepisst ansah, doch er verstand was ich wollte. Das dröhnende Geräusch des Ferraris hüllte uns kurz ein, bis ich wieder Hunters Stimme in meinem Ohr hörte „Das klingt nicht nach seinem Mercedes. Wer ist wirklich bei dir Red?" In seine Wut auf meine erneuten Vertrauensbruch ihm gegenüber mischte sich eine Spur Angst. Plötzlich fühlte ich mich wirklich schlecht, denn immerhin war Hunter nicht ohne Grund mein Bodyguard. Mein Leben war dank meiner Familie akut in Gefahr, dass vergaß ich oft, einfach weil es mir so absurd vorkam. Hunter hingegen konnte es nicht vergessen, denn nur deshalb war er hier.
„Ich lüge dich nicht an, Hunter. Es ist alles in Ordnung, ich bin wirklich nur mit ihm hier. Der Wagen gehört Owen, er hat ihn uns geliehen. Hör zu wir sind in etwa 20 Minuten an der Villa, dann kannst du dich selbst davon überzeugen, dass ich mich nicht in Gefahr gebracht habe. Ich habe mich nur mit meinem Freund getroffen, dass ist alles. Es tut mir leid." Den letzten Rest wisperte ich nur, denn ich fühlte mich wirklich schlecht wegen alle dem. „Dafür ist es zu spät Red. Wir sehen zuhause"

Cherry bomb Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt