Kapitel 58

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Ich liebte diese warmen Sommertag, an denen man absolut nichts zu tun hatte, außer seinen Hintern in die Sonne zu legen und darauf zu hoffen, dass man am Abend einen deutlichen Rand sah, dort wo der Bikini den ganzen Tag gesessen hatten, damit man den Beweis hatte, wie braun man geworden war.
Der Vorteil an einem privilegierten Leben wie dem meinem war, dass ich dieses, nennen wir es wohlwollend mal Hobby, in absoluter Perfektion ausleben konnte. Ich lag jetzt schon seit einigen Stunden komplett allein an dem obszön großen Pool im Garten unserer Villa, döste in der Sonne und ließ mir regelmäßig von unserer Haushälterin ein neues kaltes Getränk und ein paar Früchte bringen. Es war herrlich hier, der Inbegriff des Friedens. Dieser Pool in Verbindung mit der Sonne ließ mich fast vergessen, welche düsteren Gestalten in diesem Haus lebten.

„Hier steckst du schon wieder. Warum suche ich dich auch drinnen ich Idiot. Ich hätte gleich wissen müssen das du hier draußen bist, du lebst ja förmlich in diesem verdammten Pool"
Ich stützte mich auf die Unterarme und sah über meine Designer Sonnenbrille hinweg zu Hunter auf „Wieso sollte ich meine wertvolle Zeit drinnen verbringen? Hast du dich mal umgesehen? Das hier ist mit Abstand der schönste Ort auf dem ganzen Anwesen." Hunter sah auf mich hinab, sein Blick brannte förmlich, als er ganz ungeniert im Schutz des Sonnenschirms meinen Körper bewunderte.
„Es ist ganz nett hier, aber ich kenne einen ... Ort ... in diesem Haus, der bedeutend reizvoller ist, als dieser Pool." Ganz kurz beugte er sich hinunter zu mir, sein Finger strich über den Rand meines Bikini Slips, langsam fuhr er so mit der Spitze seines Fingers über meinen Hintern und plötzlich war mir nicht mehr nur heiß von der Sonne. Ich beschloss auf sein Spiel einzugehen und flüsterte „Wo wir gerade davon sprechen: Hast du dir schon überlegt, wann du diesem... Ort endlich einen ausgiebigen Besuch abstatten willst, so wie du es versprochen hast?" Ich sah wie sein Mund zuckte, als er ein Lachen versteckte „Ich denke an nichts anderes, Red." Er richtet sich wieder auf, doch ich hielt ihn am Arm fest und zog ihn ein Stück zu mir. „Warten ist nicht wirklich meine Stärke. Ich bin so wahnsinnig ungeduldig weißt du? Gib mir etwas, das mir die Wartezeit versüßt. Erzähl mir, was du tun wirst, Hunter. Mit mir. Wenn es endlich so weit ist,
wie wird es sein? Wie willst du es? Wie willst du mich? Bevorzugst du es erst zu kuscheln oder kommst du gerne direkt auf den Punkt?"
Hunter starrte mich lange an, Unglaube und Verlangen in den Augen. Ich sah erneut den Kampf in seinen Augen, doch diesmal gewann das Verlangen gegen seine Moral. „Ich schätzte das hängt von meiner Stimmung ab... manchmal möchte ich es schnell... manchmal möchte ich mir Zeit nehmen..." Die eine Seite seiner Lippen hob sich und verlieh seinem sonst so strengen Gesicht einem frechen Ausdruck.
Ich hing an seinen Lippen, fasziniert von diesem Ausblick auf etwas, von dem ich keine Ahnung hatte, wie es sein würde. „Sanft oder rau?" hakte ich mutig nach und er grinste entwaffnend und gefährlich gleichermaßen, „Warum nicht beides? Ich hoffe es macht dir nichts aus, wenn es auch mal etwas rauer wird Red?"

Mit einem betont lässigen Achselzucken überspielte ich meine absolute Ahnungslosigkeit. Woher sollte ich wissen, ob es mir was ausmachte oder was er genau damit meinte, dass es rauer werden würde. Ich war noch Jungfrau, ich wusste nicht worauf ich beim Sex stand, also antworte ich mit der einzigen Sache, derer ich mir absolut sicher war, wenn es ums Thema Sex ging. „Mit dir? Überhaupt nicht."
Hunter macht einen Schritt auf mich zu „Das gefällt mir" Jetzt wo er mir wieder so nah war, fiel mir das Atmen schwer, doch ich hatte ihn noch nie so gelöst erlebt wie jetzt, ich wollte mehr wissen und so siegte die Neugier erneut über die Angst.
„Eine Runde?" fragte ich atemlos und inhalierte gierig seinen Duft.
„Eine Runde? Nur eine Runde?" Er hob seine Augenbraue „Machst du Witze? Seit Wochen führst du mich in Versuchung, sollte ich dem endlich nachgeben, brauche ich mindestens 5 Runden, um mich zu beruhigen..." Seine sonst so kühlen Augen glühten und meine Kehle war plötzlich wie zugeschnürt. Diese Zukunftsaussichten machte mich nervös, doch ich konnte es auch kaum erwarten, dass er seinen Worten Taten folgen lassen würde.

Gerade als ich meine Worte wiedergefunden hatte und ihm genau das sagen wollte, tauchte Gabriele auf der Terrasse am Haus auf und rief deutlich gereizt zu uns oder besser zu Hunter:„O'Brien! Wo bleibst du denn?"
Hunter seufzte, seine Hand fuhr über seinen Bartschatten „Wir müssen dringend raus aus diesem Haus. Hier sind eindeutige zu viele Menschen" Er trat einen Schritt zurück, dann drehte er sich in Gabrieles Richtung „5 Minuten ok? Fangt ruhig schon ohne mich an, wenn ihr nicht warten könnt" Danach sah er wieder zu mir hinab. „Ich muss rein, deshalb hab ich eigentlich nach dir gesucht. Wir haben eine Besprechung mit allen Bodyguards und den sonstigen Sicherheitsleuten. Nachdem wir jetzt einige von Crowells Männer gefasst haben wird überlegt, die Vorkehrungen etwas runter zu schrauben. Ich halte nichts davon, aber wir werden es gemeinsam besprechen, bevor wir deinem Onkel eine Einschätzung abgeben. Ich fürchte das wird mich den Rest des Nachmittags in Anspruch nehmen, wolltest du noch mal weg?"
Ich schüttelte den Kopf. Vorfreude machte sich in mir breit. Wenn mein Onkel die Zügel wirklich wieder etwas lockern würde, dann könnten Hunger und ich vielleicht...
„Stopp Giorgia" Ich zuckte zusammen, als Hunter mich so abrupt aus meinen Gedanken riss „Ich sehe das Glitzern in deine Augen. Vergiss es. Mach dir nicht zu viele Hoffnungen, dass du dein altes Leben zurück bekommst. Die Chance ist zu klein"
Ich hob trotzig das Kinn. „Aber sie ist da"
Auch wenn er den Kopf schüttelte, sah ich das ihn meine Aussage amüsierte. „Wir sind im Gästetrakt. Am Ende des Flures gibt es eine Art Gemeinschaftsraum, da sind wir. Falls was ist, findest du mich da. Alles klar?"
Ich legte mich wieder flach auf meine Liege, schloss die Augen und winkte mit der Hand „Ja ja, alles gut. Ich habe nicht vor mich heute noch von hier wegzubewegen. Viel Spaß bei deinem Meeting, ich bleibe hier und versüße mir mein Sonnenbad mit den schmutzigen Gedanken, die du mir gerade eingepflanzt hast." Ich hörte ihn noch genervt brummeln, während er zurück ins Haus ging „Dieses Mädchen wird mich noch umbringen und ich Idiot werde jede Minute davon genießen"

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