Kapitel 22

52 2 0
                                    

Etwas zu heftig knallte ich das Handy wieder auf den Tisch und erntete dafür einen wissenden Blick von Maddox. „Lass mich raten: Die Nachricht war von ihm oder" er deutet mit den Kinn Richtung Bar. „Komm sag schon, was stört deinen großen bösen Wachhund jetzt wieder?" spottete er. „Alles und nichts eigentlich. Ich hätte die Nachricht gar nicht lesen sollen, geschweige denn ihm antworten. Er ist manchmal etwas überfürsorglich. Lass uns ihn einfach vergessen ok?"
Über den Tisch griff ich nach seiner freien Hand und verschränkte die Finger mit seinen. „Das würde ich gerne Babe. Ich versuche es den ganzen Abend über schon, aber es ist schwer ihn zu vergessen wenn er einen unentwegt mit diesem Todesblick anstarrt." Sofort senkte ich beschämt den Blick. Die ganze Situation war mehr als unangenehm, für mich und für Maddox. Er hatte sich den Abend ganz sicher anders vorgestellt. Das er das alles durchmachen musste war nur meine Schuld. „Es tut mir leid. Ich sage ihm das er damit aufhören soll" bot ich an, während ich mein Handy wieder hochnahm, doch Maddox stoppte mich. „Nein warte. Ich habe eine bessere Idee"

Mit erhobener Hand rief er nach der Kellnerin, die sofort zu uns kam. „Darf ich sie um einen Gefallen bitten? Sehen sie den Mann an der Bar? Der der so finster drein blickt? Könnten sie ihn wohl in ein Gespräch verwickeln? Bitte, sie würden uns damit wirklich helfen"
Die Frau sah zwar irritiert aus, doch sie nickte und nahm den 100 Dollar Schein, den Maddox ihr dafür zusteckte, dankbar an. Wir beobachteten gespannt, wie sie sich wenige Minuten später über die Theke zu Hunter beugte und ihn antippte. Sofort drehte er sich zu ihr und damit weg von uns.
Ehe ich begriff was er vor hatte, sprang Maddox förmlich auf, packte mein Hand und zog mich mit sich. Wie zwei alberne Teenies rannten wir den Gang hinab Richtung Toiletten. Mein Herz raste, das hier war irre, Hunter würde durchdrehen und doch wusste ich, dass es den Ärger wert war, als ich in Maddox strahlendes Gesicht sah.
Er riss die Tür auf, die zur Toilette führte und zog mich mit hinein. Schnell verschloss er die Tür, dann schnappte er mich und setzte mich auf den Waschtisch. Seine Hände legten sich an meine Wange, die gerötet vor Aufregung und Hektik waren. „Das ist viel besser. Endlich hab ich dich für mich alleine." Er beugte sich vor, seine Lippen streiften meine „Hab ich dir schon gesagt, wie wunderschön du heute aussiehst? Dieses Kleid... fuck es ist wie gemacht für dich" Seine Stimme war rau und voller Verlangen.
„Du siehst auch nicht übel aus" flüsterte ich verlegen, griff nach seinem Jackett und zog ihn zu mir. Wir küssten uns, immer und immer wieder. Jeder Kuss wurde leidenschaftlich, jedes Mal wenn seine Lippen zu meinen zurückkehrten, wurde es intensiver. Schnell füllte unser lautes Atmen das kleine Zimmer, Maddox schob sich zwischen meine Beine, die ich unweigerlich spreizte und um seine Taille legte. Mein Kleid rutschte hoch, ich spürte die kühle Luft und mein Herz schlug schneller. Seine Hände verschwanden von meinem Gesicht und Sekunden später spürte ich wie sie an meinen nackten Oberschenkeln hinauf strichen.
Das hier war gefährlich.
Wunderschön aber gefährlich.
Wir waren allein und ich konnte spüren, wie erregt Maddox war. Wir waren bisher nie weiter gegangen, als bis hier. Wir hatten noch nicht...

„Giorgia! Ich weiß das du dadrin bist verdammt! Komm raus. Sofort!" Hunters Brüllen beendete meine Gedanken und unseren intimen Moment mit einem Schlag. Maddox stöhnte frustriert auf, seine Stirn an meine gelegt flüsterte er „Ich fürchte dein Wachhund hat uns aufgespürt. Ich hätte dich weiter weg bringen sollen als nur bis hier. Nächstes Mal lauf ich so weit mit dir weg, dass er dich nicht findet" er lächelte verschmitzt, dann küsste er mich. „Was mach ich jetzt damit?" er deutet auf die Beule in seiner Hose. Sofort wurde ich feuerrot.
„Äh keine Ahnung, aber du solltest dir lieber schnell was einfallen lassen" meine Nervosität ließ meine Stimme fast piepsig klingen. Wieder hämmerte Hunter gegen die Tür. „Mach die scheiß Tür auf Giorgia oder ich trete sie ein, du hast 3 Sekunden. 1... 2..."
Schnell entriegelte ich die Tür. „Gott beruhig dich Hunter. Ich war nur auf der Toilette" Hunters Brust bebte, seine Hände waren zu Fäusten geballt und die Ader an seinen Hals pochte gefährlich. „Auf der Toilette? Willst du mich verarschen?" fuhr er mich an, sein Blick glitt voller Verachtung über mich. Erst da wurde mir klar, was für einen Anblick ich darbot. Hastig schob ich mein Kleid herunter, richtete meine sicher unordentlichen Haaren und den verschmierten Lippenstift.
„Wo ist er?" knurrte er bedrohlich, als Maddox auch schon hinter mich trat und beschützend die Hand um meine Taille legte. „Beruhig dich Mann, wir haben nur ein wenig Zeit zu Zweit gebraucht. So ein Date unter Bewachung ist kein Spaß weißt du? Ich wollte sie nur mal ein paar Minuten für mich alleine, so wie es eigentlich den ganzen Abend hätte sein sollen. Deine Aktion hier ist vollkommen überflüssig. Es geht ihr gut, sie war nie in Gefahr. Ich war immer bei ihr." erklärte er fast versöhnlich, doch Hunter tobte weiter. „Bei dir und in Sicherheit sind zwei unterschiedliche Sachen Mann. Du könntest sie nicht mal beschützen, wenn dein Leben davon abhänge. Ist das Lippenstift an deinem Hals?"

Der Themenwechsel kam rapide, doch Maddox folgte ohne Probleme „Ja. Giorgia und ich haben ein Date, natürlich küsse ich sie und sie mich. So laufen Dates, dafür macht man das doch. Wo ist überhaupt dein Problem?" maulte er Hunter an, während ich nur daneben stand und betreten zu Boden blickte. Mir war das alles so unfassbar peinlich, dass ich mir wünschte ich könnte mich einfach in Luft auflösen.
Hunter machte einen Schritt vor, ragte jetzt bedrohlich vor Maddox auf und ihn drohte „Mein Problem bist du. Ich weiß genau was du von ihr willst und ich werde alles tun, um es zu verhindern. Verlass dich drauf Mann" anschließend drehte er sich zu mir, packte mich an meine Arm und zog mich weg von Maddox.
„Das Date ist beendet. Wir fahren nach Hause." Trotzig machte ich mich los „Das hast du nicht zu entscheiden!" schnauzte ich ihn an, doch wie immer interessierte ihn meine Wut nicht. „Provozier mich nicht Red." zischte er, dann griff er nach meiner Hand und riss mich mit sich. Ich musste ihm folgen, ich hatte keine Wahl. Maddox stand da, er sah aus wie ein getretener Hund. Mit einem letzten Blick auf ihn flüsterte ich „Es tut mir leid, Maddy"

Cherry bomb Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt