Kapitel 45

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Ich sah ihn schon von weitem, die muskulösen Arme vor der bereiten Brust verschränkt, eine Zigarette zwischen den Lippen und die Augen kaschiert hinter einer Sonnenbrille lehnte er an dem kleinen Mauersprung neben dem Eingang wie ein Mahnmal. Er war stinkwütend, dass sah ich und er hatte allen Grund dazu. Ich hatte Mist gebaut, das wusste ich in dem Moment, als ich Maddox hinaus gefolgt war. Wir hatten eine Abmachung gehabt, er hatte mir vertraut und ich hatte ihn enttäuscht. Erneut.
Der Streit der mich erwarten würde, sobald ich den Wagen verließ, ließ mich kurz wünschen, ich könnte einfach hier drin bleiben, doch das war auch keine Lösung. Zumal die Stimmung hier drin nicht besser war, als das was mich außerhalb des Wagens erwartete.

Seit Hunters Anruf uns unterbrochen hatte, war die Stimmung im Inneren dieses Wagens eiskalt. Zunächst schwieg Maddox, doch ich sah ihm an, dass es in ihm arbeitete. Kurz bevor wir in die Straße bogen, die zu meinem Haus führte, fuhr er rechts ran. „Bedeutet dir das hier eigentlich irgendwas Gigi?" Er drehte sich im Sitz und lehnte sich zu mir. „Natürlich Maddy. Wie kommst du drauf das es nicht so ist?" fragte ich zurück, obwohl ich insgeheim wusste, woher seine Zweifel kamen. Sie kamen von meiner Beziehung zu Hunter und sie waren ganz bestimmt alles anderer als unbegründet. „Es ist einfach auffällig, wie du immer einen Grund findest, unsere Dates zu verschieben und wie du es fast absichtlich zu vermieden scheinst, alleine mit mir zu sein. Du gibts mir das Gefühl, dass du mich nicht willst. Nicht richtig. Nicht so, wie du mich wollen solltest, als meine Freundin."
Er sprach es nicht aus, aber wir wussten beide worum es ging. Es ging darum, dass ich nicht mit ihm schlief. Er wollte Sex, natürlich wollte er das, jeder Mann wollte das. Und ich wollte es ja auch, aber irgendwas hemmte mich, endlich denn letzten Schritt zu machen.
Irgendwas? Oder besser irgendwer?
zischte mein Unterbewusstsein mir zu und ich hasste es dafür, denn es hatte recht. Meine Hemmungen endlich mit Maddox zu schlafen hatten durchaus etwas mit einem gewissen jemand zu tun, der mir nicht mehr aus dem Kopf ging.

„Es tut mir leid, wenn ich dir dieses Gefühl geben. Es stimmt nicht, ich will das hier. Ich will dich. Wirklich." schwor ich ihm, doch die Worte schmecken fahl auf meiner Zunge.
Wollte ich das wirklich immernoch?
Gehörte mein Herz wirklich noch Maddox?
„Dann zeig es mir. Gib mir das Gefühl das ich alles bin was du willst und nicht..." Er machte eine Pause in der mein Herz bald stehen blieb ehe er sagte „Er." Es war nicht nötig das er seinen Namen sagte, wir wussten beide von wem er sprach und wir wussten wohl auch beide insgeheim, dass er recht hatte, dennoch ging ich in den Verteidigungsmodus. „Er ist nur mein Bodyguard, Maddy. Mehr nicht" Maddox lachte bitter auf, ehe kopfschüttelnd sagte „Wir wissen beide das du lügst. Ich habe Augen im Kopf, Baby. Wie er dich ansieht... er will dich definitiv. Die Frage ist nur was du willst." Ohne meine Antwort abzuwarten startete er den Motor wieder und fuhr die wenigen verbliebenden Meter bis zu meinem Zuhause, wo Hunter uns schon erwartete.

Mit einer Ruhe und Selbstsicherheit, die mich ehrlich beeindruckte, stieg Maddox aus dem Ferrari, umrundete ihn, öffnete mir die Tür und half mir aus dem Wagen. Mit ineinander verschränkten Fingern ging er mit mir auf die Eingangstür zu, neben der Hunter lehnte und uns oder vor allem wohl Maddox anfunkelte, als würde er ihn jeden Augenblick umbringen.
War er wirklich nur sauer, weil ich mein Versprechen gebrochen hatte oder war da mehr?
Ich folgte seinem düsteren Blick, der starr auf unsere Hände gerichtete war.
War Hunter etwa... eifersüchtig?
„Wieso bringst du ihn mit her?"
Ok. Er war eifersüchtig.
Bevor ich etwas sagen konnte, trat Maddox einen Schritt vor und sagte „Weil ich ihr Freund bin, ihr fester Freund. Und weil ich meine Freundin nach einem Date selbstverständlich nach Hause begleite, um sicher zu gehen, dass sie sicher dort ankommt. Dafür muss man kein muskelbepackter Söldner sein, dafür reicht eine gute Erziehung durch aus"

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