Kapitel 40

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„Du verlierst ihn gleich hier, wenn du nicht sofort aufhörst sie so anzusehen"
Diesmal war Hunter schneller als Brio. Er packte ihn, warf ihn grob gegen die Limousine und hielt etwas an seinen Hals. Ich brauchte ein Moment bis ich begriff, was da im Licht der Straßenlaterne aufblitzte, doch als ich es begriff erstarrte ich augenblicklich. Woher hatte Hunter das Messer?
Und wie hatte er es so schnell ziehen können?
„Ein Messer? Wirklich?! Das hatte ich nicht erwartet. Ich dachte immer du bevorzugst Schusswaffen. Da sind wir seit 3 Jahren Partner und ich lerne doch noch etwas Neues über dich O'Brien, wer hätte das gedacht" Brio schien nach außen hin immer noch amüsiert von der ganzen Szenerie, doch ich war mir sicher, dass seine Stimme nicht mehr ganz so fest und selbstsicher klang wie noch zuvor. Wenn er wirklich seit 3 Jahren eng mit Hunter zusammenarbeitet, dann wusste er wahrscheinlich besser als ich, wie gefährlich das Messer an seinem Hals gerade wirklich für ihn war.

„Ein Messer ist unauffälliger am Körper zu tragen, als eine Waffe" erklärte Hunter fast im Plauderton. „Sie hat es nicht so mit diesem ganzen Mafia Kram, weißt du? Eine Waffe in meinem Hosenbund hätte sie nur nervös gemacht und ihr gezeigt, dass sie heute Abend doch nicht so sicher war, wie ich sie habe glauben lassen, damit sie ihren Abschluss genießen kann, ohne sich ständig ängstlich über die Schulter umzusehen, ob einer von Crowells Leuten ihr hier auflauert. Es schien mir ein kleines Opfer, meine geliebte Glock heute mal zuhause zu lassen und stattdessen ein paar von diesen hübschen kleinen Dingern mitzunehmen, wenn Giorgia dafür einen unvergesslichen Abend haben kann, auch wenn sie in diesen ganzen Scheiß vom Boss mit hinein gezogen wurde. Sie verdient es, findest du nicht auch?"
„Absolut" antwortete Brio, noch immer mit dem Messer an seinem Hals.
„Perfekt. Jetzt wo wir uns wieder einig sind, wird es dir also sicher nichts ausmachen, einfach deine Gott verdammte Fresse zu halten und uns zur Villa von Dom zu fahren."
Hunter ließ das Messer genau so schnell wieder verschwinden, wie er es zuvor gezogen hatte und kam zurück zu mir. Er war schon fast da, als Brio fragte „Hältst du das wirklich für klug? Sie so nachhause zu bringen meine ich."
Das er mit so meinen Alkoholpegel meinte, war jedem von uns klar.
„Ich habe keine Wahl. Das ist der Befehl" erklärte Hunter resigniert, dann öffnete er die Tür und forderte mich stumm auf einzusteigen, was ich gehorsam tat. Erst als Brio den Motor gestartet hatte und die Trennscheibe oben war, traute ich mich, wieder offen mit Hunter zu sprechen. Partner hin oder her, ich kannte Brio nicht. Ich wusste nicht, wie loyal er Hunter gegenüber war.
Oder meinem Onkel.

„Bring mich nicht zu ihm. Ich will nicht in dieses Hause. Ich hasse es da. Bring mich nicht dahin. Nimm mich mit zu dir. In dein echtes Zuhause meine ich." Ich schnallte mich ab und saß auf seinem Schoß, ehe er wusste was passierte oder ich was ich ihr eigentlich tat. Alles woran ich gerade denken konnte war, wie sehr ich ihn wollte.
„Die Nacht muss noch nicht enden. Du hast gerade gesagt, dass du mir eine unvergesslichen Abschluss-Nacht bescheren wolltest, dann tu das. Nimm mich mit zu dir. Lass uns da weiter machen, wo wir im Club aufhört haben"
Hunter schluckte, ich sah wie sein Adamsapfel hüpfte. „Du weißt das das nicht geht, Giorgia. Ich bin dein Bodyguard. Dein Onkel verlässt sich auf mich."erklärte er, doch er schien selbst wenig überzeugt von seinen Worten.
„Hunter, bitte?" Ich klammerte mich an ihn und bewegte mich gegen ihn. Ich konnte spüren wie hart er bereits war, dennoch sagte er „Ich kann nicht. Ich werde dich nicht anfassen, Red."
Mein Mund verzog sich zu einem perfekten Schmollmund „Bitte? Niemand wird es wissen".
Sein Blick blieb hart „Ich werde es wissen", erinnerte er mich. „Dein Onkel ist wie Familie für mich, ich kann das nicht tun. Ich kann dich nicht berühren, während er mich für deinen Schutz bezahlt. Es geht nicht Red" Mit einer Zärtlichkeit die ich an ihm noch nie zuvor bemerkt hatte, strich er mir eine meiner Haarsträhnen hinters Ohr, ehe er den Kopf leicht schräg legte und sein Mundwinkel sich zu einem Lächeln verzog.
„Aber ich bin auch nur ein Mann und du... fuck Red ich kann nicht fassen, dass ich das sage, aber wenn du dich weiter an meinem Schwanz reiben willst, bist du kommst, nun, ich denke, es gibt nicht viel, was ich dagegen tun kann, oder?"

Hatte er das gerade wirklich gesagt?
Ich wollte ihm und mir keine Zeit geben darüber nachzudenken oder es zurückzunehmen, weshalb ich sofort begann mich wieder auf ihm zu bewegen, ich spürte ihn hart und heiß an mir. Es war gut, so gut, aber ich wollte mehr, ich wollte endlich mehr.
„Nimm mich mit zu dir nach Hause, Hunter. Bring mich überall hin außer nach Hause"
Ich wimmert und schloss meine Augen, als ich meinen Kopf gegen seine Schulter lehnte. Ich war fast da. Ich würde kommen, ohne das er mich berührte. Hunter hielt weiter still und ließ mich ihn benutzen. „Ich kann nicht, Red. Ich kann dir nicht mehr geben als das hier."
Er platziert seine Hand über meinem Mund und erstickte mein Stöhnen, während ich auf ihm zum wohl bisher besten Orgasmus meines Lebens kam.
„Fuck" stöhnte er, während er mich so intensiv dabei beobachtet, wie ich kam, dass ich allein davon fast erneut gekommen wäre.
„Das war das schärfste was ich je gesehen habe" flüsterte er und zog mich an sich. „Wenn es dir so gut gefallen hatte, dann lass es hier nicht enden. Bitte. Lass uns zu dir fahren, bringen wir es zu Ende Hunter bitte"
„Ich kann nicht" wiederholte er wieder.
„Warum nicht?" fragte ich ihn noch immer außer Atmen und blinzelte ihn mit Tränen in den Augen an. Er strich mit seine Knöchel über meine Wangen. „Abgesehen von dem offensichtlichen Fakten?  Meine Art von Liebe ist nicht die, nach der du suchst, Red. Du verdienst so viel mehr, als ich dir geben könnte"Ich verengte meine Augen. „Wer hat etwas von Liebe gesagt?" fragte ich ihn schnippisch und rutschte von seinem Schoß. Ganz plötzlich war mir seine Nähe zu viel und ich ahnte bereits, dass ich das was ich eben getan hatte, spätestens morgen früh bitter bereuen würde.
„Glaubst du, dass es bei uns nur um Sex gehen könnte? Nein, es wäre sofort mehr, dass weißt du und genau deshalb kann ich das nicht tun. Du kennst das Business deines Onkels und die Männer die es für ihn am Leben halten. Ich bin einer dieser Männer Red. Du weißt was ich für ihn tue. Was ich bin. Das ist nicht das Leben, dass du führen willst"

„Woher weißt du, was ich will? Es ist mein Leben, Hunter. Ich entscheide wie ich es führe oder nicht?" Seine Hand war noch immer in meinem Haar, er spielte sanft damit während er antwortete „Du sollst ja auch deine eigenen Entscheidungen treffen, Giorgia, aber ich kann nicht eine von ihnen sein. Es tut mir leid, Red"
Er wischte eine Träne weg, die meine Wange hinunterrollte. „Ich hasse es, dass ich dir weh tue, aber es ist besser, dass du jetzt ein wenig Schmerzen erleidest, als in etwas hineingezogen zu werden, was dir eine Menge mehr Schmerzen bereitet wird. Es ist besser, wenn du dich nie mit dem Mann auseinandersetzen muss, der ich wirklich bin. Ich könnte mit mir selbst leben, wenn ich dich wirklich verletzen würde."

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