Kapitel 43

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Das hier war eine dumme Idee.
Hunter würde ausflippen, wenn er davon erfuhr. Ich hatte ihm mein Wort gegeben, er vertraute mir und ich hinterging ihn. Schon wieder.
Doch ich hatte keine Wahl, nicht wenn ich meine Beziehung zu meinem Freund noch retten wollte. Würde ich Maddox sagen, dass ich nicht einfach mit ihm, meinem Freund, in ein Auto steigen konnte, ohne vorher Hunter um Erlaubnis zu bitten, würde er durchdrehen. Maddox hatte sowie schon Probleme mit der ganzen Situation, ihn jetzt erneut vor den Kopf zu stoßen, indem ich erst auf Hunters Erlaubnis wartete, ehe ich mit ihm ging, nachdem er den ganzen Weg vom Lake Michigan hier her gekommen war, nur um mich zu sehen, wäre der Beginn eines erneuten Streits und ich hatte keine Lust mit ihm zu streiten.
Nicht schon wieder.
Ich war geschmeichelt, dass er her gekommen war um mich zu überraschen. Das war süß, ich sollte mich freuen, einen so tollen Freund zu haben, der seine Jungs sitzen ließ, um lieber Zeit mit mir zu verbringen. Jetzt mit ihm in Owens Ferrari zu steigen, um Zeit alleine zu haben, war das mindestens was ich tun konnte oder?

Mit einem unguten Gefühl stieg ich ein, weil ich wusste, was mir blühen würde, wenn wir nicht pünktlich zurück kämen. Der Streit, denn ich dann mit Hunter führen würde, wäre wahrscheinlich um einiges schlimmer, doch soweit würde es nicht kommen. Wir wären rechtzeitig zurück. Hunter musste es nie erfahren.
Sobald Maddox den Motor startete, versuchte ich jedes schlechte Gefühl abzuschütteln, denn es würde alles nur überschatten. Hier und jetzt durfte ich nicht an Hunter denken, ganz egal in welchem Zusammenhang.
Hier und jetzt zählte nur Maddox.
„Wie war die Party gestern?" fragte er ohne den Blick von der Straße zu nehmen. „Gut, der Club war echt voll. Ich habe viel getrunken und noch mehr getanzt" erklärte ich ohne zu viel zu verraten. „Allein?" hakte er nach, was sofort dafür sorgte, dass ich mich verspannte. Er kannte die Antwort auf diese Frage bereits, dank Coraline. Sie hatte ihm brühwarm erzählt, dass ich mit Hunter getanzt hatte. Maddox wollte mich prüfen, das war mehr als offensichtlich.
„Bist du eifersüchtig?" stellte ich eine Gegenfrage. Dabei imitierte ich desinteressiert und kühle Art mit der Hunter immer sprach, indem ich gelangweilt aus dem Fenster sah, ganz so als würde mir seine Antwort absolut nichts bedeuten. Maddox wusste nicht, dass ich von seinem Gespräch mit Coraline wusste und ich würde es ihm nicht verraten.

„Hab ich denn eine Grund dazu?" Jetzt sah er zu mir, ich spürte seinen Blick auf mir, als er den Wagen parkte und sich zu mir drehte. Der Ferrari war nicht gerade geräumig, aber es war genug Platz für uns zwei. Ich seufzte genervt, dann drehte ich mich ebenfalls zu ihm „Hör zu Maddy, wenn es dich so sehr stört, dass ich alleine feiern war, dann hättest du vielleicht einfach mit kommen sollen, anstatt an den See zu fahren. Du hättest mit mir zu meinem Abschlussparty kommen sollen, so wie es sich für einen festen Freund gehört. So wie ich dich gebeten hatte. Ich wollte dort mit dir hin, ich wollte mit dir feiern und ich wollte mit dir tanzen. Du wolltest nicht. Es war deine Entscheidung, mich alleine gehen zu lassen. Jetzt mach mir keinen Vorwurf, das ich trotzdem Spaß hatte ok? Es war mein verdammter Abschuss. Ich habe getanzt und ja ich habe auch mal mit jemandem getanzt, auch mit Männern, sowas macht man in einem Club, schockierend oder?" keifte ich ihn an, weil mir alles zu viel wurde. Er wurde mir zu viel und dieses heimliche Überraschungsdate, dass ganz offensichtlich Coraline eingefädelt hatte, wurde mir zu viel. Warum war ich überhaupt in diesen verdammten Wagen gestiegen?

Plötzlich bekam ich das Gefühl, dass die Verbindung zwischen uns beiden schwächer geworden war. Das übliche Geplänkel fühlte sich erzwungen an, und spätestens jetzt wo er die Party ansprach, gab es eine unbestreitbare Spannung die in der Luft hing.
„Es tut mir leid, Maddy. Ich wollte nicht so gemein sein." Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Es fühlt sich nur einfach so an, als ob etwas zwischen uns nicht mehr stimmt"
Er schaute mich an, sein Ausdruck war unlesbar. „Was meinst du?" Ich spürte einen Knoten in meinem Bauch, doch ich durfte jetzt nicht nachgeben. „Ich fühle einfach nicht mehr den gleichen Funken wie früher", flüstere ich ehrlich und fühle mich augenblicklich schlecht. 
„Sagst du mir gerade, das du es beenden willst?" seine Stimme kaschierte den Schmerz kaum. Ich zögerte und fühlte mich schuldig. „Ich weiß nicht. Ich denke nur... keinen Ahnung.... vielleicht ist es das Beste"
Bevor ich etwas anderes sagen konnte, schloss er die Distanz zwischen uns, seine Lippen prallen in einem verzweifelten Kuss gegen meine. Ich vergaß sofort alles, was ich ihm gerade gesagt hatte und konzentrieren mich ausschließlich auf das Gefühl seiner Lippen. Er packte meine Hüften, hob mich hoch, über die Mittelkonsole um mich auf seinen Schoß zu setzten und unterbrach dabei nie den Kuss. Mit unseren Körpern die eng zusammengedrückt waren, intensivierte sich die Hitze zwischen uns und heizte die Leidenschaft an, die durch meine Adern floss. Ich spürte wie er unter mit pulsierte und dem Rhythmus meines eigenen rasenden Herzens zu folgen schien. Seine Hände glitten über meinen Körper mit einem neu entdeckten Hunger, den ich so noch nie an ihm bemerkt hatte und erkundeten jede Kurve, als ob er nicht genug von mir bekommen würde. Seine Küsse wanderten von meinen Lippen bis zu meinen Hals und sendeten Schauer über meinen Rücken. Jede Berührung ließ mich nach Luft keuchen und weckte die Sehnsucht nach mehr von seiner berauschenden Art. Mit einem animalischen Knurren des Verlangens drückte er sich gegen mich, sein Körper drückte sich gegen meinen, während er mir sanft in den Hals biss, bevor er in einem rauen Tonfall flüsterte „Immer noch keine Funken Baby?" Verlegen sog ich meine Unterlippe zwischen die Zähne und kaute auf ihr, ehe ich mit ebenfalls verräterisch rauer Stimme antwortete „Keine Funken. Eher ein ganzes verfluchtes Feuerwerk"

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