Bellas Sicht
„Es geht mir gegen den Strich, das zu sagen, aber sie könnte eine schlechtere Wahl treffen."
Ich runzelte die Stirn. „Darüber werde ich mir die nächsten sechseinhalb Jahre lang keine Gedanken machen."
Nun waren schon sechs Jahre vergangen, seit Edward und ich nach dem Kampf mit den Volturi dieses Gespräch geführt hatten, das mir eben wieder durch den Kopf ging.
Ich lag in dem großen weißen Bett in unserem kleinen Heim und starrte an die Decke. Gedankenverloren streichelte ich Edwards Kopf, der auf meiner Brust lag denn wieder einmal war eine Nacht vergangen und wieder viel zu schnell, als dass ich mein unbändiges Verlangen nach ihm hatte stillen können. Zwar war ich nicht mehr so ungehalten, was meinen Durst betraf, doch wenn es nach mir ginge und ich keinen Verpflichtungen nachkommen müsste, wäre ich wohl jeden Tag den ganzen Tag mit ihm in unserem kleinen Haus geblieben.
Er kicherte. „Das ist nicht unbedingt etwas Schlechtes."
Erstaunt sah ich zu ihm herunter und lächelte dann, als er mich angrinste. Ich hatte völlig vergessen, dass er meine Gedanken jetzt auch hören konnte. Es war schon so natürlich für mich geworden in den letzten Jahren, dass ich manchmal einfach nicht darauf achtete.
„Hm.", stimmte ich lächelnd zu und küsste ihn.
Dann wollte ich meine Gedanken jedoch noch etwas für mich haben, denn dieses Thema würde ihm sicherlich nicht gefallen. Es entging ihm nicht, dass ich mein Schild wieder um mich zog.
„Hast du etwa Geheimnisse vor mir?", fragte er scherzhaft.
„Nicht wirklich ...", murmelte ich.
An seinem Blick konnte ich erkennen, dass er sich damit nicht zufrieden geben würde, also rollte ich uns herum und beendete damit die Konversation.
Schließlich hatten wir noch mindestens eine Stunde, bis zum Morgengrauen.
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Zwar hatten wir Forks vor drei Jahren verlassen müssen und somit auch das große, helle Haus und unsere kleine Hütte, aber gelegentlich kamen wir alle gern wieder. Nicht zuletzt, damit wir Billy und Charlie besuchen konnten. Den beiden ging es soweit gut, wenn Billy jetzt auch regelmäßig Besuche von einer Haushaltshilfe bekam, denn ganz allein und in seinem Rollstuhl kam er doch nicht immer so einwandfrei zurecht, wie er uns glauben machen wollte. Und Emily musste sich um ihren eigenen Haushalt kümmern, wenn sie auch versuchte, Billy so gut wie möglich zu helfen. Und da wir nicht immer so schnell bei ihm sein konnten und Jake sich ziemliche Sorgen um seine Gesundheit gemacht hatte, hatten er und Carlisle beschlossen, seinem Vater etwas unter die Arme zu greifen, wenn auch aus der Ferne.
Diesmal waren nur wir vier - Edward, Renesmee, Jake und ich - nach Forks gekommen.
Jake und Nessie wollten die Nacht in La Push beim Zelten mit den anderen verbringen. Eigentlich hatten wir das gleiche vor, zumal ich nicht wirklich damit zufrieden war, dass Nessie - inzwischen ging sie schon als fünfzehn- oder sechzehnjährige durch - ganz allein mit Jake blieb. Aber dann hatten mich die Blicke der anwesenden Menschen umgestimmt.
Die beiden Wolfsrudel hatten überhaupt keine Probleme mit mir, aber irgendwann konnte ich Sues und Emilys besorgte Gesichter nicht mehr ertragen, sobald ich in Claires Nähe kam.
Also beschlossen wir, etwas zu jagen und die Nacht dann in unserer kleinen Hütte zu verbringen. Auch, wenn mich die Gedanken an meine Tochter sehr beschäftigten, hatte ich unser kleines Heim schon sehr vermisst.
Nicht, dass es mir in Dartmouth nicht auch gefiel, aber es war einfach kein Vergleich zu Forks. Hier würde ich immer zu Hause sein. Schließlich hatte ich hier die besten Jahre meines ewigen Lebens begonnen und würde diese auch immer in Erinnerung behalten.
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Biss - die nächste Generation
FanfictionIn dieser Geschichte geht es um Renesmee und Jacob. Nessie ist mittlerweile schon fast Erwachsen. Früher war Jake für sie wie ein Bruder und ein bester Freund. Doch mittlerweile Empfindet sie doch mehr als nur brüderliche liebe für ihn. Wenn ihr...