„…another place, where the faces are so cold. I’d drive all night, just to get back home…”
Eine Liedzeile die sie schon oft gehört hatte und die sie dieses Mal aus dem Schlaf riss. Als sie ihre Augen öffnete sah sie nichts als verschwommene Schemen, oder eher Lichter die verworren in der Dunkelheit tanzten. Desorientiert suchte sie sich einen Bezugspunkt und warte bis sie vollkommen aus dem Land der Träume zurückkehrte.
Im Hintergrund spielte es noch immer das Lied, welches sie aufgeweckt hatte, doch da war noch etwas anderes. Geräusche die sich nach und nach in Gemurmel verwandelten und schließlich ganze Wörter bildeten. Mit der zunehmenden Wachheit, kamen auch die Erinnerungen zurück.
Das nächste was sie vernahm war der beißende Geruch von Zigarettenrauch der sie die Nase rümpfen ließ.
Ihr Kopf lehnte gegen das Seitenfenster, ein Pulli hatte sie als Polster missbraucht. Es war bitterlich kalt, trotz der flauschigen Decke die sie umwickelte. Langsam und zaghaft hob sie ihren Kopf und sah verwirrt zu ihrer Linken.
Leo saß hinter dem Steuer, das Fenster hatte sie komplett runter gekurbelt, was auch erklärte warum ihr so kalt war. Ihr Ellbogen stütze sie am offenen Fenster ab und ihre Hand stütze ihren Kopf, gleichzeitig klemmte eine Zigarette zwischen Mittel- und Zeigefinger. Mit der rechten Hand hielt sie das Lenkrad fest. Anscheinend hatte sie noch nicht bemerkt, dass sie wach war.
„Der Rauch ist schädlich für meinen Hund…“ murmelte sie tadelnd.
„Ich steig sicher nicht aus meinem Auto aus um eine zu rauchen nur weil es deinem Hund nicht passt.“ Antwortete sie ohne den Blick auf sie zu richten.
„Ich möchte das nicht, es…“ begann Julia, wurde aber sofort unterbrochen
„ich will jetzt nicht darüber diskutieren. Wir haben im Moment größere Probleme. Ich hab das Fenster offen, das muss reichen.“ Schnappte Leo und nahm genüsslich einen Zug von ihrer Zigarette.
So viel lag ihr gerade auf der Zunge, doch sie schluckte alles runter. Julia fand das absolut nicht richtig, dass Leo ihre Sucht vor einem Lebewesen stellte. Prüfend warf sie einen Blick nach hinten. Simba schlief tief und fest auf ihrem ganzen Gepäck, welches sich über die gesamte Rückbank staute. Erst dann konnte sie ihre Umgebung mustern.
Draußen war es Dunkel und es schneite etwas. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie standen. Vor ihnen befand eine riesige Kolonne an Autos. Die Rücklichter glühten wie dämonische Augen die sie gierig angafften. Sie wurden vom ruhigen Schneetreiben verschleiert, was ihnen jedoch noch mehr an Unheimlichkeit gab. Immer wieder hörte sie Stimmen. Mal etwas lauter, fast schon wütend, mal leise und verzweifelt. Julia lag sofort eine Frage auf der Zunge, die sie auch so gleich aussprach:
„Wo sind wir?“
Anfangs bekam sie aber nur ein genervtes Seufzen als Antwort, doch nach einem Zug von ihrer Chesterfield:
„Auf irgendeiner Landstraße, circa 200 km weg von zu Hause.“ Schätze Leo. Ihr Blick wanderte dabei langsam über das herrschende Treiben auf der Straße.
„200 km? So weit ist Atlanta doch nicht weg?“ fragte Julia verwundert.
„Der Freeway ist gesperrt und alle anderen großen Straßen auch. Das war die einzig freie Straße….war.“
„Und wie lange stehen wir schon?“ fragte Julia und sah ebenfalls durch die Windschutzscheibe nach draußen.
„Viel zu lange“ murmelte Leo leise.
„Wie weit ist es noch?“
„Bis nach Atlanta?“ fragte Leo und zuckte kurz mit den Schultern „Noch ein ganz schönes Stück.“
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The Walking Dead... etwas anders
FanfictionEine heimische Kleinstadt nahe Montgomery steht unter dem Schutz von der Polizistin Leonie Kensington. Sie und ihre Kollegen sorgen für Recht und Ordnung. Doch als in Montgomery plötzlich eine verherende Krankheit ausbricht, war es vorbei mit der Ru...