Kapitel 8 - Trennungsschmerz

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Sie konnte nicht mehr atmen. Regungslos stand sie da, die Augen weit aufgerissen, der Mund leicht geöffnet. Eine zarte Gänsehaut legte sich über ihren Körper. In ihrem Kopf war es wie leer gefegt, das einzige was geblieben war, war die blanke Angst vor dem Tot. Im Augenwinkel erkannte sie, wie Glenn sich bewegte, doch in dem Moment war sie einfach viel zu eingenommen von dem Bild welches sich ihr zeigte.

Der erste Beißer, hatte sie gewittert. Stolpernd bewegte er sich zu der Tür und presste sich dagegen. Gierig schabte er an der Glasscheibe und er blieb nicht alleine, der zweite folgte. Durch Leo strömte eine Vorahnung, die kochend in ihr loderte und es bewahrheitete sich.

Zwei, vier acht... es wurden immer mehr von ihnen. Sie drängten sich gegen die Glasscheibe, lange würde das Glas nicht mehr stand halten.

„Okay weg hier!“ befahlt Rick und sprang aus seiner Deckung hervor.

„Wie denn?!“ keuchte Glenn und deutete auf die Beißer.

„Vielleicht gibt es eine Hintertür?“ schlug Rick panisch vor.“Leo?“ Glenn sprach sie an, aber sie konnte nicht reagieren.

„Leo!“ brüllte Rick.

Etwas berührte sie am Arm, verdutzt sah sie an sich herab. Daryl. Fast gleichzeitig ertönte ein leises Knacken und ein langer Riss zog sich durch das Glas der Tür und somit zersprang auch ihre Starre.

„Okay, Daryl, du und ich an die Tür, Glenn Rick, sucht einen Ausgang, wir versuchen diese Scheißkerle draußen zu halten.“ Sie wartete auf keine Bestätigung, sie tat es eifach und Daryl folgte ihr schweigend. Zufrieden durfte sie feststellen, dass auch die anderen zwei gehorchten. Flink schoben Daryl und sie die Regale vor die Türen und Fester, das würde die Viecher zwar nicht lange draußen halten, aber sie gewannen dadurch mehr Zeit.

„So Plan B?“ fragte Leo ihren Begleiter. „Grad in Bearbeitung...“ antwortete Daryl. In dem Moment hörte sie wie das Glas endgültig zersprang und die Beißer versuchten die Regale umzuwerfen.

„Bearbeite schneller!“ keuchte sie und drehte sich auf dem Absatz um und zurück zur Theke.

„Rick!?“ rief sie „uns rennt die Zeit davon!“

Aus einem Versteckten Raum, vermutlich Büro und WC, der Hinter der Theke war, kamen die zwei zurück.

„Bitte gute Neuigkeiten.“ bat Leo.

„Eine Hintertür gibt es nicht, aber ein Fenster...“ schilderte Glenn atemlos.

„Dann klettern wir da durch!“ polterte Leo.

„Das Fenster ist extrem Schmal... du könntest da vielleicht als einzige durch.“ keuchte Rick.

„Okay, dann klettere ich dadurch, schlachte alles ab was mir in den Weg kommt und hol euch dann raus.“ plante Leo als wäre es das einfachste auf der Welt.

„Das ist ein beschissener Plan.“ kommentierte Daryl.

„Wird schon schief gehen...“ murmelte Leo. Es schien vielleicht nicht so, aber sie hatte fürchterliche Angst. Sie vermutete sie hatte gerade das Maß an Angst erreicht, welches ihr eine gewisse Gleichgültigkeit gab und vielleicht auch Leichtsinnigkeit. Das könnte allerdings fatale Folgen haben.

„Du gehst da nicht raus.“ stimmte Rick ihm zu.

„Okay, was sollen wir sonst tun?“ fragt Leo. Eine Antwort bekam sie allerdings nicht.

„Dachte ich mir...“ murmelte sie und trat an den drei Männern vorbei.

„Leo, nein!“ herrschte Glenn.

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