Voller Skepsis beobachtete Leo wie Shane Daryl versorgte. Angespannt stand sie an die Tür gelehnt, die Geladene Waffe in der Hand. Falls er irgendetwas probieren sollte, würde sie ohne zu zögern reagieren. Doch bis jetzt war sie zufrieden. Shane verarztete Daryl professionell und seine Augen wanderten konzentriert über seinen Körper. Es sah als wäre er ganz in seinem Element vertieft. Daryl selbst war nicht mehr bei Bewusstsein. Das regte ihre Nervosität immer weiter an. Doch Shane beruhigte sie immer weder. Er vermutete einen kleinen Riss in der Lunge. Leo hatte ihm den Vorfall geschildert, er vermutete, dass durch den Aufprall ein kleiner Riss entstand. Doch dadurch, dass Daryl kein Blut mehr spuckte und er durch das Röhrchen atmen konnte, hatte er sehr gute Chancen.
Unruhig fuhr sie sich über die Stirn und lugte aus dem Zimmer in den Gang. Wo waren Joey und Julia nur?
„Viel können wir jetzt nicht mehr führ ihn tun.“ Kam es von Shane. Leo schloss leise wieder die Tür und trat an das Bett heran. Daryl lag regungslos darin einem sterilen Krankenbett. Seine Brust war komplett mit einem Stützverband umwickelt. Sie befanden sich in einem Doppelzimmer, hell mit gelben Wänden. Es unterschied sich fast kaum von ihrem ehemaligen Zimmer.
„Und was jetzt?“ hinterfragte Leo und sah zu Shane auf. In ihrem Gesicht spiegelte sich Sorge, auch wenn sie es ihm nicht zeigen wollte.
„Abwarten. Normalerweise müsste man ihn operieren, doch vielleicht regeneriert er sich auch von selbst.“ Kam von ihm.
„Vielleicht?“ wiederholte Leo fast panisch.
„Er hat gute Chancen wenn es nur ein kleiner Riss ist. Aber außerdem hat er geprellte Rippen, eine ist vermutlich auch gebrochen, die Organe sind sicherlich auch gequetscht worden, aber er hat keine inneren Blutungen. Sonst...“ Shane zuckte mit den Schultern, „sieht es gut aus.“ Murmelte er.
„Woher hast du diese Kenntnisse?“ wollte Leo neugierig wissen, ohne den Blick von ihrem Redneck zu nehmen. „Warst du Arzt?“ riet sie. Shane stieß ein schnaufendes Lachen aus und schüttelte den Kopf.
„Ich war eine Zeitlang Sanitäter, bis ich zur Polizei gekommen bin, aber auch dort lernt man einiges.“
„Ja, ich weiß.“ Murmelte Leo.
„Du warst Polizistin?“ hinterfragte er.
„Kriminalistik.“ Definierte sie.
„Wo warst du, als das alle angefangen hat?“ wollte er wissen. Leo zuckte mit den Schultern und sah ihn schließlich an.
„Ich hab eines dieser Dinger mit dem Wagen erwischt. Da hat eigentlich alles begonnen. Ich hab meine Freundin und ihren Hund in das Auto gepackt und bin los gezogen. Nach Atlanta. Wir sind nie wirklich dort angekommen. Davor sind wir auf eine Gruppe gestoßen und sind bei ihnen geblieben.“ Schilderte sie knapp, „und du?“
Shane seufzte schwer und begann:
„Mein Partner wurde im Einsatz angeschossen. Als die Beißer die Stadt überrannten fuhr ich in das Krankenhaus um ihn zu holen. Doch die Beißer waren auch dort.“ Er atmete schwer ein und aus. „Ich hab ihn nicht retten können. Ich habe Rick dort einfach liegen gelassen.“ Seufzte er. Kurz wischte er sich über die Augen, „Ich hab seine Frau Lori und seinen Sohn Carl aus der Stadt gebracht, doch wir wurden durch eine Herde getrennt...“
Leo fiel die Kinnlade runter. Verdattert und mit weit aufgerissenen Augen stand sie da und starrte Shane nieder. Dieser fühlte sich sichtlich unwohl unter ihren Blicken.
„Rick...Rick Grimes?“ hinterfragte Leo. Shanes Gesicht verdunkelte sich.
„Woher kennst du seinen Namen?“ fragte er verschwörerisch.
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The Walking Dead... etwas anders
FanfictionEine heimische Kleinstadt nahe Montgomery steht unter dem Schutz von der Polizistin Leonie Kensington. Sie und ihre Kollegen sorgen für Recht und Ordnung. Doch als in Montgomery plötzlich eine verherende Krankheit ausbricht, war es vorbei mit der Ru...